Herzsteine – kurze Inhaltsangabe / Zusammenfassung

Herzsteine ist ein Jugendbuch, das 2018 veröffentlich wurde. Die Autorin Hanna Jansen wurde 1946 in Diepholz geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Osnabrück und studierte hier später auch. 1988 lies sie sich in Siegburg nieder und arbeitete als Lehrerin und Moderatorin in Köln. Ihr Fokus lag dabei auf Lehrerfortbildung. Im Rahmen eines Autorenteams schrieb sie zunächst zehn Jahre Texte für Sprachbücher für einen großen Schulbuchverlag. 2001 wurde dann ihr erster eigener Roman veröffentlicht. Hanna Jansen bietet seit einigen Jahren auch unterschiedliche Literatur- und Schreibwerkstätten an. Die Autorin lebt mit ihrem Mann seit 2011 in Sassen und adoptierte 13 Kinder. Sie erhielt mehrere Preise für ihre Romane.

Hamburg

Der Protagonist Sam lebt gemeinsam mit seinen Eltern in Hamburg. Da es seiner Mutter Fe nicht gut geht, beschließen die Eltern, dass die Familie nach Sylt zieht. Sam soll dann, weit weg von seinen Freunden, eine neue Schule besuchen.

Sylt

Der Umzug nach Sylt kommt dabei sehr überstürzt und verändert Sams Leben komplett. Sam merkt immer mehr, dass mit seiner Mutter Fe etwas nicht ganz stimmen kann. Und auch die Ehe seiner Eltern bereitet ihn Sorgen. Aber gesprochen wird über die Probleme nicht und das Schweigen der Eltern scheint undurchdringbar.

Seine Mutter Fe musste vor siebzehn Jahren vor dem Völkermord aus ihrer afrikanischen Heimat fliehen. Auf der Inselschule ist Sam zum Glück nicht der einzige, der irgendwie anders als die anderen zu sein scheint. Bei seinen neuen Mitschülerinnen kommt Sam gut an. Er lernt auch Enna kennen, für die er Interesse entwickelt. Enna ist Außenseiterin und wird skeptisch von den anderen betrachtet, da ihre Mutter Heilerin ist. Von ihr fühlt er sich verstanden und wertgeschätzt. Hier bei ihr bekommt Sam die Wärme, die ihm zuhause so fehlt und die beiden werden ein Paar.
Sams Mutter geht es leider am neuen Ort nicht besser. Sie zieht sich immer mehr zurück und eines Abends verschwindet sie sogar. Als sie zurückkommt erklärt sie ihrer Familie, dass sie nach Ruanda muss.

Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Wir erfahren immer wieder von Fe, was in ihrer Kindheit passierte und was sie in Ruanda erlebt hat. Fe musste den Beginn des Völkermordes in Ruanda miterleben und war die einzige in ihrer Familie, die fliehen konnte und mit dem Leben davon kam. Alle anderen aus ihrer Familie haben den Genozid nicht überlebt.

Ruanda

Und wieder beginnt für Sam ein neues Leben. Er fliegt mit seinen Vater nach Ruanda, um seine Mutter zu besuchen, die dort inzwischen seit einem halben Jahr lebt. Fe ist allerdings sehr distanziert und so hat Sam nicht das Gefühl, dass sie seine Wiedersehensfreude erwidert. Fe holt die beiden vom Flughafen ab und bringt sie zum Hotel, während sie selbst bei einer alten Frau am Rande der Stadt wohnt. Die Frau kennt sie noch von früher.

In Afrika bekommt Sam dann doch endlich Antworten. Er erfährt, wer seine Mutter Fe wirklich ist und was sie alles erleben musste. Fe fühlt sich schuldig, dass sie damals geflohen ist und ihre Familie zurückließ. Sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll, dass sie als einzige überlebte. Er beginnt auch ihre Gefühle für ihn und seinen Vater besser zu verstehen und findet sich sogar irgendwie damit zurecht, dass seine Mutter am Ende in Ruanda bleiben muss. Fe trennt sich von ihrem Mann, Sams Vater, und kommt nicht mit nach Deutschland. Sam findet in der Zeit mehr zu sich selbst und beschließt, seinen eigenen Weg zu gehen. Der bringt ihn zurück auf die Insel Sylt – zu Enna.

Hanna Jansen beschäftigt sich in ihrem Buch mit verschiedenen Themen. Wie ist das, wenn wir als Kind aus unserer Heimat gerissen werden? Was macht das mit uns, wenn wir unsere vertraute Umgebung verlieren? Wie ist das, wenn man weit weg von seinen Freunden nochmal neu beginnen muss? Und was machen unausgesprochene Worte mit uns? Geheimnisse in der eigenen Familie? Und natürlich geht es auch darum, wer man selbst eigentlich ist, zwischen all den anderen. Zwischen all dem, was einem zu formen scheint. Fragen, die sowohl Fe, als auch Sam beschäftigen und mit denen sie sich auseinandersetzen müssen.

Natürlich ist auch der Völkermord in Ruanda ein wichtiges Thema in diesem Buch. Und auch seine Auswirkungen werden von der Autorin behandelt. Denn eine Katastrophe wie diese hat für Überlebende und nachfolgende Generationen verheerende Folgen.

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