Das Wort „Druckbuchstabe“ ist irreführend, können die Buchstaben doch sowohl gedruckt als mit der Hand geschrieben sein. Die Druckbuchstaben treten in Klein- und Großbuchstaben auf und dürfen geradlinig oder mit Schnörkeln versehen sein. Die einzige Eigenschaft, die Druckbuchstaben aufweisen müssen, ist die Tatsache, dass die einzelnen Buchstaben nicht miteinander verbunden sind. Dadurch unterscheiden sich Druckbuchstaben von Schreibschrift.
Die Entstehung der Druckbuchstaben
Ein weiteres Paradoxon ist, dass die Druckbuchstaben mit dem 1440 von Johannes Gutenberg erfundenen Buchdruck entstanden. Die beweglichen Buchstaben beim Buchdruck wurden zunächst der üblichen Schreibschrift entlehnt. Da jedoch die Verbindungen im Druck nicht möglich waren, wurden die einzelnen Buchstaben abgesetzt gedruckt. Die leichtere und bessere Lesbarkeit führte dazu, dass die unverbundenen Buchstaben auch in der Handschrift Einzug hielten. Der Name der neuen, unverbundenen Buchstaben leitet sich jedoch vom Buchdruck ab.
Die Besonderheit der Druckbuchstaben
Während die einzelnen Buchstaben bei der Schreibschrift mit Ligaturen verbunden sind, fehlen diese Verbindungsstriche bei den Druckbuchstaben. Die geschriebenen Worte und Sätze werden als Druckschrift bezeichnet und sind nur in alphabetischen Schriften vorhanden. Diese Schriften basieren auf den Lauten der Sprache. Jeder Laut ist ein Buchstaben, alle Buchstaben bilden ein Alphabet. Der Umfang des Alphabetes liegt zwischen 20 und 40 Buchstaben. Basierend auf diesen Buchstaben gibt es Druckbuchstaben für das lateinische, griechische oder kyrillische Alphabet. Druckbuchstaben gibt es sowohl für Klein- als auch Großbuchstaben. Wird ein Text ausschließlich mit Großbuchstaben geschrieben, dann heißt die Schrift Blockschrift. Um innerhalb der Blockschrift die Groß- und Kleinschreibung zu verstärken, kann die Größe der Großbuchstaben mit Kapitälchen angepasst werden. Grundsätzlich bedeutet die Verwendung von Kapitälchen, dass die Großbuchstaben verkleinert werden. In der Textverarbeitung wird jedoch häufig ein falsches Kapitälchen verwendet und die großgeschriebenen Großbuchstaben sind etwas vergrößert, während die normalen Großbuchstaben gleich bleiben.
Manuell und maschinell erstellte Druckbuchstaben
Die Einführung von Druckbuchstaben sollte das Lesen von handschriftlichen Texten erleichtern. Gleichzeitig sollen Leseanfänger mit dem manuellen Üben der Druckbuchstaben einen einfacheren Zugang zu Büchern mit gedruckten Texten haben. Im engeren Sinne umfasst der Begriff daher auch nur die händische Erstellung von Texten mit unverbundenen Buchstaben, im weiteren Sinne sind damit auch maschinell erstellte Druckwerke gemeint, wenn die Buchstaben serifenlos, auch Grotesk genannt, sind. Bei diesen Serifen handelt es sich um kleine An- und Abstriche am Beginn und Ende eines Buchstabens, die die einzelnen Buchstaben optisch verbinden. Serifenschriften wirken wie ein Lineal unter der Schrift und erleichtern die Lesbarkeit. Die geraden, serifenlosen Schriften sind im weiteren Sinne jedoch Druckbuchstaben. Textverarbeitungsprogramme am Computer zeigen eine Fülle an verschiedenen Schriftarten auf. Die tatsächliche Ausgestaltung einer Schrift, von der Laufweite über die Rundungen bis zur Linienstärke, wird von Grafikern erarbeitet und als Font bezeichnet. Je nach der Ausprägung des Fonts kann der digitale Zeichensatz neben der Normalschrift als Fett- und Kursivschrift vorhanden sein. Kursiv bezeichnet dabei eine nach rechts geneigte Schrift.
Druckbuchstaben werden offiziell genutzt
Obwohl die Schreibgeschwindigkeit bei Druckbuchstaben im Vergleich zur Schreibschrift deutlich langsamer ist, das Schreibgerät mehrmals an- und abgesetzt werden muss, haben die unverbundenen Buchstaben eine große Wichtigkeit. Wegen der leichteren Lesbarkeit werden Druckbuchstaben beim Ausfüllen von offiziellen Dokumenten und Formularen verwendet, um die Fehlerquote durch Lesefehler möglichst gering zu halten. In der Schule werden die Druckbuchstaben als Ausgangsschrift gelehrt, um einen Gleichklang zwischen dem Lesen in Büchern und dem eigenen Schreiben herzustellen. Erst später folgt die individuelle Schreibschrift. Da die eigene Schreibschrift ein schnelles Schreiben ermöglicht, in vielen Fällen jedoch nur schwer lesbar ist, nutzen viele Erwachsene ebenfalls die Druckbuchstaben, um wichtige Informationen zu notieren. Schließlich werden Druckbuchstaben, Kapitälchen und Großbuchstaben gerne in der Grafik verwendet, um Werbung hervorzuheben, Glückwunschkarten zu gestalten oder Aufdrucke auf Kleidung herzustellen.
Druckbuchstaben gibt es sowohl für Groß- als auch Kleinbuchstaben. Die Buchstaben sind nicht verbunden, was die Lesbarkeit erhöht, jedoch ein langsameres Schreiben bewirkt. Um Fehler bei Notizen oder offiziellen Formularen zu vermeiden, wird die Druckschrift genutzt.
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