Das Märchen „Rotkäppchen“ gehört zu den bekanntesten Erzählungen der Gebrüder Grimm. Darin geht es um ein kleines Mädchen, das ihre Großmutter besucht und auf dem Weg dorthin dem bösen Wolf begegnet.
Das kleine Mädchen hat zunächst keinen Namen, doch bald erfährt man als Leser, dass es von der Großmutter ein rotes Samtkäppchen bekommen hat, das es nun ständig trägt. Daraufhin wird das Kind, das von allen Menschen sehr gemocht wird, Rotkäppchen genannt. Das Märchen beginnt damit, dass die Mutter von Rotkäppchen ihrer Tochter aufträgt, die Großmutter zu besuchen. Diese ist krank und wohnt allein im Wald. Die Enkeltochter soll ihr einen Korb mit verschiedenen Nahrungsmitteln bringen: Kuchen und Wein. Die Mutter schärft der Tochter ein, dass sie auf keinen Fall den Weg verlassen darf.
Unterwegs, allein im Wald, trifft Rotkäppchen bald auf den Wolf. Dieser versucht sie abzulenken und in ein Gespräch zu verwickeln. Er macht sie aufmerksam auf die Umgebung und versucht mit allen Mitteln, dass das Mädchen den Weg verlässt. Außerdem fragt er Rotkäppchen aus. Er möchte wissen, wo sie hingeht und wo genau die Großmutter lebt. Schließlich schafft der böse Wolf es, Rotkäppchen abzulenken. Sie sieht die vielen hübschen Blumen, die abseits des Wegs wachsen und hat die Idee, der kranken Großmutter einen Strauß zu pflücken und mitzubringen. Das Mädchen möchte der Oma eine Freude bereiten.
Während Rotkäppchen nun beim Blumenpflücken abgelenkt ist und länger für die eigentliche Strecke braucht, macht sie der böse Wolf auf direktem Weg zur Großmutter und klopft an deren Tür. Dort gibt er sich als Rotkäppchen aus, darf ins Haus und frisst sofort die Großmutter. Danach zieht er sich Kleider und Häubchen der Oma an und legt sich in ihr Bett.
Als Rotkäppchen verspätet beim Haus der Großmutter ankommt wundert sie sich zwar gleich, dass die Tür offensteht. Nachdem sie eingetreten ist, kann sie die Großmutter nur schwer erkennen, denn diese hat die Haube tief ins Gesicht gezogen. Deshalb stellt sie ihr einige Fragen. Am Ende dieser Unterhaltung gibt sich der böse Wolf zu erkennen und frisst nach der Großmutter auch das Rotkäppchen. Danach legt er sich wieder ins Bett und schläft, dabei schnarcht er sehr laut.
Zur gleichen Zeit kommt zufällig ein Jäger am Haus der Großmutter vorbei und hört das laute Schnarchen durch das Fenster. Er macht sich Sorgen und möchte nachschauen, ob bei der kranken alten Dame alles in Ordnung ist. Als er im Bett den schlafenden Wolf entdeckt, möchte der Jäger ihn zunächst erschießen. Doch dann vermutet er, dass der böse Wolf die Großmutter gefressen haben könnte. Um sie nicht zu verletzen, entscheidet er sich dazu, dem Wolf den Bauch aufzuschneiden und nicht auf ihn zu schießen. Mit einer Schere macht er einen Schnitt in den Bauch und sieht etwas Rotes leuchten. Kurz darauf ist das Rotkäppchen befreit. Auch die Großmutter entkommt dem Bauch des bösen Wolfes, der die beiden mit einem Happen verschluckt hatte, weshalb sie unverletzt sind.
Um den bösen Wolf auszutricksen, füllen die Großmutter, das Rotkäppchen und der Jäger den Bauch des Tieres mit schweren Steinen und nähen ihn wieder zu. Als der Wolf nach seinem Schläfchen aufwacht, ziehen ihn die Steine nach unten und er stirbt, woraufhin der Jäger ihm den Pelz abzieht. Schließlich essen alle drei gemeinsam den Kuchen.
Die Moral von der Geschichte lernt Rotkäppchen am Ende, denn sie wird nie wieder vom Weg abgehen.
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