Die Erzählung trifft man in der Schule vornehmlich bis zur Mittelstufe an, wobei Erzählungen meist nur bis zur Klassenstufe 8 geschrieben werden. Experten und einige Schüler bemängeln, dass das kreative Schreiben in höheren Klassenstufen nicht mehr ausreichend gefördert würde und vermehrt Wert gelegt würde auf eine Analyse und die Erörterung von bestehenden Texten. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die selbstgeschriebene Erzählung im Deutschen und worauf beim Verfassen einer eigenen Erzählung besonders geachtet werden sollte.
Der Aufbau einer Erzählung: Kennen Sie die „Erzählmaus“?
Die Erzählung in Deutsch unterteilt sich in eine kurze Einleitung, einen Hauptteil mit anwachsendem Spannungsbogen und einem kurzen Schluss. Zum besseren Verständnis wird für die bildliche Darstellung des Aufbaus einer Erzählung im Schulunterricht die berühmte Erzählmaus genommen. Diese kindgerechte Form beschreibt den ansteigenden Spannungsbogen im Hauptteil der Erzählung sehr gut, weder Einleitung noch der Schluss dürfen zu lang und ausschweifend geschrieben werden.
Die gelungene Einleitung der Erzählung
Der erste Satz ist der wohl wichtigste der gesamten Erzählung. Die kurz gefasste Einleitung klärt folgende, für das Geschehen der Erzählung wichtige Fragen:
– Wer ? (die handelnden Hauptpersonen werden vorgestellt)
– Wo ? (an welchem Ort spielt die Erzählung hauptsächlich?)
– Wann ? (findet die Handlung in einer bestimmten Zeit statt? Spielt die Geschichte gar im Mittelalter oder in der fernen Zukunft?)
Für die Erzählung wichtige Umstände gehören ebenfalls in die Einleitung. Außerdem wird in der Einleitung der Erzählung definiert, aus welcher Erzählerperspektive referiert wird.
Der Erzähler: Ich-Erzähler und weitere Erzählperspektiven
Es gibt vier verschiedene Arten an Erzählperspektiven. Neben der agierenden Hauptperson kann es einen Ich-Erzähler geben, der eine beobachtende Haltung einnimmt. In dieser Erzählperspektive ist es möglich, die Erzählung durch den Erzähler zu kommentieren und bewerten, so können Gedanken und Gefühle der erzählenden Person wiedergegeben werden.
Ein personaler Erzähler weiß alles, was in der Erzählung passiert. Es wird bei dieser Form nicht in der Ich-Perspektive erzählt, sehr wohl kann der Erzähler jedoch durch das Handeln oder auch die Gedanken der handelnden Personen beeinflusst werden. Er schildert Abstraktes und Verborgenes, zum Beispiel auch die Emotionen der einzelnen Personen der Erzählung.
Wird die Perspektive eines allwissenden Erzählers gewählt, kennt dieser alles Verborgene der Erzählung und schildert dies aus einer dritten Perspektive. Dieser wird fachsprachlich auch aktoriale Erzähler genannt und ist weitgehend unabhängig von der Handlung selbst.
Der neutrale Erzähler gibt keine Kommentare oder Wertungen ab, dies unterscheidet diese Erzählperspektive maßgeblich von der des Ich-Erzählers. Die Handlung wird in dieser Erzählform objektiv und neutral geschildert.
Die Zeitformen in der Erzählung
Eine Erzählung kann wahlweise im Präsenz oder in der ersten Vergangenheitsform, dem Präteritum, geschrieben werden. Für Dialoge in der Erzählung mit der wörtlichen Rede bietet es sich an, die Gegenwartsform zu verwenden, wobei es ebenso möglich ist, auch die gesprochenen Worte in die Vergangenheit zu setzen.
Ein gelungener Hauptteil für Ihre Erzählung
Beim ansteigenden Spannungsbogen im Hauptteil der Erzählung ist es wichtig, den Höhepunkt an das Ende zu setzen. Kennen Sie eine Erzählung, in welcher der Drache gleich zu Beginn des Hauptteils getötet wird oder die Prinzessin sofort nach der Einleitung ihren Traumprinzen heiratet? Anfangs fällt es vielen Lernenden nicht leicht, die Spannung im Hauptteil der Erzählung schrittweise zu steigern. Eine gute Vorbereitung mit einer Gliederung hilft dabei, das Verhalten der Personen und die Handlung selbst so im Hauptteil darzustellen, dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt.
Schluss der Erzählung
Der Schluss einer Erzählung wird kurz gehalten, die Spannung fällt ab und es werden keine neuen Höhepunkte mehr geschrieben. Je nach dem Umfang der Erzählung kann ein gelungener Schluss aus nur drei Sätzen bestehen.
Tipps für eine gute Erzählung, die begeistert
Mit einer Erzählung möchten Sie nicht nur Ihren Lehrer oder Dozenten begeistern, auch im Freundes- oder Familienkreis sorgt eine gut geschriebene Erzählung für eine abwechslungsreiche Unterhaltung. Abwechslung bringen Sie in Ihre Erzählung, wenn Sie die Satzanfänge variieren und Wortwiederholungen am Satzanfang vermeiden. Bestimmte Worte geben eine Handlung nur ungenügend wider, dazu zählen vor allem: essen, gehen, fragen, sagen, sehen. Verwenden Sie lieber Synonyme, die Sie im Unterricht kennengelernt haben oder benutzen Sie ein Synonyme-Wörterbuch, um Ihre Erzählung lebendig und unterhaltsam zu gestalten. Möchten Sie die handelnden Personen miteinander sprechen lassen, denken Sie an die korrekte Form der wörtlichen Rede. Auch eine Frage an den Leser kann für Spannung sorgen, diese passt in das Ende des Hauptteils ebenso gut wie in einen gelungenen Schluss der Erzählung.
Vor allem in einer Prüfungssituation ist es wichtig, nur ein einziges Ereignis in der Erzählung zu beschreiben. Ansonsten kann es dazu kommen, dass für den Höhepunkt oder den Schluss zu wenig Zeit bleiben oder der Hauptteil der Erzählung konfus wird und vom Leser nicht gut verstanden und nachvollzogen werden kann. Vor der Abgabe kann die Erzählung im Fach Deutsch noch auf eventuelle Rechtschreib- oder Grammatikfehler überprüft werden, auch die Zeichensetzung sollten Sie sich noch einmal in Ruhe anschauen.
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