Informationstext schreiben in Deutsch – Aufbau & Tipps

Als allererstes brauchen Sie eine umfassende Recherche über das betreffende Thema. Beachten Sie diesen Punkt auch, wenn Sie schon viel über das Thema wissen. Niemand ist schließlich ein laufendes Lexikon auf zwei Beinen. Falls Sie über einen zweiten Monitor an Ihrem Rechner verfügen, nutzen Sie diesen auch unbedingt. Es hat sich als besonders zielführend herausgestellt, auf dem Hauptmonitor zu schreiben und den zweiten Monitor zur Recherche zu verwenden. Dieses Herangehen ist auch deutlich komfortabler, als ständig zwischen einzelnen Tabs hin- und herspringen zu müssen.

Abstract: Ja oder nein?

Als Nächstes gibt es zwei Möglichkeiten: Erstens kann man schon einmal die Gliederung schreiben, und das Dokument nach und nach füllen. Zweitens kann man auch ein sogenanntes „Abstract“ schreiben, eine Art digitaler Schmierzettel. Auf diesem Abstract kann sich ebenfalls die vorläufige Gliederung befinden, aber vor allem sollten dort Stichwörter stehen, die Ihnen persönlich wichtig sind. Doch welche Möglichkeit ist die Richtige für welchen Text?

Eine grobe Richtlinie bildet der zu erzielende Wortumfang. Bei kurzen Texten braucht es nun wirklich kein Abstract, während man bei langen Texten besser eines anlegen sollte. Es gibt bei diesem Punkt allerdings keine feste Grenze. Hier zählen Erfahrungswerte. Sind Sie sich Ihrer Sache nicht wirklich sicher, ist das ein weiterer Grund für ein Abstract.

Informationsgehalt

Sie wissen ja schon, dass es sich um einen informativen Text handeln soll. Die Textart ist also geklärt. Was noch zu klären ist, ist, ob der Text auch andere Punkte wie Unterhaltsamkeit oder ein bestimmtes Sprachniveau erfüllen soll. Soll es sich um einen ausschließlich informativen Text handeln, sollte Ihnen klar sein, dass sich dieser einerseits sehr trocken liest und andererseits am besten mit jedem Satz der Leserschaft einen Mehrwert liefert.

Ein informativer Text ist nämlich mehr, als eine bloße Aufzählung von Fakten. Er ist wie der Einbandstext eines Buches, er soll gegebenenfalls zum Kauf oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung anregen. In jedem Falle aber soll er das Produkt oder die Dienstleistung bestmöglich beschreiben. Die Leserschaft soll sich ein realistisches Bild der Funktionen und Features machen können. Es soll also weder etwas beschönigt, noch verherrlicht oder verdammt werden, genauso wenig, wie etwas Essenzielles weggelassen werden sollte. Eine gute Faustregel für den Umfang eines informativen Textes heißt: „So viel wie nötig, aber so wenig, wie möglich„.

Korrektur: Ja oder nein?

Ein normaler informativer Text braucht kein Korrektorat oder gar Lektorat, wie es beispielsweise ein Roman benötigt. Auf der anderen Seite ist der Einsatz eines einfachen Rechtschreibprogramms oft zu wenig, besonders weil diese sich bei der Erkennung von Sinnzusammenhängen oft schwertun und das Deutsche generell eine sehr komplizierte Grammatik aufweist. Lesen Sie auf jeden Fall nach Fertigstellung des Textes sich diesen noch einmal durch. Fragen Sie sich auch, ob Ihre Sätze kurz und verständlich genug sind. Bandwurmsätze in einem Ratgebertext sind keine gute Idee, da diese nicht nur den Lesefluss stören, sondern Informationen schlecht vermitteln.

Zeiteinteilung

Wie lange haben Sie für den Text Zeit bzw. welche Zeitspanne haben Sie veranschlagt? Wenn Sie diese Information und eine ungefähre Wortzahl haben, können Sie Ihr benötigtes Tagespensum einfach errechnen. Mit etwas Übung brauchen Sie für kurze Ratgebertexte kaum noch Zeitmanagement, da Sie diese bald auch in einem Rutsch schreiben können. Ansonsten sollten Sie – bis dahin – nicht in jedem Falle nach Erreichen Ihres Tagesziels aufhören. Sind Sie im Schreibfluss, nutzen Sie diesen Zustand unbedingt auch aus, sonst vergeuden Sie nur unnötig kreative Energie.