Homeschooling – Pro & Contra Argumente für Erörterung

Homeschooling ist seit dem Frühjahr 2020 allen Schülerinnen und Schülern ein Begriff. Ihre persönlichen Erlebnisse während dieser Zeit können eine Erörterung mit anschaulichen Beispielen und Details schmücken. Grundsätzlich ist das Homeschooling ein viel und emotional diskutiertes Thema, das sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt. Die einen wünschen sich nichts sehnlicher, als weiterhin von zuhause unterrichtet zu werden, die anderen bekommen bei dem bloßen Gedanken an Homeschooling Bauchschmerzen. Im Folgenden sind einige Argumente pro und contra Homeschooling aufgeführt, die in einer Erörterung verwendet werden können.

Contra Homeschooling

Organisation – Homeschooling, vor allem von einen Tag auf den anderen zu organisieren, kann alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellen. Einerseits müssen die Familien gewährleisten, dass alle Kinder Zugang zum Internet und zu Computern haben und dass sie in Ruhe dem Unterricht folgen können. Andererseits müssen die Lehrkräfte einen enormen zusätzlichen Arbeitsaufwand leisten, da ihr Unterricht nicht auf Homeschooling ausgerichtet ist.

Finanzieller Aspekt – Wie bereits erwähnt müssen beim Homeschooling alle Schülerinnen und Schüler Zugang sowohl zum Internet als auch zu Computern haben. Dies kann sehr teuer werden. Gerade in sozial schwachen Familien ist ein Internetzugang nicht selbstverständlich, geschweige denn ein extra Computer für alle Geschwister.

Verpasste Digitalisierung – In Deutschland hinkt die Digitalisierung stark hinterher, was das Homeschooling erschwert. Obwohl zwar die meisten Schülerinnen und Schüler verschiedenste Gadgets haben, wissen sie nicht, wie sie sie richtig anwenden können, um zum Beispiel beim Homeschooling davon zu profitieren. Schulen und vor allem älteres Lehrpersonal setzen lieber nach wie vor auf Tageslichtprojektoren statt digitale Geräte und haben weder das richtige Fachwissen noch die Ausrüstung für Homeschooling.

Sozialer Aspekt – Es ist wichtig, vor allem für Kinder, regelmäßig unter anderen Kindern zu sein. Der Präsenzunterricht leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Sich austauschen, mit den Freunden albern, lernen mit Konflikten umzugehen, all das kann nur im persönlichen Miteinander geschehen. Sich über einen Zeitraum von Wochen und Monaten nur an Computerbildschirmen zu begegnen, kann einen sehr negativen Effekt auf die psychische Gesundheit der Kinder haben.

Pro Homeschooling

Anfahrtswege zur Schule entfallen – Der Schulunterricht beginnt früh und umso früher müssen die Kinder sich auf den Weg zur Schule machen. Wenn der Unterricht jedoch von zu Hause aus stattfindet, gibt es keine Anfahrt mehr zur Schule. Das bedeutet einerseits, dass man länger ausschlafen kann und dementsprechend beim anschließenden Lernen fitter ist. Andererseits bedeutet es insgesamt weniger Stress in der Familie am frühen Morgen. Wenn mehrere Geschwister und womöglich auch die Eltern zur gleichen Zeit das Haus verlassen müssen, kann das Stau im Bad und am Frühstückstisch bedeuten, was im schlimmsten Fall zu Streit unter den einzelnen Familienmitgliedern führt. Durch Homeschooling ist der Zeitdruck, zum Beispiel rechtzeitig einen Bus zu erreichen, deutlich geringer. Alle starten entspannter in den Tag.

Geld einsparen – Oftmals müssen Schülerinnen und Schüler, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule fahren, ein teures Ticket erwerben. Beim Homeschooling braucht man das nicht und kann so das Geld sparen. Gleiches gilt für all die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, manchmal werden mehrere Geschwister zu unterschiedlichen Schulen gefahren. Wenn jedoch alle im Homeschooling sind, kann man sich das Geld für den Sprit sparen. Zudem werden weniger Treibhausgase ausgestoßen, wenn weniger Leute hin und her pendeln müssen.

Selbstständiges Arbeiten – Im Homeschooling ist sehr viel mehr Eigenverantwortung der Kinder gefragt als beim Präsenzunterricht. Dadurch lernen sie einerseits, wie wichtig es ist, Einsatz zu zeigen. Andererseits lernen sie sich und die eigenen Voraussetzungen, die ein jeder zum Lernen braucht, besser kennen als in der Schule. Eigenes Tempo, Lernumgebung, Pausen, Lernpensum – all das sind Dinge, die sonst strikt im Klassengefüge von den Lehrpersonen vorgegeben werden. Durch das selbständige Arbeiten entwickeln die Schülerinnen und Schüler einen großen Vorteil für den späteren schulischen Alltag, aber auch für ein eventuelles Studium und den zukünftigen Job.

Druck des Klassengefüges bricht weg – Viele Eltern und Kinder haben erst während des Homeschoolings bemerkt, wie viel Stress der Alltag im Klassenzimmer bereiten kann. Ständig andere Menschen um sich zu haben, ein dauerhafter Geräuschpegel, enge Räume, schlechte Materialien – es sind viele Gründe, die beim Präsenzunterricht zur Belastung werden können. Besonders sensiblen, introvertierten Kindern kann dies Schaden zufügen. Beim Homeschooling können sie entspannt ihre Arbeit verrichten und ihre komplette Energie auf das Lernen anwenden. Gleiches gilt für Mobbingopfer, die es leider viel zu viel in den Klassenzimmern gibt. Zuhause können diese Kinder ohne Furcht vor Attacken ihrer Mitschüler lernen, was einen entscheidenden Vorteil für ihre psychische Gesundheit und Entwicklung haben kann.

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