Der Zauberlehrling – Zusammenfassung & Interpretation

„Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe wurde zuerst im Jahr 1797 veröffentlicht und ist eines der bekanntesten Werke von Goethe.

Zusammenfassung:

In diesem Gedicht benutzt der Zauberlehrling Magie, um einen Besen dazu zu bringen, Wasser für ihn zu holen. Anfangs ist der Lehrling begeistert von seiner neuen Macht, aber bald verliert er die Kontrolle über den Besen, weil er den Zauberspruch zum Stoppen des Besens nicht kennt. Der Besen bringt immer mehr Wasser und überflutet schließlich das ganze Haus. Der Zauberlehrling kann erst dann aufatmen, als sein Meister zurückkommt und den Zauberspruch ausspricht, der den Besen stoppt.

Themen und Stilmittel:

Das Gedicht „Der Zauberlehrling“ ist ein Beispiel für eine Ballade, eine Art von Gedicht, das oft eine erzählende Struktur hat und eine Geschichte erzählt. Das Hauptthema des Gedichts ist die Warnung vor der unbedachten Nutzung von Macht oder Technologie, die man nicht vollständig versteht oder kontrollieren kann. Die Zauberlehrlingsfigur symbolisiert die menschliche Neugier und den Drang, über die eigenen Grenzen hinauszugehen.

Das Gedicht verwendet eine Kombination von vierhebigen Trochäen und dreihebigen Jamben, die dem Gedicht einen rhythmischen und melodischen Fluss geben. Es enthält auch zahlreiche Wiederholungen, die den Sinn für Dringlichkeit und Drama verstärken.

Verse, Strophen und Refrains:

Das Gedicht „Der Zauberlehrling“ besteht aus insgesamt 14 Strophen, die aus jeweils 8 Versen bestehen. Es gibt keine wiederholten Strophen, die als Refrain fungieren würden, aber das Gedicht enthält mehrere wiederkehrende Verse wie „Walle! walle / Manche Strecke, / Dass zum Zwecke, / Wasser fließe“.

Reimschema:

Goethes Reimschema in diesem Gedicht ist überwiegend ein Paarreim (aa bb cc dd), was zu einer klaren und geordneten Struktur beiträgt, die die Handlung des Gedichts vorantreibt.

Versmaß / Metrum:

Das vorherrschende Metrum in „Der Zauberlehrling“ ist der Trochäus, bei dem die erste Silbe betont und die zweite unbetont ist (zum Beispiel „HAT der ALte HEXenMEIster“). Dies gibt dem Gedicht einen flotten, ansteigenden Rhythmus.

Kadenzen:

Das Gedicht verwendet überwiegend männliche Kadenzen, bei denen die letzte Silbe des Verses betont wird (zum Beispiel „UnD mit GEIstesSTÄRke / THU ich WUNder AUCH“). Dies trägt zu dem energischen Rhythmus des Gedichts bei.

Wortarten:

Das Gedicht verwendet häufig Verben, um die Handlung und das zunehmende Chaos in der Geschichte zu betonen. Es gibt auch viele Befehle (Imperative), die die verzweifelte Versuche des Lehrlings darstellen, die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Satzbau:

Goethe verwendet sowohl Parataxen als auch Hypotaxen, aber insgesamt neigt er eher zur Verwendung von kurzen und einfachen Sätzen, die die Dringlichkeit und das wachsende Chaos der Situation betonen. Es gibt auch mehrere Enjambements, die dazu beitragen, das Gefühl der unaufhaltsamen Bewegung und Handlung zu vermitteln.

Stilmittel:

Es gibt mehrere Stilmittel im Gedicht, darunter Wiederholungen, die dazu dienen, die Spannung und das Chaos zu betonen. Beispielsweise wird das Wort „Walle!“ mehrmals wiederholt, was die unaufhörliche Bewegung des Besens und das zunehmende Chaos darstellt. Das Gedicht enthält auch zahlreiche Metaphern, wie zum Beispiel der Besen, der den unkontrollierten Gebrauch von Macht und Technologie symbolisiert.

Interpretation:

„Der Zauberlehrling“ ist ein warnendes Beispiel für das, was passieren kann, wenn man Macht oder Technologie unverantwortlich nutzt. Der Lehrling hat den Wunsch, Macht zu haben und sie zu nutzen, ohne die Konsequenzen vollständig zu bedenken. Er will die harte Arbeit, die mit der Macht einhergeht, überspringen und stattdessen die Magie für seine eigenen Zwecke nutzen. Aber seine Unwissenheit und Unerfahrenheit führen dazu, dass er die Kontrolle verliert und die Situation eskaliert.

Das Gedicht zeigt auch die Notwendigkeit von Wissen und Erfahrung im Umgang mit Macht. Der Meister, der das nötige Wissen und die Erfahrung hat, kann die Situation retten, während der Lehrling, der das Wissen und die Erfahrung fehlt, die Situation nur verschlimmert.

Abschließend lässt sich sagen, dass Goethes „Der Zauberlehrling“ eine zeitlose Parabel über die Risiken des unverantwortlichen Umgangs mit Macht und Technologie ist. Es ist ein lehrreiches Gedicht, das zum Nachdenken anregt und den Leser dazu auffordert, die Konsequenzen seines Handelns zu bedenken, bevor er handelt.

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