Beispiel Redeanalyse „I have a dream“ von Martin Luther King

Martin Luther King hielt eine der wohl bekanntesten Reden der Welt. „I have a dream“ lautet der treffende Titel seiner in Washington D.C gehaltene Rede aus dem Jahr 1963, die an keinem geringeren Tag als dem amerikanischen Memorial Day stattfand. Eine Rede, die bis heute sowohl im Deutsch als auch im Englisch Unterricht auftritt, wenn man denn die Qualifikationsphase für
das Abitur erreicht. Drum ist die Redeanalyse hier entscheidend, was im Übrigen auch als Klausur im Abitur vorkommen kann! Wir möchten dabei etwas behilflich sein, um zu verdeutlichen, worum es bei der Analyse geht, welche natürlich auch so in Englisch übersetzt angewandt werden kann!

Redeanalyse beinhalten auch immer eine kurze Einleitung!

Bei Redeanalysen, ganz gleich ob in deutscher oder englischer Sprache oder ob im Leistungs- und Grundkurs ist die Einleitung entscheidend. Diese gibt im Durchschnitt in den Klausuren und Abiturprüfungen um die 3-5 Punkte, je nach Erwartungshorizont. Im Übrigen sind dies die wohl leichtesten Punkte überhaupt, sodass die Einleitung Folgendes beinhalten muss:

  • Datum der Rede: 28.08.1963
  • Ort der Rede: Washington D.C auf dem Memorial Day
  • Inhalt: Anprangerung der anhaltenden Diskriminierung der dunkelhäutigen Bevölkerung trotz der für alle gültigen Verfassung. Forderung von Gleichberechtigung, ein Ende der Diskriminierung und Freiheit für alle!
  • Redenhalter: Marthin Luther King

Dies ist das erste strukturelle Fundament einer Redeanalyse. Hier kann man z.B alles in 1-3 Sätze abkürzen. Wie das geht haben wir anhand folgendem Beispiel einmal kurz aufgeführt. Das Thema sollte immer nur 1-3 Sätze innerhalb einer Redeanalyse ausmachen.

Bsp:

Die vorliegende Rede „I have a Dream“ wurde von dem amerikanischen Prediger Martin Luther King am 28. August 1963 in Washington D.C gehalten. In seiner Rede prangert King die anhaltende Diskriminierung der dunkelhäutigen Bevölkerung an und stützt sich gemäß der amerikanischen Verfassung auf das freiheitliche Recht für alle, die er gleichzeitig fordert. King geht auf die anhaltenden Probleme der dunkelhäutigen Bevölkerung Amerikas ein und nutzt die historischen Kontext um endlich die Bringschuld der Amerikaner nach einem freiheitlichen Leben für alle einzufordern sowie der Diskriminierung ein Ende zu bereiten.

Historischer Rückblick in „I have a dream“ von Martin Luther King

Nach der Einleitung kommt es natürlich auch immer bezogen auf die genaue Aufgabenstellung einer Klausur darauf an, was gefordert wird. Doch es gibt dennoch wichtige Aspekte innerhalb der Rede von Martin Luther King, die nicht außen vorgelassen werden dürfen. Folgende historische Merkmale sind es, die in jedem Fall nicht vergessen werden dürfen, weil sie direkten Bezug zur Rede darstellen und auch erklären, worauf sich King teilweise historisch gesehen stützt, nämlich auf die amerikanische Verfassung und Unabhängigkeit! Folgendes sollte also im historischen Background, der nach der Einleitung in die Rede erfolgt, aufgeführt werden:

  • Abraham Lincolns Abschaffung der Sklaverei
  • Emanzipations-Proklamation

Wieso ein kurzer Passus zum historischen Kontext wichtig bei der Redeanalyse ist, geht hoffentlich deutlich hervor oder? Falls nicht, sagen wir es natürlich gern. Hierbei geht es darum, dass Martin Luther King klar macht, dass es eine rechtliche Verbindlichkeit durch den 16. amerikanischen Präsidenten Lincoln gab, die dunkelhäutige Bevölkerung nicht mehr als Sklaven zu sehen. Die Emanzipationsproklamation ist es, worauf sich King stützt und gleichzeitig aber verdeutlicht, dass sich seither für die Afroamerikaner eben nichts geändert hat! Genau deswegen muss ein kurzer Abschnitt eingebracht werden, der einen kurzen Bezug zum historischen Kontext aufführt. Selbst wenn nicht gefordert, gibt es hier satte Extrapunkte für das Backgroundwissen!

Sprachanalyse „I have a dream“ von Martin Luther King

In einer Rede- und Sprachanalyse, die meist parallel gefordert ist ( gerade im Englischunterricht ) geht es natürlich darum zu erkennen, welche Mittel King einsetzt, um seiner Rede mehr Nachdruck zu verleihen. Da wäre nämlich zum einen die Benutzung der 1. Person im Plural! Ein entscheidender Punkt dafür, dass ein gemeinschaftliches Gefühl geschaffen wird, wo alle betroffen sind! Denn es geht um eine ganze Bevölkerungsgruppe, aber eben auch um all jene, die diskriminieren! Deswegen ist die Ansprache „wir“ äußerst wichtig, um die Problematik sehr präsent auch personenbezogen zu gewähren. Gemeinschaft und Solidarität werden so geschürt.

Die Nutzung der Anapher ist ein häufiges Stilmittel von King, welches die Dringlichkeit der Rede nochmals untermauern soll. Folgende Anaphern sind da in jedem Fall aufzuführen ( mit Zeilen!, das gibt Punkte in einer Klausur ):

  • „Let the freedom ring“ in Zeile 104
  • „Now is the time“ in Zeile 28
  • „With this faith“ in Zeile 96
  • „Freedom“ in Zeile 2, 24, 34, 42, 50 und 66
  • „I have a dream“

All das sind Anaphern, die natürlich nichts weiter sind als Wiederholungen. Doch sie sollen die Dringlichkeit von Kings Anliegen untermauern. Auch nutzt Martin Luther King gelegentliche Metaphern, was natürlich auch im biblischen Kontext zu sehen ist. Wer hier also noch dazu schreibt, wieso gewisse Metaphern genutzt werden, was dies für eine Bedeutung hat und wieso er sie gerade im biblischen Kontext offenbart, der wird wohl die volle Punktzahl in der Abiturklausur oder gar Abiturprüfung für sich erarbeitet haben.

Auch auf die Gesamtrede gilt es bei Martin Luther King zu achten

Ob nun in Deutsch oder Englisch – „I have a dream“ ist die Rede, die immer wieder gerne von Klausur bis zur Abiturprüfung vorkommt. Die Aufgabenstellung mag zwar variieren, aber es schadet nicht, auch folgende Dinge zu wissen:

  • Tonalität ( emotional, aufgebracht, wütend )
  • Gestiken und Mimiken
  • Lautstärke
  • Redetempo
  • Etwaige Pausen während der Sprache
  • Wirkung auf den Zuschauer
  • Zuschauerverhalten

Es kommt, wie schon angemerkt, auf die jeweilige Aufgabe an. Auch kommt es darauf an, ob die Aufgabe mit der Listening Comprehension in Englisch einhergeht oder mit dem schriftlichen Teil. Dennoch schadet es nicht, die oben erwähnten Aspekte zu kennen, um auf alle Fragen eingehen zu können. Vielleicht hilft es aber auch gerade beim „Comment“ in Englisch oder der Erörterung gewisser Fragen in Deutsch? Das obliegt der jeweiligen Aufgabe, aber mit einer guten Vorbereitung kann auch jede weitere Redeanalyse ganz anderer Redner so bestens abgeschlossen werden.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein