Sätze können nach ihrer Länge beurteilt, in Parataxen und Hypotaxen eingeteilt werden. Doch was sind parataktische und hypotaktische Sätze und wie erkennt man diese?
Der hypotaktischer Satzbau
Ist ein Satz hypotaktisch, besteht er aus einem Hauptsatz, der mit Nebensätzen verbunden wurde. Es entstehen dadurch lange, häufig verschachtelte Sätze, die mit Hilfe von Konjunktionen, also Bindewörtern, verbunden werden. Liegt ein hypotaktischer Satzbau vor, wird ein Nebensatz in eine Relation zu einem Hauptsatz gesetzt. Dies hat zur Folge, dass der Satz sehr lang wird.
Der parataktischer Satzbau
Der parataktische Satzbau wirkt geradlinig und schmucklos. Durch das Verwenden von Parataxen erzielt ein Text einen Fokus auf Tatsachen. Parataktische Sätze sind sehr kurz und einfach gehalten. Sie beziehen sich auf das Wesentliche ohne ausgeschmückt zu werden.
Wann eignet sich welcher Satzbau?
Der hypotaktische, also der lange und ausführliche Satzbau, wird in der Regel verwendet, wenn es um komplexe Sachverhalte geht, die weiter ausgeführt werden müssen. Der parataktische Satzbau hingegen wird zum Beispiel bei einer linearen Argumentation verwendet, in der eine weitere Ausführung nicht benötigt wird.
Beispiele in der Literatur
Die Parataxe wird in einigen Werken von Franz Kafka genutzt. Sein Werk „Der Aufbruch“ ist hier ein besonders gutes Beispiel für eine Anhäufung von Parataxen. Der hypotaktische Satzbau ist hingegen häufig in vielen Werken von Thomas Mann zu finden.
Die Vor- und Nachteile der Hypotaxe
Der hypotaktische Satzbau wirkt komplexer und ausführlicher. Jedoch kann es dazu kommen, dass das Lesen als anstrengend empfunden wird, da die langen Sätze zunächst einmal entwirrt werden müssen und sie zudem viele Informationen für den Leser beinhalten.
Vor- und Nachteile der Parataxe
Der parataktische Satzbau wirkt klar verständlich und informationsorientiert. Zudem ist die Parataxe aufgrund seiner Kürze für den Leser leicht verständlich. Der Nachteil ist jedoch, dass ein Text bei wiederholter Anwendung möglicherweise abgehackt klingt und Sachverhalte nicht ausführlich geschildert werden können.
Ein Beispiel für hypotaktischen und parataktischen Satzbau
Ein und die gleiche Situation kann durch die Verwendung eines unterschiedlichen Satzbaus eine ganz andere Wirkung auf den Leser erzeugen.
Es folgt ein Beispiel für eine Hypotaxe: Ich sitze im Garten, während die Sonne scheint und denke über den gestrigen Tag nach, weil nicht alles so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte, obwohl ich im Vorhinein alles gut für die Besprechung auf der Arbeit vorbereitet hatte.
Da dieser Satz sehr lang und verschachtelt ist, handelt es sich um einen hypotaktischen Satzbau.
Wie würde die gleiche Situation in Parataxen geschildert werden?
Dies könnte wie folgt aussehen: Ich sitze im Garten. Die Sonne scheint. Ich denke an gestern. Es lief nicht alles nach Plan. Ich hatte mich doch gut vorbereitet.
Obwohl das Beispiel den gleichen Inhalt wiedergibt, wirkt es am Beispiel erkennbar auf den Leser ganz anders, wenn ein anderer Satzbau verwendet wird.
Das Fazit
Der parataktische sowie der hypotaktischer Satzbau haben beide ihre Vor- und Nachteile. Am besten wirkt ein Text, wenn parataktische und hypotaktische Sätze gleichermaßen im Wechsel verwendet werden. Es empfiehlt sich, bei komplexeren Sachverhalten Hypotaxen zu verwenden, um ausführlicher werden zu können. Für einfachere Aspekte eignet sich hingegen der parataktischer Satzbau.
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