Was ist eine Alliteration?
Eine Alliteration ist ein Stilmittel der Rhetorik, erkennbar an dem gleichen Anlaut in zwei oder auch mehreren aufeinander folgenden Wörtern. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort alliteratio, das man in etwa mit „Buchstabenangleichung“ übersetzen kann. Entscheidend ist nicht die Gleichheit der Anfangsbuchstaben der Wörter, sondern der Anlaut, also der Klang. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ ist also sehr wohl eine Alliteration, obwohl weder „früh“ noch „Vogel“ noch „Wurm“ mit demselben Buchstaben beginnen. Die älteste allgemein bekannte Alliteration ist uns auf Latein überliefert: „Veni, vidi, vici“ („Ich kam, sah und siegte“ von Julius Caesar im Jahre 47 n. Chr.)
Wirkung von Alliterationen und Alliterationen im Alltag
Schon im Alltag begegnen uns zahlreiche Alliterationen. Weil sie leicht zu erinnern sind, gelangen sie schnell in den allgemeinen Wortschatz. Dabei können ihre Bedeutungen höchst unterschiedlich sein.
„Mit Mann und Maus“ betont zum Beispiel das Verbindende, während die provakative Frage „Mann oder Maus?“ einen Gegensatz herstellt. Die meisten Alliterationen im Alltag wie „Nacht und Nebel“, „null und nichtig“ oder „Haus und Hof“ verbinden eher Begriffe, die zu einem Begriffspaar werden und dann den gewünschten Eindruck eher verstärken wie etwa auch „Schimpf und Schande“.
In jedem Fall erhöht die Klangfigur der Alliteration die Einprägsamkeit und Aufmerksamkeit der Leser und verstärkt den gewünschten Eindruck.
Alliterationen in der Werbung
Diese Wirkungen macht sich die Werbung zunutze, die ja Slogans kreieren will, die die Aufmerksamkeit des Konsumenten fesseln und in dessen Gedächtnis haften bleiben. Hierfür lassen sich viele Beispiele finden:
- „Leistung aus Leidenschaft“ – Deutsche Bank
- „Wo Wirksamkeit wächst“ – Klosterfrau
- „Lidl lohnt sich“
- „Wünsche werden Wüstenrot“
- „Mars macht mobil“
Manchmal werden gar ganze Sätze mit identischem Anlaut oder Anfangsbuchstaben formuliert wie in „Milch macht müde Männer munter“ (Westdeutsche Milchwirtschaft).
Alliterationen in Medien und Politik
Auch in den Medien kommen Alliterationen zum Einsatz. Vor allem die stets um Aufmerksamkeit bemühten Boulevardmedien nutzen den Klang der Alliterationen, um den Blick auf ihre Erzeugnisse zu lenken und formulieren dann zum Beispiel Schlagzeilen wie „Klinsi killt King Kahn“ (Bildzeitung am 08. April 2006). Aber auch Programmacher der öffentlich-rechtlichen Sender nennen Sendungen etwa „Titel, Thesen, Temperamente“ (ARD).
Man findet Alliterationen auch im politischen Raum. Sie schmücken diverse Wahlplakate:
- „Glaubwürdig für Gerechtigkeit“ – Die Linke
- „Verantwortung statt Verschuldung“ – CDU
- „Klimaschutz kennt keine Grenzen“ – Die Grünen
Manche politischen Vereinigungen weisen Alliterationen sogar in ihrem Namen auf wie zum Beispiel „Friday for future“.
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