Zwei Männer – kurze Inhaltsangabe / Zusammenfassung

Bevor sich mit einer Inhaltsangabe beschäftigt werden kann, ist es wichtig, für sich zu überlegen, was eigentlich zu den Merkmalen einer Inhaltsangabe gehört. Bevor sich hier also mit der Kurzgeschichte „Die zwei Männer“ von Günther Weisenborn beschäftigt wird, wird sich dessen angenommen.

Wie wird eine Inhaltsangabe geschrieben?

Wer eine Inhaltsangabe schreiben möchte, sollte einige grundlegende Dinge beachten. Es sollte sich nur auf die wichtigsten Dinge beschränkt werden. Das bedeutet, dass keine Füllwörter verwendet werden und die Geschichte inhaltlich nicht nacherzählt wird. Außerdem sollte auf eine sachliche Ausdrucksweise geachtet werden. Eine Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Schluss ist zwingend notwendig. Üblicherweise werden Inhaltsangaben im Präsens geschrieben und in eigenen Worten wiedergegeben. Die Wortwahl sollte nicht zu nah an dem Originaltext sein. Falls direkte Rede für eine Inhaltsangabe relevant ist, wird diese durch indirekte Rede wiedergegeben.

Für die Einleitung einer Kurzgeschichte ist es wichtig, dass dort alle notwendigen Informationen genannt werden. Das bedeutet, es wird der Titel, der Autor, der Entstehungszeitpunkt, die Textsorte und das Thema genannt werden. Das ist nicht immer möglich. Wenn eine dieser Informationen fehlt, kann dies in der Einleitung weggelassen werden.

Wie bei vielen anderen Textsorten auch ist der Hauptteil der wichtigste Teil. Die Handlung wird knapp in eigenen Worten zusammengefasst. Am einfachsten ist das, wenn der Text vorher in Sinnabschnitte eingeteilt wird. Dann kann jeder Sinnabschnitt für sich zusammengefasst werden und es ist einfacher, den Text so knapp wie möglich zusammenzufassen. Es ist besonders wichtig, auf eine chronologische Reihenfolge zu achten. In der Zusammenfassung sollte alles in der Reihenfolge nacherzählt werden, in der sie auch in der Geschichte passiert sind. Auch das Ende wird offen kommuniziert, da es sich bei der Inhaltsangabe nicht um eine Rezension handelt, sondern der gesamte Inhalt betrachtet werden soll.

Der Schluss ist variabel, ist auch abhängig davon, was in der Aufgabenstellung steht. Soll auf die Textintention eingegangen werden, kann dort überlegt werden, ob der Autor etwas vermitteln wollte und was es war. Alternativ kann auch geschildert werden, welche Wirkung der Text auf einen selbst hatte.

Die zwei Männer – Worum geht es?

Die Kurzgeschichte „Die zwei Männer“ von Günther Weisenborn beschäftigt sich, wie der Titel erahnen lässt, mit zwei Männern. Dabei handelt es sich um einen Farmer und seinen Angestellten. Während einer großen Not sind sie gezwungen, ihre gesellschaftliche Stellung zu vergessen und zusammen einen Ausweg zu finden.

Bereits zu Beginn wird deutlich, dass die Geschichte in Argentinien spielt. Heftige Regenfälle überschwemmen das ganze Land von Santa Sabina. Beide Männer verlieren dabei etwas, das ihnen wichtig ist. Während die gesamte Ernte des Farmers zerstört wird, verliert der Arbeiter seine Frau und sein Kind. Noch bevor die beiden versuchen können, ihr Unglück zu begreifen, überflutet der Parana, der größte Fluss Argentiniens. Alles wird mitgerissen.

Innere wie äußere Handlung werden deutlich. Während in der äußeren Handlung die Flut und ihre Folgen für Mensch und Natur dargestellt werden, zeigt die innere Handlung die zwischenmenschliche Beziehung der beiden Männer. Dabei wird auch auf die Möglichkeit, Rollenbilder aufzubrechen, eingegangen.

Es gibt klare Merkmale einer Kurzgeschichte. Beispielsweise wird der Leser direkt in das Geschehen geworfen, ein Spannungsbogen ist deutlich zu erkennen und der Schluss hat ein halb offenes Ende. Es spannend zu verfolgen, wie die beiden Männer auf das Geschehen reagieren und lässt zum Ende hin Interpretationsspielraum, ob sich langfristig etwas an ihrer Beziehung verändert.

In der Kurzgeschichte ist ein personeller Erzählstil. Zu Beginn wird neutral und ohne Wertung der Handlungen der beiden Männer berichtet, mit Fortschreiten des inneren Handlungsverlaufs zeigt sich allerdings auch, was der Arbeiter denkt. Durch die einfache Sprache wirkt der Text schlicht. Es werden Umstände beschrieben, einzig die Zerstörungskraft des Wassers wird durch Metaphern gekennzeichnet. Zu erkennen zum Beispiel in Z.29 „Dieser Feind hier, das Wasser, war bösartig wie hundert Schlangen, die heranzischten, und todesdurstig wie der Puma auf dem Ast.“ Die restliche Erzählweise scheint dagegen sehr neutral gehalten zu sein, fast schon, als wäre dem Erzähler egal, was passiert.

In der Kurzgeschichte wird der Unterschied, der Schichten und damit auch ihre zwischenmenschliche Beziehung dargestellt. Besonders der Unterschied dieser Schichten zeigt sich auch im Handeln der Figuren. Während der Farmer die Bereitschaft besitzt, über diese gesellschaftlichen Schichten hinwegzusehen (siehe Z.17: „Der Farmer, im Begriff, nach Mannes Art zu handeln<…>“), sieht es bei dem Arbeiter anders aus. Dieser scheint in der Not sogar in Betracht zu ziehen, den Farmer zu töten. Erst die Feststellung, dass der Farmer doch ein guter Mensch zu sein scheint, bringt den Arbeiter dazu, dass er sich selbst das Leben nehmen möchte, um den Farmer zu retten.

Die Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehung und auch der Umgang mit den unterschiedlichen Schichten gelingt Weisenborn gut. Die Spannung der äußeren und inneren Handlung wird dabei gut vermittelt und die beiden Männer scheinen nachvollziehbar zu handeln. Die Angst der beiden Männer, wenn sie weiter vor dem Wasser zurückweichen müssen, wirkt auf jeden Fall realistisch. Aber auch der Konflikt, der in dem Arbeiter vor sich geht, scheint nachvollziehbar. Es ist erleichternd zu sehen, dass beide Männer zusammen eine Lösung finden und überleben.

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