Todesstrafe – Pro & Contra Argumente für Erörterung

Manche Fragen wurden immer und immer wieder erörtert. Aber vielleicht will man einfach seine eigenen Gedanken und Standpunkte herausfinden und zu Papier bringen. Hierfür braucht man die Argumente, die für die Todesstrafe sprechen und die Argumente, die dagegen sprechen. Hier werden einige aufgelistet.

Pro

Wenn jemand ein Leben nimmt, könnten einige es als gerecht erachten, dass der Mörder auch sein Leben hergeben muss, um eine Art von Ausgleich zu schaffen und damit zu zeigen, dass er gebüßt hat und wieder im Reinen mit der Welt ist.

Manche Menschen könnte man als zu gefährlich bewerten, um sie am Leben zu lassen, da es immer wieder Anhänger geben könnte, die sie befreien wollen oder eine mögliche Befreiung oder Begnadigung durch spätere im Staat aufgestiegene Anhänger erfolgen könnte. Ist diese gefährliche Person aber tot, dann bedeutet das, dass sie nie wieder Schaden anrichten kann.

Der Tod ist die ultimative Abschreckung, also könnte es gut sein, dass einige Verbrechen sich durch die Todesstrafe verhindern lassen. Niemand will sein Leben für ein Verbrechen verwirken und so bleiben nur noch die, die man ohnehin nicht aufhalten könnte.

Die Todesstrafe kann das schärfste Schwert für alle sein, die zwar lebenslang im Gefängnis sitzen, aber nicht aufhören, mit Verbrechen ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder ihre Zeit rumzubringen. Sie wissen, dass es noch eine schlimmere Strafe geben kann.

Contra

Todeskandidaten am Leben zu halten kann teuer sein und viele Jahre bis Jahrzehnte in Anspruch nehmen, denn es gibt immer wieder Aufschübe, Einsprüche, Kritik. Es ist also nicht so, dass man mit dem Töten eines Menschen wesentlich an Geld für dessen Unterbringung spart, sondern eher das Gegenteil.

Bevor es DNA-Beweise gab, wurden viele Menschen für Verbrechen verurteilt, die sie nicht begangen haben. In manchen Fällen wurden sie freigesprochen und nach vielen Jahren aus der Haft entlassen, aber in zu vielen Fällen kam das zu spät und die Menschen sind in Haft gestorben oder wurden hingerichtet. Und nichts kann fataler sein, als einen Menschen auf den sprichwörtlichen Stuhl zu bringen und dann stellt sich heraus, dass dieser Mensch unschuldig gewesen ist.

Die Menschen, die man hinrichtet, lernen nicht dazu. Sie können auch nicht resozialisiert werden, da ihre Zukunft quasi nicht mehr existiert und sie mit dem Todesurteil nur Tote mit Aufschub sind. Warum sollte man sich noch für was interessieren oder was lernen oder was zur Gesellschaft beitragen wollen?

Man will Menschen human töten und über Jahrhunderte hinweg hat man nichts anderes getan, um eine richtige und „humane“ Methode zu finden, Menschen umzubringen, doch das ist widersprüchlich und funktioniert nicht. Warum sollte man es also versuchen, was unmöglich ist und wenn man sich dann doch der Unmenschlichkeit hingibt?

Der Staat sollte nicht zum Mörder werden dürfen, aber er müsste es werden, wenn er einen Bürger und generell einen Menschen umbringt. Der Staat verurteilt um Tode und muss dann auch für den Tod der Person sorgen. Der Staat ermordet seine Menschen und in einer zivilisierten Welt hat das nichts zu suchen.

Ein wesentliches Argument für die Todesstrafe ist immer der Abschreckungsfaktor, das Exempel, das statuiert wird, aber warum muss ich als Todeskandidat dafür herhalten, um andere abzuschrecken? Menschen, die ich nicht mal kenne und die es vielleicht sowieso nicht tun würden. Aber dennoch wird der Mensch zu einem Mittel degradiert und nicht mehr als Mensch gesehen, für den man etwas tut, sondern nur noch mit ihm, nämlich anhand seines Schicksals abschrecken.

Verurteilungen zur Todesstrafe erfolgen zum Beispiel in den USA gerne auch aus rassistischen Motiven. Man traut nicht-weißen Menschen einfach wesentlich schlimmere Dinge zu. Und entsprechend härter werden sie bestraft und bekommen die ganze Härte des Gesetzes zu spüren. Nur noch ein Grund, warum man diese Form der Bestrafung nicht anwenden sollte, denn wer lebt und zu hart bestraft wurde, kann immerhin noch entlassen werden.

Die Todesstrafe kann dem internationalen Ansehen schaden und Mitgliedschaften in gewissen zwischenstaatlichen Organisationen unmöglich machen, so der EU zum Beispiel. Auch fördert es Proteste und Petitionen und der Staat hat bessere Dinge zu tun, als sich mit solch einem Ärger auseinandersetzen zu müssen.

Wer zum Tode verurteilt ist oder dem eine solche Strafe droht, der kann wenig Motivation haben, aufzugeben oder mit dem aufzuhören, was er tut. Also kann es einen Menschen noch kaltblütiger machen.

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