Fabeln begegnen schon Kleinkindern, wenn ihnen Erwachsene Geschichten aus der Tierwelt vorlesen. In der Erzählform haben Tiere menschliche Eigenschaften, charakteristisch ist auch die Moral, die hinter jeder Fabel steckt. Überlieferungen zufolge waren sie bereits im 3. Jahrtausend v.Chr bekannt, als Fabeln bereits als Lehrinstrument eingesetzt wurden. Berühmte Beispiele aus der Geschichte sind die Nunurta-Uballitsu-Sammlung der Assyrer aus dem Jahr 833 v.Chr und die Panchatantra (zu deutsch Fünf Gewebe) aus Indien.
In Europa gilt der griechische Dichter Äsop als Pionier der Fabeln: Die bekannte Redewendung „sich mit fremden Federn schmücken“ geht angeblich auf seine Geschichte von der Dohle und den Vögeln zurück. Richtig populär wurden Fabeln durch Gotthold Ephraim Lessing im 18 . Jahrhundert. Seitdem wurden sie als Erziehungsinstrument für Kinder eingesetzt.
Die wichtigsten Merkmale einer Fabel
Die Fabel ist eine relativ kurze Textform, die in der Regel an einem einzigen Ort spielt. Auch die Zeitspanne der Handlung ist meistens kurz. Hauptdarsteller sind Tiere, Pflanzen und Gegenstände, die vom Autor mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet sind.
So können Blumen, Bäume, Katzen, Hunde, Pferde und andere Lebewesen oder Gegenstände wie Tische oder Stühle sprechen. Gerade in Fabeln älteren Entstehungsdatums kommen Menschen eher selten vor. Außerdem gibt der Verfasser seinen Protagonisten keine persönlichen Namen, es werden Bezeichnungen wie „der Fuchs“, „der Frosch“ etc verwendet. Auch allgemein gültige Namen wie „Meister Petz“ für den Bären, „Reinecke“ für Fuchs, „Meister Lampe“ für den Hasen kommen häufig vor. Gemeinsam ist Fabeln auch ihr einfacher Aufbau.
Der Hintergrund von Fabeln
In Fabeln üben Autoren im übertragenen Sinn Kritik an Menschen, ohne einzelne Personen direkt anzusprechen. Dabei werden Tieren bestimmte Eigenschaften zugeordnet: Der Esel ist meistens dumm, der Fuchs schlau, der Löwe stolz, der Rabe stiehlt, der Hase ist ängstlich und der Wolf ist böse. Schon beim Lesen der ersten Zeilen wissen Fabelliebhaber wer am Ende als Gewinner und wer als Verlierer dastehen wird.
In einer Fabel handeln und fühlen Tiere ähnlich wie Menschen Dabei bedient sich der Autor typischen Klischees. Sie gelten nicht nur für einen Einzelcharakter, sondern werden auf eine ganze Gruppe ausgeweitet. So gelten zum Beispiel Störche als Gelehrte, während Schafe Untergebe sind, die sich an anderen orientieren. Ein wichtiger Bestandteil jeder Fabel ist die Moral.: Es geht um für die Allgemeinheit wichtige Themen wie Neid, Eitelkeit, Stolz oder Gier.
Der Aufbau einer Fabel
Bei einer Fabel handelt es sich um eine einfach Geschichte, die mit nur einem Handlungsstrang aufgebaut ist. Nebendarsteller oder einen Schwenk zu einem anderen Thema gibt es nicht. In der Regel ist sie in drei Teilen aufgebaut: Am Anfang jeder Fabel steht ein Erzählteil, der den Leser in die Rahmenbedingungen einführt. Dabei werden die Hauptdarsteller kurz vorgestellt.
Ihr Charakter kommen ebenso zur Sprache wie der Konflikt. In einer Fabel geht es nämlich immer um einen Streit oder einen Wettkampf. Diesen beschreibt der Dialogteil: Hier kommen die Kontrahenten zu Wort, wobei sich die im Erzählteil getroffenen Aussagen bestätigen. Mit der Lösung schließt die Fabel: Dabei wird klar, wer als Sieger aus dem Streit herausgeht. In diesem Teil wird die Lehre deutlich, die der Leser aus der Fabel ziehen soll. In manchen Fällen wird die Moral der Geschichte in einem letzten Satz zusammengefasst.
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