Otto Ernst hat um 1900 die Ballade Nis Randers geschrieben. Veröffentlicht wurde die Ballade Nis Randers bei L. Staackmann in Leipzig im Band Stimmen des Mittags. Inhaltlich geht es in dem Gedicht um eine sehr dramatische Rettung eines Schiffbrüchigen. Thematisch wird die Geschichte, die das Gedicht von Otto Ernst erzählt, auch heute noch in der Schule im Unterricht besprochen. Denn trotz der Kürze der Ballade, die nicht als umfassender Roman erschien, enthält sie wichtige Aussagen, die sich auch in der Bildung der Menschen widerspiegeln sollte. Die Ballade regt zum Nachdenken an und erfüllt viele Voraussetzungen für einen sehr guten Ansatz von Bildung. Nachfolgend wird der Inhalt und die Aussage der Ballade näher beschrieben und erörtert.
Gedichtsform
Otto Ernst hat das Gedicht Nis Randers in insgesamt 12 Strophen verfasst. Jede Strophe hat jeweils drei Verse. Das Gedicht reimt sich in den ersten beiden Versen einer Strophe mit vier Hebungen. Darüber hinaus besteht das Gedicht aus zahlreichen Unregelmäßigkeiten, die durch die unterschiedlichen Silben gekennzeichnet sind. Durch Unregelmäßigkeiten innerhalb eines Gedichts kann stilistisch eine gewisse Dramatik sehr deutlich zum Ausdruck gebracht werden.
Handlungsinhalt
Der Held des Gedichts ist Nis Randers. Eines Nachts während eines Gewitters mit Sturm sieht er plötzlich auf einer Sandbank ein gestrandetes Segelschiff. Am Mast des Wracks erkennt er einen Mann. Kurzum beschließt Nis Randers, den Mann zu retten, obwohl die Wetterlage und die Sicht sehr schlecht sind. Er droht sich mit seinem Entschluss in Lebensgefahr zu bringen. Seine Mutter ist in großer Sorge um ihren Sohn und versucht, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
Die Mutter von Nis Randers hatte bereits ihren Mann und ihren Sohn Momme auf See verloren. Und ihr anderer Sohn Uwe wird seit drei Jahren vermisst. Die Mutter hat nun sehr große Angst, auch ihren letzten Sohn auf See zu verlieren.
Nis Randers lässt sich allerdings von seinem Vorhaben nicht abbringen. Er rudert mit weiteren sechs Gefährten zum gesichteten Wrack. Das Gedicht endet mit einem unerwarteten Happy End. Alle überstehen den Sturm und das Gewitter. Der Mann am Mast kann lebend gerettet werden. Und zur Überraschung für alle ist der Gerettete der als verschollen geglaubte Sohn Uwe.
Das bedeutet das Gedicht
Im Ergebnis zeigt das Gedicht in der Thematik, dass Nis als sehr edler Mensch nicht egoistisch nur an sich denkt, sondern vielmehr an einen Menschen, der sich in großer Lebensgefahr ist. Auch die Meinung seiner Mutter, die bereits ihren Mann und einen Sohn in der See verloren hat und einen anderen Sohn, der als verschollen gilt, hält Nis nicht davon ab, dem Mann am Mast zu helfen, ohne zu wissen, um wen es sich handelt. Der gefährliche Einsatz von Nis lohnt sich um so mehr. Denn zum Schluss stellt sich heraus, dass der gerettete Mann der verschollen geglaubte Bruder Uwe ist.
Sicherlich war das Vorhaben, das Nis plante und durchführte, sehr gefährlich. Auch die Freunde, die Nis mitnahm, waren aufgrund der sehr schlechten Wetterlage bei der Rettung in Gefahr. Dennoch zeigt die Ballade sehr deutlich, dass sich Nis im Ergebnis richtig verhalten hat. Hätte er auf seine Mutter gehört, die in großer Sorge war, durch die Rettungsaktion ihren letzten Sohn zu verlieren, und wäre stattdessen zu Hause geblieben, hätte er seinen Bruder nicht retten können. Seine Mutter hätte ihren Sohn Uwe niemals wiedergesehen. Die von Nis geplante und gute Tat wurde stattdessen am Ende in einer sehr besonderen Art und Weise belohnt.
Ausblick
Die gute Tat von Nis wirkte auch in der Namensgebung in weiteren Bereichen fort. So hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Jahr 1990 den Seenotrettungskreuzer Nis Randers in den Dienst gestellt. Im Jahr 2020 wurde das Schiff im üblichen Turnus wieder außer Dienst gestellt. Das Nachfolgerschiff als Seenotrettungskreuzer wurde 2021 auf Nis Randers benannt. Das Tochterboot wurde Uwe benannt. Auch die Deutsche Bahn benannte einige ihrer ICE Züge nach Nis Randers. Derart bezeichnet wurden die ICE Züge 880, 883, 860 und 863, die regelmäßig von Hamburg-Altona und Bremen nach München fahren.
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