In einer Charakterisierung geht es darum, die Eigenschaften von Charakteren aufgrund ihrer Verhaltensweisen aufzuzeigen und herauszustellen. Um eine Charakterisierung zu veranschaulichen, finden Sie im Anschluss eine Charakterisierung von Melchior aus „Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller.
Die Einleitung der Charakterisierung von Melchior aus „Kleider machen Leute“
„Kleider machen Leute“ ist eine Novelle von Gottfried Keller. Durch sein Werk zeigt der Autor, wie stark Menschen durch Kleidung beeinflusst und verändert werden können. Zudem zeigt die Novelle auf, wie schnell sich Menschen durch die Kleidung anderer Personen täuschen lassen. Damit nimmt die Novelle einen starken Bezug zur Realität. Dies zeigt sich daran, dass Hochstapler durch ein perfektes Aussehen in Wahrheit einen betrügerischen Charakter haben. Des Weiteren wird durch „Kleider machen Leute“ gezeigt, dass wahre Liebe keine Grenzen kennt.
Der Hauptteil der Charakterisierung von Melchior aus „Kleider machen Leute“
Melchior Böhni ist ein sehr fleißiger und gebildeter Mann, der in der Novelle auftritt. Äußerlich fällt sein roter Backenbart ins Auge. Melchior Böhni arbeitet als Buchhalter und ist von Neid geplagt, da er in Liebesdingen keinen Erfolg hat. Melchior Böhni ist nämlich an der Figur Nettchen interessiert und möchte diese heiraten. Nettchen ist die Tochter des hoch angesehenen Amtsrates und hegt keine Gefühle für den Buchhalter Melchior Böhni. Stattdessen hat Nettchen Gefühle für den Charakter Strapinski und macht sich über Melchior Böhni lustig. Melchior Böhni, der aufgrund seiner unerwiderten Liebesgefühle von Neid zerfressen und vollkommen unzufrieden ist, wird aufgrund seiner Kleidung von seinem Umfeld jedoch völlig anders wahrgenommen. So glauben die Leute aus Melchiors Umfeld, dass aus ihm ein erfolgreicher, großer Mann werden könnte. Sie sehen seine wahre Gefühlswelt nicht und lassen sich von seinem Aussehen blenden. In Melchior Böhni wächst Tag für Tag eine destruktive Kombination aus Hoffnung, dass sich Nettchen doch noch in ihn verliebt und purer Verzweiflung. Melchior Böhni ist sich selbst und seiner Umwelt gegenüber stets arg misstrauisch, was sein Liebesleben negativ beeinflusst, sodass dies nur zu weiterer Verzweiflung und schmerzlicher Enttäuschung führt.
Es lässt sich feststellen, dass Melchior Böhni ein sehr berechnender Mann ist, der jegliche Unternehmungen akribisch bis ins kleinste Detail planen muss. Sein Verstand ist sehr scharf, jedoch wirkt er häufig kaltherzig und rational, was seinem Liebesleben zusätzlich Steine in den Weg legt. Melchior Böhni betrachtet nämlich auch Aspekte des Liebeslebens sehr gefühlskalt. Die Ehe ist für ihn somit nichts weiter als ein Geschäft, welches man abschließen sollte. Die Eifersucht auf Strapinski lässt ihn zudem heimtückisch werden, sodass er diesen mithilfe seiner Intelligenz und gut geplanten Strategien in den Schatten stellt.
Das Fazit
Melchior Böhni ist zusammenfassend gesagt ein Mann, der über einen großen Verstand verfügt, jedoch emotional völlig kalt ist und von dunklen Gedanken getrieben wird. Aufgrund seiner Erscheinung wirkt er nach Außen hin wie ein erfolgreicher Mann und kann somit sein komplettes Umfeld täuschen. Durch seine heimtückischen Handlungen und sein Erscheinungsbild gelingt es ihm mithilfe seiner Intelligenz an sein gewünschtes Ziel zu kommen. Das Umfeld lässt sich von Melchior Böhni täuschen, sodass die Novelle „Kleider machen Leute“ eine Kritik an der Gesellschaft darstellt, die sich durch Äußerlichkeiten leicht blenden lässt.
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