Was ist Poesie? – Definition, Bedeutung & Beispiele

„Poesie ist Wahrheit, die in Schönheit wohnt“, sagte schon der schottische Dichter Robert Gilfillan.
Wir finden sie nicht nur im geschriebenen Wort zahlreicher großer Schriftsteller, Dichter und Denker. Die Poesie begegnet uns in Film, Musik, bildender Kunst und der Natur. In nahezu jedem Augenblick der uns den Atem raubt, sich unserer Sprache entzieht und über diese hinausgeht ist sie anzutreffen.

Die Definition der Poesie

Die Poesie ist die Kunst der Dichtung. Das altgriechische Wort „poiesis“ steht für die „Erschaffung“ und beschreibt den Einsatz der Phantasie und der Kreativität in Sprache und deren Ausdrucksmöglichkeiten.
In der Theorie der Poesie, von niemandem geringeren als dem großen Aristoteles begründet, wird in verschiedene poetische Gattungen unterteilt. Genauer in den Epos, das Drama, so wie diverse lyrische Gattungen.
Heute wird abseits von Gedichten meist von Literatur und ihren verschiedenen Gattungen gesprochen. Gleichzeitig bleiben die großen Poeten und ihre Werke bestehen und überdauern die Zeit mit all ihren Krisen und Veränderungen wie ein alter Baum der Sturm und Regen trotzt.

Die Bedeutung der Poesie

Die Poesie existiert seit tausenden von Jahren und fand schon damals Verwendung um verschiedene mythische oder religiöse Glaubensinhalte in bildhafter und rhythmischer Manier auszudrücken und zu verbreiten.
Ob in Gebeten, Psalmen, ob als Lieder oder Hymnen. Mit verschiedenen Mitteln der Poesie gelingt und gelang es, die Möglichkeiten unserer Sprache auszureizen und deren Inhalt zu vertiefen. Reime, verschiedene Rhythmen, Strophenbildung und eine kreative und phantasievolle Satzgestaltungen ermöglichten es selbst komplizierte Gleichnisse, Metaphern oder Bilder in ästhetischer Form darzustellen.

Durch die Poesie gelangen diese Inhalte tiefer in das Bewusstsein des Zuhörers und wecken Emotionen die Geist und Seele berühren können. Sie lassen Raum für Inspiration und Interpretation und sprechen uns deshalb ganz individuell an.
Das Spiel mit der Sprache und den Bildern lässt sich auf jede Erfahrung und jedes Erlebte anwenden.
Häufig behandelt sie die großen Themen des Lebens wie die Liebe, den Tod, Beziehungen zu Mensch und Natur oder Erfahrungen mit dem Göttlichen. Jede große Frage des Lebens war schon Thema eines Dichters und wurde in einer Symphonie der Worte entschlüsselt und niedergeschrieben.
In fast allen der Sprache mächtigen Kulturen dieser Welt finden wir in Form von Sagen, Liedern, Gedichten und Epen die Poesie wieder. Sie überdauert diese und liefert nicht nur, sondern liefert und auch Informationen, Gedanken, Erfahrungen eben jener.

Die größten Poeten und ihre Werke

Unzählige Poeten, Dichter und Denker sind über Jahrhunderte und Jahrtausende bis heute bekannt. Viele ihrer Werke überdauerten diese Zeit und begeistern trotz der langen Zeit noch mit ihrer Aktualität. Einige der größten und Bekannten Schöpfer und Werke sind hier für Sie aufgelistet:

  • Einer der ersten bekannten Epen unserer Geschichte ist der Gilgamesch Epos. Gilgamesch war ein sumerischer König, der auch als König von Uruk bezeichnet wird. Er lebte vermutlich am Anfang des dritten Jahrtausends vor Christus, wobei nicht ganz auszuschließen ist, dass er lediglich eine literarische Figur ist.
    Im Epos werden seine Heldentaten erzählt, sein Verhältnis zu seinen Untertanen und auch eine Sintflut findet dort Erwähnung. Dies sorgte aufgrund der Parallelen zur Sintflutgeschichte der Bibel für großes Aufsehen.
  • Homer gilt als Autor der Odyssee und der Ilias. Auch um ihn, seine Geburt und den Tod ranken sich viele Mythen. Dennoch gilt er als der früheste Dichter des Abendlandes. Vermutet wird, dass er zwischen dem siebten und achten Jahrhundert vor Christus lebte. Ob es ihn als Person nun gab oder nicht, seine Wirkung auf die Literatur, die Poesie und deren große Vertreter ist und bleibt unermesslich.
  • Vergil, der 70 v. Chr. geboren und 19 v. Chr. gestorben ist, gilt ebenfalls ein einer der größten römischer Dichter. zu seinen größten Werken zählen zweifelsfrei die Aeneis, die Bucolica und die Georgica. Erstere beschreibt die Vorgeschichte zur Gründung Roms und bearbeitet die Mythologie aus Homers großen Werken.
  • Ovid, ein weiterer antiker Dichter der römischen Literatur, lebte von 43 v. Chr. bis 17 n. Chr. Er schrieb Gedichte über die Liebe, Sagen und Klagelieder und hatte erheblichen Einfluss auf alle Kunstformen der späteren Zeit, insbesondere des Barocks.
  • Rumi, der eigentlich Dschalal ad-Din Muhammad Rumi hieß, ist der wohl bekannteste Dichter des persischen Reiches. Er lebte zwischen 1207 n. Chr. bis 1273 n. Chr. und war ein Sufi-Mystiker und großer Gelehrter der Perser, vor allem der Derwische.
  • Dante Alighieri, der Autor der weltbekannten „göttlichen Komödie“ war ein italienischer Dichter, Philosoph und Politiker. Er zählt zu einem der bedeutendsten Dichter des europäischen Mittelalters und lebte von 1265 bis 1321.
  • William Shakespeare, der vermutlich weltweit bekannteste und größte Dichter der Neuzeit lebte von 1564 bis 1616 in England. Er war sowohl Lyriker als auch Schauspieler, schrieb Dramen und gehört bis heute zu den am meisten gespielten und gelesenen Künstler überhaupt.
    Von „Hamlet“ über „Macbeth“ und „Romeo und Julia“ gibt es eine Vielzahl von Stücken die vermutlich jedem Menschen bekannt vorkommen.
  • Johann Wolfgang von Goethe, von 1749 bis 1832 gelebt, ist der wohl bekannteste und wichtigste deutsche Dichter und Denker.
    Er schrieb eine Vielzahl von Texten mit poetischem als auch naturwissenschaftlichem Inhalt und gilt als ein Universalgenie. Er war wichtigster Vertreter der „Sturm- und Drangphase“ und begründete die Weimarer Klassik.
    Ob die beiden „Faust“, „Die Leiden des jungen Werther“, oder andere Stücke, er fand seinen Weg nicht nur in deutsche Schulen, sondern in die große Weltliteratur.
  • Friedrich Schiller, ein guter Freund und Kollege Goethes, war ebenso in vielen Bereichen gelehrt und belesen und zählt neben diesem zu den größten deutschen Dichtern und Denkern.
    Er schrieb Stücke wie „Kabale und Liebe“, „Don Carlos“, sowie den Text zur „Ode an die Freude“ für Beethovens 9. Symphonie – die heutige Europahymne. Er lebte von 1759 bis 1805.
  • Walter Whitman, ein 1819 geborener und 1892 verstorbener amerikanischer Dichter gilt als einer der bedeutendsten Lyriker seiner Landes. Vor allem sein Hauptwerk „Leaves of Grass“, eine Sammlung unzähliger Gedichte ist weltweit bekannt und besticht durch eine tiefe Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen und seiner Beziehung zur Kultur des Landes. Den meisten dürfte zum Beispiel sein Gedicht „O Captain! My Captain“ bekannt sein, welches auch im wunderschönen Film „Poets Society“ Verwendung fand.
  • Rainer Maria Rilke ist der heute vermutlich wichtigste Dichter der Moderne und Repräsentant der deutschen Sprache. Er schrieb unzählige Werke und setzte sich mit zahlreichen Themen, von Religion über Kultur und Kunst auseinander.
    Rilke ist heute beliebter denn je und findet wieder Platz in den Köpfen und Regalen unserer Generation.
    Beispiele seiner Werke sind „Sonette an Orpheus“, oder das Gedicht „Der Panther“.

Es gäbe noch unzählige weitere große Lyriker und Dichter, von Theodor Fontane über Ralph Waldo Emerson zu Bertolt Brecht und Günter Grass. Auch außerhalb des europäischen Raumes gibt es viele solcher Künstler, deren Werke und Kreationen darauf warten gefunden und gelesen zu werden.

Diese Werke haben die Macht ihre Seele zu berühren, ihre tiefsten Emotionen anzusprechen und zu Erkenntnis über Sie selbst und die Schönheit des Lebens zu führen.

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