Hausaufgaben – ein Thema, das alle Schülerinnen und Schüler jeden Alters betrifft. Ob sie sinnvoll sind oder nicht, beibehalten oder abgeschafft werden sollten, wird breit gefächert diskutiert. Da sie selbst die am meisten Betroffenen sind, können alle Schulkinder ihre persönlichen Erfahrungen als Beispiele um Argumente zu verstärken und zu veranschaulichen einbringen. Abschließend können sie bei einer Erörterung sogar ihre eigene Meinung einbringen. Im Folgenden werden verschiedene Argumente, die für und gegen die Abschaffung von Hausaufgaben sind, aufgeführt.
Pro Abschaffung der Hausaufgaben
Zeitaspekt – Immer häufiger besuchen Schülerinnen und Schüler Ganztagsschulen oder haben, vor allem wenn sie in höhere Klassen kommen, lange Nachmittagsunterricht. Oft kommt anschließend noch die Heimfahrt hinzu, die sich gerade im ländlichen Bereich mit einem Bus, der in jedem Dorf hält, lange hinziehen kann. Wenn die Kinder und Jugendlichen erst um 16 oder 17 Uhr nach Hause kommen, ist die Frage, wann sie dann noch Hausaufgaben machen sollten. Genau wie bei Erwachsenen auch, ist der Ausgleich und die Balance sehr wichtig. Nach Schulschluss sollten sie frei haben und abschalten können. Diese Zeit sollte für Erholung und Bildung der Persönlichkeit genutzt werden. Ob in Sport treiben in einem Verein, ein Musikinstrument erlernen, mit Freunden spielen oder Zeit mit der Familie zu verbringen – je mehr Hausaufgaben aufgegeben werden, desto weniger Zeit kann für diese wichtigen sozialen Aktivitäten aufgebracht werden.
Sinnvoll oder sinnlos? – Wenn Schülerinnen und Schüler, denen der Lernstoff bereits leichtfällt und die während der Schulstunden bereits alles verstanden haben, Hausaufgaben machen, hat dies keinen zusätzlichen positiven Effekt auf ihre Leistung oder ihre Noten. Wenn Schülerinnen und Schüler, die sich ohnehin bereits schwertun, sich an den Hausaufgaben abmühen, so ist es wahrscheinlich selten der Fall, dass sie es plötzlich nachmittags allein zu Hause verstehen, wenn es schon im Unterricht nicht geklappt hat. Auch sie haben dann durch Hausaufgaben keinen positiven Lerneffekt. Verschiedene Studien wurden dazu bereits gemacht. Zudem gibt es an einigen Schulen Experimente, wie die Kinder ohne Hausaufgaben zurechtkommen.
Gezielte Förderung – Wenn Hausaufgaben abgeschafft werden würden, könnte die Zeit und Energie, sowohl vom Lehrpersonal als auch die von den Schülerinnen und Schülern, in gezielte Förderung gesteckt werden. Spezielle Fragestunden statt täglicher Hausaufgabenbetreuung oder auch Unterstützung jüngerer Kinder durch ältere Jugendliche in bestimmten Fächern wäre eine denkbare Alternative. Diese könnte zielgerichtet angewandt werden statt pauschal wie bei der Vergabe von Hausaufgaben an alle.
Motivation – Motivation spielt beim Erlernen von neuen Unterrichtsstoffen eine große Rolle. Wenn Kinder und Jugendliche, egal welchen Alters, keine Lust auf etwas haben, können sie nach der Schule zwar zwei bis drei Stunden vor ihren Büchern sitzen und versuchen, Übungen zu machen oder Dinge auswendig zu lernen. Wenn sie motiviert sind und den Sinn hinter den Aufgaben erkennen, gehen sie ganz anders an die Sache heran. Das muss allerdings schon während der Schule passieren und erfordert Anstrengungen vom Lehrpersonal, von den Familien, von den Kindern selbst, aber es müsste sich auch in den Lehrplänen zeigen. Sorgfalt und Effizienz sind beim Lernen deutlich effektiver als der Zeitaufwand.
Contra Abschaffung der Hausaufgaben
Richtig einsetzen – Wenn die Vergabe von Hausaufgaben richtig angewandt wird – vom ganzen Lehrpersonal, dann können Kinder dadurch einige Dinge lernen. Dafür muss aber Rücksicht genommen werden: Lehrkräfte sollten nicht zu viel Hausaufgaben aufgeben, schließlich gibt es mehrere Fächer. Nachmittagsunterricht sollte genauso berücksichtigt werden wie das Privatleben der Kinder und Jugendlichen. Wenn gezielt, punktuell und durchdacht Hausaufgaben vergeben werden, so könnte dadurch sogar selbstständiges Arbeiten gefördert werden, was auf lange Sicht dazu führen sollte, insgesamt weniger Hausaufgaben zu verteilen, da die Schülerinnen und Schüler selbst motiviert genug sind, wichtige Dinge zu wiederholen. Gleichzeitig erkennen sie, was wirklich wichtig ist und was eventuell zuhause nach dem Unterricht vertieft werden muss oder in bestimmten Fällen sogar zusätzliche Förderung, wie beispielsweise Nachhilfeunterricht, benötigt.
Struktur – Es gibt Schülerinnen und Schüler, denen es leichtfällt, das Lernen und Üben selbst zu strukturieren. Zudem gibt es Familien, die ihre Kinder bei allem Schulischen unterstützen. Da dies aber nicht überall der Fall ist, kann es durchaus hilfreich sein für einige Kinder, durch die Hausaufgaben einerseits eine gewisse Struktur in ihre Nachmittage zu bringen, andererseits hilft es strukturiert zu wiederholen und üben. Das bedeutet zwar noch keinen direkten Lernerfolg, aber hält immerhin die Möglichkeit bereit. So ein Szenario kann vor allem für Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Schichten, deren Eltern vielleicht sogar gewisse Unsicherheiten haben, was Unterstützung ihrer Kinder bei Schulangelegenheiten angeht, einen positiven Effekt haben.
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