Frau Holle gehört zum Kanon der deutschen Volksmärchen, die im 19. Jahrhundert im Rahmen der Epoche der Romantik von den Brüdern Grimm gesammelt und aus der mündlichen Überlieferung heraus verschriftlicht wurden. Interessant ist hierbei, dass in der Figur der Frau Holle ein alter, heidnischer Volksglaube weiterlebt, in dem eine Göttin diesen Namens die Fähigkeit des Flachsspinnens in die Welt bringt und früh verstorbene Kinder in ihrem „Reich“ empfängt. Elemente dieser Ursprungsgeschichte finden sich im Märchen wieder. Weiterhin ist zur Etymologie des Namens „Holle“ zu sagen, dass dieser sich von dem mittelhochdeutschen Wort „huld“ ableitet, was soviel bedeutet, wie „Gnade“/“gnädig“.
Die Handlung des Märchens
In dem von den Brüdern Grimm aus der mündlichen Tradition niedergeschriebenen Volksmärchen „Frau Holle“ geht es um eine Mutter und zwei Töchter, von denen die jüngere bevorzugt und verwöhnt wird, da es sich bei ihr um das leibliche Kind handelt. Das ältere Mädchen muss im Gegensatz dazu als Stieftochter täglich harte Arbeit leisten und verbringt ihre Tage insbesondere am Spinnrad, wo sie Flachs in Leinen verwandelt. Eines Tages fällt dem älteren Mädchen die Spindel in den tiefen Brunnen neben dem sie immer sitzt; aus Angst vor der Bestrafung durch die Stiefmutter springt sie dem Gerät hinterher. Als typischer Übergangsritus bringt dieser Sprung sie an einen fremden, mythischen Ort, an dem sie zunächst eine Begegnung mit einem sprechenden Ofen hat, der sie bittet, das fertige Brot herauszunehmen und dann von einem Apfelbaum voller reifer, schwerer Früchte zum Abernten aufgefordert wird. Beide Dinge erledigt sie hingebungsvoll und ohne zu zögern.
Sie erreicht schließlich das Haus von Frau Holle, die sie unter der Voraussetzung aufnimmt, dass sie ihr bei täglichen Pflichten zur Hand geht. Das Mädchen lernt, dass insbesondere das Ausschütteln der Betten eine sehr wichtige Aufgabe ist, da dadurch – in der Welt der Menschen – der Schnee entsteht. In der Zeit ihres Aufenthaltes erweist sich das Mädchen als überaus fleißig, arbeitsam und pflichtbewusst. Nach einiger Zeit wird sie von Heimweh gepackt und bittet Frau Holle, in die für sie normale Welt zurückkehren zu dürfen. Frau Holle lässt sie ziehen und bringt sie zum Tor, wo zur Belohnung ein Goldregen über das Mädchen hereinbricht und sie ihre Spindel zurück erhält. Das Mädchen findet sich schließlich – mit ihrer Spindel und reich mit Gold beschenkt – in der Nähe ihres Mutterhauses wieder.
Die Mutter versucht durch Manipulation die jüngere und leibliche Tochter in eine ähnliche Situation und damit in einen ähnlichen Reichtum zu bringen. Dieses Mädchen ist jedoch verwöhnt und faul. Sie wirft die Spindel in den Brunnen und springt hinterher. Auf dem Weg zu Frau Holles Haus hilft sie weder beim Entleeren des Ofens, noch beim Abernten des Apfelbaumes. Sie wird schließlich ebenfalls von Frau Holle aufgenommen, verbunden mit der Aufforderung, die täglich anstehenden Arbeiten zu erledigen, ist dafür aber zu faul und bequem. Als Frau Holle sie schließlich zum Tor bringt erhält sie keine „Belohnung“ sondern wird statt dessen mit einem Pechregen übergossen. In einer für Märchen typischen Moral wird hier also gezeigt was mit Personen passiert, die faul und wenig hilfsbereit sind.
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