Eine Mediation wird oftmals als „Sprachmittlung“ bezeichnet. Darunter versteht sich eine sinngemäße Textübertragung vom Deutschen ins Englische. Allerdings ist damit keine eins zu eins Übersetzung gemeint – damit hätten Sie eine deutsche Translation ins Englische. Vielmehr ist es wichtig bei einer Mediation die wichtigsten Informationen, welche sich im Text befinden, herauszufiltern und im richtigen Kontext im Englischen wiederzugeben.
Die Mediation
Wie bereits erwähnt, muss der Text nicht wörtlich übersetzt werden, sodass einige Inhalte entweder verallgemeinert oder verkürzt wiedergegeben werden können. Infolgedessen kann der deutsche Text ohne Weiteres auf ein Viertel gekürzt werden. Bevor man jedoch mit dem eigentlichen Schreibprozess beginnt, sollten einige Vorbereitungen getroffen werden.
Das A und O – Die Vorbereitung
Bei einer richtigen Vorarbeit haben Sie sich später viel Arbeit gespart. Außerdem kann damit sichergestellt werden, dass der deutsche Text verstanden wurde und somit auch passend wiedergegeben werden kann.
1. Lesen um zu Verstehen
Der Text wird erst einmal aufmerksam durchgelesen. Dabei sollten Sie sicher gehen, dass der Textinhalt wie auch die Kernaussagen größtenteils verstanden worden sind. Gibt es Wörter, die nicht verständlich sind, können diese entweder im Wörterbuch nachgeschlagen werden oder sie machen beim zweiten Mal Lesen im Kontext des Textes Sinn und können ohne direktes Nachschlagen verstanden werden.
2. Herausfiltern von essenziellen Informationen
Der Text kann zwei- bis dreimal durchgelesen werden. Die Schlüsselbegriffe gelten als das A und O eines Textes in einer Mediation, sodass sie am besten mit einem farbigen Stift markiert werden. Sie können – wie auch die Sinnabschnitte – eine gute Stütze bei der Erstellung der Mediation sein.
3. Inhalt, Inhalt, Inhalt…
Nachdem die Schlüsselbegriffe und Sinnabschnitte im Text ausgemacht wurden, kann man sich der Aufgabenstellung widmen. Für welche Personengruppe soll die Mediation erstellt werden? In diesem Zusammenhang können Sie sich überlegen, welche Schlüsselbegriffe, Kernaussagen als auch Textinhalte für die Adressatengruppe von Belang ist und daher in die Mediation gehört.
Der Schreibprozess einer Mediation
Eine Mediation besitzt im Englischen den klassischen Aufbau von Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die Einleitung besitzt sämtliche Allgemeininformationen mit Titel, Autor/in, Textart, Ort und Zeitpunkt der Veröffentlichung sowie das Thema des vorliegenden Textes. Als letzter Punkt wird die Adressatengruppe genannt.
Handelt es sich um eine Mediation in Brief- oder E-Mail-Form, erhält der Text eine Anrede. Demnach kann man den Text entweder mit „The text „???“ is about“ (= Der Text „???“ handelt von), „The text „???“ deals with“ (= Der Text „???“ beschäftigt sich mit) oder bei persönlicher Anrede bei einer E-Mail oder einem Brief „Dear“ (= Liebe/r) beginnen.
Wendet man sich dem Hauptteil zu, dann können sich die Ergebnisse der Vorarbeit auszahlen. Hinsichtlich des Inhalts sollte man sich an der Reihenfolge des deutschen Textes halten und keinesfalls wild durcheinander verschiedene Abschnitte erwähnen. Darüber hinaus sollten Sie dieselbe Zeitform wie beim deutschen Originaltext anwenden. Wurde daher Präsens angewendet, ist auch in der Mediation die Gegenwartsform einzusetzen. Hilfreich können folgende Satzanfänge sein: Consequently (= Infolgedessen oder Folglich), „Further“ (= Außerdem oder Weiter), „Besides“ (= Zudem), „In addition“ (= Außerdem) oder „First of all“ (= Zuallererst).
Beim Schluss ist darauf zu achten weder eine eigene Stellungnahme noch einen Ausblick oder ein Fazit zu verfassen. Eine Mediation endet im Englischen mit dem letzten Textabschnitt, welcher vom Originaltext indirekt übertragen wird. Vorsicht: Wird in der Aufgabenstellung explizit auf einen Schluss hingewiesen, muss dieser geschrieben werden. Bei einer E-Mail oder einem Brief kann eine solche Forderung gestellt werden. Ist dies der Fall, kann der Text außerdem eine Grußformel sowie eine Unterschrift des Verfassers, d.h. von Ihnen, besitzen.
Tipps beim Schreiben einer Mediation
Dank der Anleitung müsste das Schreiben einer Mediation ohne Weiteres klappen. Dennoch kann es nicht schaden, weitere Tipps zu erhalten:
Erst einmal sollte darauf geachtet werden, nicht in einen Plauderton oder in Umgangssprache zu verfallen. Stattdessen sollte sachlich und neutral geschrieben werden. Auch persönliche Wertungen, wie zum Beispiel „I don’t like…“, haben in einer Mediation nichts zu suchen. Am besten verwenden Sie im Englischen Partizipien, sodass zu lange Sätze umgangen werden können.
Holprige Übersetzungen möchte niemand lesen, daher sollte man sich angewöhnen Inhalte und Begriffe am besten mit den eigenen Worten zu umschreiben. Dann ist es auch nicht mehr allzu schlimm, sollte die ein oder andere Vokabel mal nicht parat sein. Das Gleiche gilt bei Redewendungen, da diese in den seltensten Fällen 1:1 übersetzt werden können. Anstelle spezieller Begriffe können im Übrigen auch Verallgemeinerungen eingesetzt werden, sodass aus Netflix oder Disney+ der Begriff streaming services wird.
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