Was ist Sarkasmus? Beispiele, Wirkung & Erklärung

Werfen wir einen Blick auf die Definition von Sarkasmus, finden wir folgenden Wortlaut:
„Sarkasmus bezeichnet einen beißenden und verletzenden Spott oder Hohn, welcher dazu verwendet wird, um eine andere Person ins Lächerliche zu ziehen.“ Häufig passiert es uns im täglichen Sprachgebrauch, dass wir eine sarkastische Äußerung oder Bemerkung von uns geben, ohne dies zu wollen. Anders als die Ironie oder der Zynismus ist Sarkasmus ein stark negativ behaftetes Wort, welches die Synonyme Boshaftigkeit, Häme und Gespött liefert.

Gibt es sarkastischen Humor?

Die Ironie und der Sarkasmus beziehen sich immer auf eine einzelne Aussage, beim Zynismus ist das anders. Sarkastischer Humor ist nicht gleichzusetzen mit trockenem Humor, etwa wie er in Großbritannien geläufig ist. Sarkastischer Humor negiert allgemein gültige Normen und zieht diese ins Lächerliche. Zyniker werden von der Gesellschaft oftmals als verbitterte Individuen wahrgenommen, denn sie geben häufig sarkastische und ironische Behauptungen von sich. Den Sarkasmus erkennt man daran, dass er gezielt auf eine Eigenart der Person oder des Umstands abzielt, auf den sich der Sarkasmus bezieht. Auch moralische Werte oder ganze Personengruppen können mit Sarkasmus angegriffen werden, im literarischen Kontext treffen wir das rhetorische Stilmittel des Sarkasmus oft in satirischen Texten und in der Polemik an.

Unterschied zwischen Sarkasmus und Ironie

Finden Sie im zu analysierenden Schriftstück eine Ironie, dann haben Sie es mit einer Darstellung des Gegenteils von dem eigentlich Gemeinten zu tun. Anders als beim Sarkasmus mit seinem beißenden und teilweise doch recht bitteren Spott schützt die Ironie den Sprecher. Eine Ironie verhüllt und verschlüsselt, wodurch die eigentliche Aussage verstärkt wird, ohne auf den direkten Angriff auf die Persönlichkeit zurückzugreifen. Eine Ironie lässt sich direkt oder indirekt äußern, wohingegen der Sarkasmus überaus direkt ist.

Unterschied zwischen Sarkasmus und Zynismus

Wer sich zynistisch oder sarkastisch ausdrückt, wird oftmals als Zyniker bezeichnet. Zynismus ist jedoch ein Maximum an. Um den Zynismus richtig interpretieren zu können, sollten Sie sich vor Augen führen, dass sich zynistische Behauptung im Text auf das gesamte Weltbild beziehen und die eigene Haltung des Verfassers zu großen Themen oder Vorstellungen beschreiben. Im Gegensatz dazu ist der Sarkasmus verletzend und verhöhnt gezielt einen bestimmten Aspekt eines größeren Ganzen. Sarkasmus, Ironie und Zynismus sind rhetorische Stilmittel, die eng miteinander verwandt sind. Eine klare Unterteilung ist im Deutschunterricht nicht immer leicht.

Sarkasmus in Deutsch: Erkennen und verwenden

Im täglichen Sprachgebrauch nutzen viele Redner häufig eine Einleitung für den Sarkasmus, um diesen deutlich herauszustellen. Das können treffende Worte sein wie etwa: „Mensch! …“ oder „Donnerwetter! …“, in der Jugendsprache fällt dann häufig das Wort „krass“. Sarkasmus wird allgemein hin als die niederste Form des Witzes bezeichnet. Häufig passiert es im gesprochenen Wort, dass der Sarkasmus unbeabsichtigt heftig wahrgenommen wird und andere verletzt, ohne dass der Sprecher dies wollte. In der Literatur finden Sie sarkastische Äußerungen vornehmlich in satirischen Texten und in Polemiken religiöser oder lyrischer Natur.

Beispiele für Sarkasmus in der Literatur und Presse

Sarkasmus in der Literatur wird meist als Satire bezeichnet, bei journalistischem Sarkasmus wird hingegen von einer Polemik gesprochen. Ein Beispiel für ein bekanntes, sarkastisches, literarisches Werk ist „A modest proposal“ aus dem Jahr 1729 von Jonathan Swift. Der Autor richtet sich in seinem Werk an die englische Obrigkeit und empfiehlt, arme Kinder einfach aufzuessen. Damit würden mehrere Probleme gleichzeitig gelöst werden, so etwa die Überbevölkerung, aber auch das Problem des Hungers ließe sich durch diesen überaus sarkastischen Vorschlag auf einfache Weise aus der Welt schaffen.

Eine Polemik treffen wir häufig in der Bildungspresse an, Politiker aller Staaten sehen sich dann verbalen Angriffen ausgesetzt. Im Jahr 2020 ist der amerikanische Präsident Donald Trump ein beliebtes Ziel sarkastischer Äußerungen von Journalisten, wohingegen auch allerlei Reden Trumps oder dessen Posts in sozialen Kanälen als überaus sarkastisch gedeutet werden können. Untereinander greifen sich Politiker verschiedener Parteien nur selten sarkastisch in der Öffentlichkeit an, das Instrument des Sarkasmus bleibt den Pressevertretern vorbehalten.