Metapher & Personifikation im Vergleich – was ist der Unterschied?

Was ist eigentlich der exakte Unterschied zwischen einer Metapher (einem Sinnbild) und einer Personifikation, auch Personifizierung genannt? – Na ja, eine Metapher ist – wie erwähnt – eben ein simples Sinnbild (z.B. jemandem einen Bären aufbinden). Von einer Personifizierung spricht man hingegen, wenn eine Sache, ein Tier, eine Pflanze oder ein Pilzwesen vermenschlicht wird. Der Unterschied ist also ganz einfach zu erklären und zu verstehen.

Beispiele für Metaphern

  • Die Kuh vom Eis holen
  • Die Kirche im Dorf lassen

Und noch viele weitere.
Synonyme und Bedeutungen:
Die Kuh vom Eis holen = Die Kastanien aus dem Feuer holen.
Diese Redewendung bedeutet, etwas Gefährliches und Unsicheres wagen und damit Erfolg haben.

Die Kirche im Dorf lassen = (sinngemäß) Kleine Brötchen backen, Schuster, bleib bei deinen Leisten, Jetzt machen Sie aber mal einen Punkt!
Diese Metapher mahnt einen dazu, es nicht zu übertreiben.

Eine Metapher oder auch Sinnbild kann jede Art von Sinnbild meinen, sowohl positiv als auch negativ besetzte. „Sich ein Eigentor schießen“ ist genauso eine Metapher wie auch „Das Paradies auf Erden“. Es bleibt vielen Menschen einfach eine Metapher einprägsamer in der Erinnerung, als eine Sprache ohne Sinnbilder. Das ist der Grund, dass nicht nur die deutsche Sprache voller Metaphern ist. In anderen Sprachen ist das genauso zu beobachten. Und was waren einfache Hieroglyphen von antiken Völkern mit ihrer Symbolik anderes als Sinnbilder – und damit Metaphern? Sicherlich ist das eine sehr philosophische Sichtweise, aber in einer Metapher steckt ja fast immer auch ein Vergleich zweier Dinge, um seinen Standpunkt klarzumachen. Die Umgangssprache ist voller Metaphern. Das mag an der guten Einprägsamkeit von Metaphern liegen, oder schlicht daran, dass diese äußerst beliebt sind. Es ist eben eine „Henne-oder-Ei“-Frage: Sind Metaphern beliebt, weil einprägsam, oder einprägsam, weil beliebt?

Beispiele für Personifizierungen

Man kann quasi alles personifizieren. Einige Hersteller von Automobilen dichten ihren Modellen menschliche Eigenschaften zu Werbezwecken an, viele Tierbesitzer personifizieren ihre geliebten Vierbeiner und manche Menschen ihre Arbeitsgeräte. Theoretisch kann auch eine Gärtnerin oder ein Gärtner selbst angebaute Pflanzen personifizieren, also vermenschlichen. Man nennt den Vorgang des Vermenschlichens oder Personifizierens auch anthropomorphisieren. Die Personifikation ist auch eines der gängigsten Stilmittel in der Literatur. Das gilt sowohl für die klassische als auch die moderne Literatur, für Prosa, wie auch gelegentlich für Sachtexte. Oft erkennt man eine Vermenschlichung daran, dass eine Sache „Charakter“ hat. Hier ist aber anzumerken, dass Tiere mit Sicherheit auch ohne Vermenschlichung Charakter haben, weswegen es bei Tieren schwierig ist, zu bestimmen, wo die Beschreibung endet, und wo die Vermenschlichung anfängt.

Fazit

Der Unterschied zwischen einer Metapher und einer Personifikation ist relativ einfach: Eine Metapher ist ein Sinnbild, das sehr oft zwei unterschiedliche Dinge vergleicht. Sprichwörter sind meistens Metaphern. Bei einer Personifikation hingegen vermenschlicht man ein Tier, einen Pilz oder einen Gegenstand. Die Personifikation, Personifizierung oder Anthropomorphisierung ist ein häufiges Stilmittel in verschiedensten Formen der Literatur. Ob Alltagsliteratur oder Weltliteratur: Ohne Metaphern und Personifikationen würde unsere Sprache komplett anders sein und klingen. Wahrscheinlich wäre unsere Umgangssprache weniger reichhaltig und einprägsam.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein