Die Kurzgeschichte „Schnee auf dem Kilimandscharo“ des amerikanischen Schriftstellers Ernest Hemingway erschien erstmals 1936 unter ihrem englischen Titel „The Snows of Kilimanjaro“ und wurde 1938 als Teil der Sammlung „The Fith Column and the First Forty-nine Stories“ veröffentlicht. Hemingway behandelt in seiner Kurzgeschichte die Themen von Liebe, Leben und Tod.
„Schnee auf dem Kilimandscharo“ handelt von dem Schriftsteller Harry, der in der ostafrikanischen Wildnis im Sterben liegt. Die Geschichte spielt zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Hier lässt Harry sein Leben kurz vor dem Tod noch einmal Revue passieren.
Gestrandet in der afrikanischen Wildnis und auf den Tod wartend
Während einer Fotosafari zieht sich der Protagonist Harry eine kleine Wunde an seinem rechten Knie zu, die nicht fachgerecht behandelt wird und daher der Wundbrand nun sein Bein hinaufzieht. Deswegen sitzt er jetzt, gemeinsam mit seiner Frau Helen samt zwei Bediensteten, fernab jeglicher Zivilisation in der Wildnis fest. Auch mit ihrem Auto, das defekt ist, können sie nicht in die nächste Siedlung gelangen. Einzig allein das Flugzeug aus Arusha kann sie noch retten. Während Helen noch immer an die Rettung durch dieses Flugzeug hofft und versucht, ihren Mann gesund zu pflegen und aufzuheitern, bereiten die beiden Bediensteten eine behelfsmäßige Flugbahn vor, damit das Flugzeug dort landen kann.
Mittlerweile hat sich der Wundbrand jedoch bis zu Harrys Oberschenkel ausgebreitet und ihm ist nur zu deutlich bewusst, dass er im Sterben liegt. Daher lässt er nun alles noch einmal Revue passieren und bedauert, dass er sich nie die Mühe gemacht hat, etwas davon aufzuschreiben. Stattdessen hat er ein bequemes, faules Leben an der Seite der reichen Helen vorgezogen und sein Talent zum Schreiben verkommen lassen.
Kurz vor dem Tod hat Harry eine Vision
Harry denkt zurück an seine Kriegserlebnisse auf dem Balkan und in Österreich und an sein Leben in Paris und seiner nordamerikanischen Heimat. Er erinnert sich an frühere Begegnungen, interessante Ereignisse und an die Frauen in seinem Leben. Dabei gesteht er sich selbst ein, dass ihm seine Frau Helen nichts mehr bedeutet. Seine Frustration über diese Themen und seine Erkenntnis wird immer wieder deutlich, wodurch er seinen Frust auch in Streitgesprächen an Helen auslässt.
Als der Schriftsteller dem Tod jedoch immer näher kommt, bittet er seine Frau, die Nacht im Freien verbringen zu können, damit er unter freiem Himmel sterben kann. Helen will seinen Tod allerdings nicht akzeptieren und verweigert ihm seinen Wunsch. Immer noch ist sie der festen Überzeugung, dass das Flugzeug sie finden und retten wird.
Während diesem Augenblick – kurz vor seinem Tod – hat Harry eine Vision. Das rettende Flugzeug holt ihn ab und eine Amputation des Beins scheint möglich. Das Flugzeug wird von seinem Freund Compton gesteuert, der dieses, statt zur nächsten Stadt, auf den Kilimandscharo zufliegt. Dort führt Harrys Weg in Gipfelnähe, wo er das Gerippe eines Leoparden entdeckt, der sich dort verirrte und erfror, und er weiß, dass er am Ziel ist.
Die Vision endet mit Harrys Tod und auch jetzt erst wird seiner Frau klar, dass Harry wirklich im Sterben gelegen hat.
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