Macbeth von William Shakespeare – Inhaltsangabe

Im Jahr 1611 wurde in London das Drama „Macbeth“ des englischen Dramatikers William Shakespeare uraufgeführt. Die weltberühmt gewordene Tragödie des bedeutenden Schriftstellers geht auf eine Geschichte zurück, die sich im Schottland des 11.Jahrhunderts ereignet hat. Shakespeare hat allerdings von seiner künstlerischen Freiheit Gebrauch gemacht und die historischen Ereignisse für seine Zwecke verändert. Er wollte mit seiner Geschichte verschiedene Erscheinungsformen des Bösen darstellen und dabei auch Parallelen zu seiner Gegenwart einfließen lassen.

Die Handlung

Das Drama beginnt damit, dass Macbeth, ein Heerführer des schottischen Königs Duncan, auf der Rückkehr nach einer gewonnenen Schlacht drei Hexen begegnet. Sie prophezeien ihm, dass er für seine Dienste vom König den Ehrentitel „Than of Crawdor“ verliehen bekommen und nach des Königs Tod einmal selbst König von Schottland werden würde. Bei dieser Begegnung ist auch ein weiterer Vasall und Freund von Macbeth dabei. Diesem Mann mit Namen Banquo prophezeien die Hexen, dass er der Stammvater schottischer Könige sein würde. Am Königshof angekommen dankt König Duncan Macbeth für seine kriegerischen Leistungen. Er verleiht im auch den ersehnten Titel eines Thanes (Fürsten). Gleichzeitig aber stellt der König seinen Sohn Malcolm als künftigen Thronerben vor.

Lady Macbeth, der ihr Gatte von der Prophezeiung erzählt, ist ganz fasziniert von der Möglichkeit, einmal Königin von Schottland zu werden. Die skrupellose Frau träumt davon, den König heimlich umzubringen um ihre Ziele zu erreichen. Sie glaubt aber nicht, dass Macbeth dazu fähig sein würde, die Untat zu begehen. Deshalb ruft sie dämonische Kräfte herbei, um ihn dazu zu bringen. Als der König an Macbeth Wohnsitz in Inverness zu Besuch kommt, ermorden Lady Macbeth und ihr durch Zauberei verwirrter Gatte den König und einige seiner Diener. Macduff ein weiterer Vasall des Königs findet die Leichen. Die raffinierte Lady Macbeth legt eine falsche Fährte um dafür zu sorgen, dass der Verdacht an dem Königsmord auf Duncans Söhne Malcolm und Donalbain fällt. Beiden gelingt zwar die Flucht aus Schottland aber sie sind nun vogelfrei. Duncan wird zum neuen König von Schottland gewählt.

Zu einem großen Fest im Palast ist Banquo als Ehrengast geladen. Er verdächtigt Macbeth insgeheim des Königsmordes und Macbeth fürchtet, er könnte eines Tages seinen Verdacht offen aussprechen. Außerdem war er bei der Begegnung mit den Haxen anwesend und diese haben Banquo als Stammvater künftiger schottischer Könige gesehen. Deshalb will sich Macbeth mit Hilfe eines Auftragsmörders des einstigen Freundes entledigen und ihn und seinen Sohn ermorden lassen.

Banquo wird getötet, seinem Sohn Fleance gelingt die Flucht. Macbeth der Anstifter der Untat gibt vor, Banquo zu vermissen und lässt ihn überall im Palast suchen. Beim anschließenden Festmahl erscheint, nur für Macbeth sichtbar, Banquos Geist auf seinen Platz an der Tafel. Der König ist entsetzt und gerät in helle Panik. Lady Macbeth fürchtet, ihr Mann könne sich in seinem Wahn verraten. Sie versucht die Situation zu retten, indem sie den Anwesenden erklärt, Macbeth würde unter einer kurzzeitigen rätselhaften Krankheit leiden. Aber als der tote Banquo ihm ein zweites Mahl erscheint, muss das Fest abgebrochen werden, weil Macbeth völlig außer sich gerät.

In der Folge macht sich der König Gedanken darüber, dass Macduff seiner Einladung zum Festmahl nicht gefolgt war. Wusste auch der etwas und versucht vielleicht sogar, seinen Sturz vorzubereiten? Er beschließt, die Hexen aufzusuchen um von ihnen die Zukunft voraussagen zu Lassen. Die Hexen warnen Macbeth vor Macduff. Sie bestärken ihn auch darin, keine Gnade mit ihm und anderen zu haben, die ihm schaden könnten. Kein von einer Frau geborener Mensch könne ihn vernichten, er wäre unbesiegbar, weissagen sie ihm. Als Macbeth dann erfährt, Macduff wäre nach England geflohen, um den Kampf gegen ihn zu organisieren, überfällt er dessen Burg und lässt die ganze unschuldige Familie des Widersachers und alle anderen Burgbewohner gnadenlos töten.

Mehr und mehr wird Macbeth zum grausamen gnadenlosen Tyrannen. Lady Macbeth dagegen kann die Morde, an denen sie beteiligt war, nicht vergessen und verfällt zusehends dem Wahnsinn. Schlafwandelnd und völlig irr verrät sie vor Zeugen die Bluttat. Sie wird für geisteskrank erklärt und nimmt sich schließlich das Leben. Mittlerweile ziehen Macduff und Malcolm mit englischen Truppen gegen Macbeth zu Felde und im Wald von Birnam soll es zur Schlacht kommen. Immer noch hält Macbeth sich für unbesiegbar, obwohl schon viele seiner Männer zu den englischem Heer überlaufen.

Erst als er die Nachricht vom Tod seiner Frau erhält, überfallen ihn wieder die alten Ängste. Schließlich kapituliert seine Armee und Malcolms Einsetzung als König Schottlands ist nicht mehr aufzuhalten. Macduff sucht auf dem Schlachtfeld nach dem inzwischen völlig verwirrten Macbeth, Er will den Tod seiner Familie und seiner Leute rächen. Als er ihn findet, kommt es zum Zweikampf und der immer noch siegesgewisse Macbeth erfährt, dass Macduff nicht auf normalen Weg von einer Frau geboren sondern aus ihren Leib herausgeschnitten wurde. Er kann Macbeth also besiegen. Vor seinem Tod durch Macduffs Hand verflucht Macbeth die Hexen und ihre trügerische Prophezeiung und warnt davor, ihnen Gehör zu schenken.

Macbeth ist sicher die grausamste und blutrünstigste der Shakespeare-Tragödien, aber in ihre Folgerichtigkeit auch besonders eindringlich. Sie zeigt, wie übertriebener Ehrgeiz und Machtwille Menschen verändern können und darüber hinaus auch die scheinbar festgefügte gesellschaftliche Ordnung zum Einsturz zu bringen vermögen,