Bei Hänsel und Gretel handelt es sich um einen Märchenklassiker. Das ursprüngliche Märchen stammt aus einer Sammlung der Brüder Grimm. Außer der Textfassung der Brüder Grimm existieren weitere Übertragungen des Märchens. Heutzutage existieren unzählige Adaptionen in der Literatur, im Film, im Theater oder in der Musik. Die Inhaltsangabe bezieht sich auf die Grimmsche Fassung.
Hänsel und Gretel – Eltern verstoßen ihre Kinder
Hänsel und Gretel sind ein Geschwisterpaar. Sie leben unter ärmlichen Bedingungen mit ihren Eltern in einer Holzhütte im Wald. Ihr Vater bestreitet seinen Lebensunterhalt über das Hacken von Holz. Eine schicksalsschwere Entwicklung hat zur Folge, dass die Eltern beschließen, Hänsel und Gretel zu verstoßen. Im Märchen ist von einer Teuerung die Rede, mit anderen Worten, einer Preissteigerung durch Inflation. Die begrenzten Mittel der Familie scheinen es nicht mehr zuzulassen, dass die Eltern ihre Kinder noch mit dem Nötigsten versorgen können.
Während der Vater sich vor „sich vor Sorgen herum wälzt“, ist es die Mutter, die beschließt Hänsel und Gretel in den Wald zu schicken. Sie heckt den Plan aus, die Kinder in die tiefste Stelle des Waldes zu bringen, sodass sie den Weg keinesfalls zurückfinden würden. Nichts weiter als ein Stück Brot sollten sie erhalten. Obwohl den Vater Gewissensbisse plagen, willigt er schließlich in das Vorhaben ein. Im Geheimen lauschen Hänsel und Gretel dem Gespräch der Eltern, denn sie liegen vor Hunger wach. Der kluge Hänsel fasst daraufhin einen Entschluss, der den Geschwistern das Leben retten soll.
Hänsel, der weiß, wie es den Geschwistern ergehen soll, verlässt das Haus, als die Eltern schlafen. Im hellen Mondlicht glänzen weiße Kieselsteine. Hänsel sammelt so viele Steine ein, wie in seine Rocktaschen passen.
Am frühen Morgen weckt die Mutter ihre beiden Kinder. Sie erklärt den Kindern, sie sollten in den Wald gehen, um Holz zu sammeln. In sehr liebloser Manier steckt sie ihnen ein Brot zur Wegzehrung ein. Die ganze Familie macht sich anschließend auf den Weg. Hänsel, der den bösartigen Plan kennt, lenkt die Eltern unter einem Vorwand ab. Er nutzt die Ablenkung, um Kieselsteine am Weg zu platzieren.
Gefangen im tiefen Wald – Hänsel und Gretel können ihrem Schicksal nicht entgehen
Im tiefsten Wald gebietet der Vater den Kindern, Brennholz zu sammeln. Währenddessen zündet er ein Lagerfeuer an. Als das Feuer brennt, beschwichtigt die Mutter ihre Kinder. Sie sollen sich ausruhen, später kämen die Eltern wieder und holten die Kinder ab. Schläge einer Axt, welche die Geschwister hören, lassen die Kinder glauben, ihre Eltern seien noch in der Nähe. Es handelt sich jedoch nur um einen Ast, den der Vater an einen Baum gebunden hat. Nach sehr langen Warten schlafen Hänsel und Gretel vor Müdigkeit ein. Erst in der Nacht erwachen sie. Der Mond steigt weiter auf und die Kinder nutzen ihn, um sich zu orientieren.
Die hellen Kieselsteine weisen Hänsel und Gretel die Richtung. Die ganze Nacht braucht es, doch schließlich sind die Kinder erfolgreich. Sie kommen am Haus ihrer Eltern an. Die Mutter ist erbost, doch der Vater zeigt sich erleichtert.
Noch konnten Hänsel und Gretel das Unheil nicht abwehren. Die Mutter überredet den Vater aufs Neue, die Kinder zu verstoßen. Wiederum belauscht Hänsel das Gespräch der Eltern. Erneut möchte er das Haus verlassen, um Kieselsteine zu sammeln. Jedoch hat die Mutter dieses Mal die Haustür verschlossen. Hänsel kann das Haus nicht verlassen.
Am Morgen führen die Eltern ihre Kinder zum zweiten Mal in den Wald. Hänsel und Gretel haben erneut Brot erhalten. Statt der Kieselsteine, wirft Hänsel Brotkrumen auf den Weg. Erneut zünden die Eltern ein Feuer an und lassen die Geschwister im tiefsten Wald zurück. Hänsel glaubte, die beiden könnten den Brotstücken folgen, wie sie zuerst den Kieselsteinen gefolgt waren. Jedoch haben die Vögel des Waldes das Brot aufgepickt. Die Geschwister finden den Weg zurück nicht. Erschöpft und ausgezehrt schlafen sie inmitten des Waldes ein. Die Kinder irren umher und gelangen am dritten Tag der Wanderung an eine Hütte. Diese Hütte ist recht sonderbar.
Ein Knusperhaus, das Kinder anlocken soll
Die Hütte, vor der Hänsel und Gretel stehen, besteht aus Brot, Kuchen und Zucker. Die hungrigen Kinder machen sich daran, von dem Haus zu essen. Eine Stimme dringt aus dem Haus:
„Knuper, knuper, kneischen,
wer knupert an meinem Häuschen?“
die Kinder antworteten:
„Der Wind, der Wind,
das himmlische Kind,“
Das stört Hänsel und Gretel jedoch nicht, sie schlagen sich die Bäuche weiter voll. Schließlich tritt eine alte und gebrechliche Frau aus dem Haus. Die Kinder erschrecken sich, jedoch redet die Alte ihnen gut zu. Sie bietet ihnen sogar ein festliches Mahl an und macht ihnen bequeme Betten zurecht. Noch sind die Kinder arglos, denn sie wissen nicht, dass die alte Frau eine Hexe ist. Das Haus dient nur als Lockmittel für Kinder, welche die Hexe fängt und verspeist. Auch Hänsel und Gretel sieht die Hexe für ihre kannibalistischen Gelüste vor. Hänsel sperrt sie in einen Stall, während sie Gretel befiehlt Hänsel, etwas zu kochen. Hänsel soll gemästet werden, während Gretel darbt.
Dem schlauen Hänsel gelingt es, die Hexe zu täuschen. Sie glaubt, er sei mager, jedoch wird sie ungeduldig. Der Tag kommt, an dem sie Hänsel und Gretel verspeisen will. Sie befiehlt Gretel, in den heißen Backofen zu klettern, doch Gretel stellt sich dumm. Stattdessen stößt Gretel die Hexe in den Ofen, die daraufhin verbrennt. Gretel befreit ihren Bruder. Die Kinder finden im Haus unermessliche Kostbarkeiten, die sie sich in die Taschen stecken. Sie finden den Heimweg schnell. Der Vater begrüßt sie voller Freude. Die Mutter ist inzwischen verstorben.
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