Szenenanalyse schreiben – Aufbau, Gliederung & Tipps

Dramatische Stücke werden im Deutschunterricht der Oberstufe durch eine Szenenanalyse untersucht. Wie ist eine Szenenanalyse aufgebaut und was gehört in eine gute Szenenanalyse? In diesem Ratgeber geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Szenenanalyse in Deutsch so schreiben, dass diese gerne gelesen wird. Auch in der Abiturprüfung treffen wir oftmals auf eine Szenenanalyse. Damit es bei der Szenenanalyse im Abitur nicht zu Zeitproblemen kommt, können Sie sich in etwa an diesen Zeitplan halten:

Vorarbeit für die Szenenanalyse: nicht mehr als 15 Minuten, aber auch nicht viel weniger!
Schreiben der Einleitung: 15 Minuten
Hauptteil der Szenenanalyse im Abi schreiben: etwa 20 Minuten Zeitaufwand für die Inhaltsangabe, in weiteren 45 Minuten wird die Dialoganalyse erstellt
Schluss schreiben: 15 Minuten
Die von den insgesamt 2 Stunden übrig gebliebenen 10 Minuten nutzen Sie, um Ihre Arbeit noch einmal auf orthografische Fehler hin zu kontrollieren.

Das gehört in die Einleitung einer Szenenanalyse

Wie bei anderen Essays wird bei der Szenenanalyse zunächst eine Einleitung geschrieben. Zu den üblichen Angaben:

  • – Verfasser
  • – Titel
  • – Thema des Stücks

gehört bei der Szenenanalyse unbedingt auch die jeweilige Epoche, in der das vorliegende Werk herausgegeben worden ist. Es kann günstig sein, in einem Nebensatz zusammenzufassen, was typisch für diese literarische Epoche ist. Ferner sollten Sie den Entstehungszeitraum des Dramas in die Einleitung schreiben, auch das Datum der Erstaufführung ist eine Information, die nicht fehlen darf. Handelt es sich bei dem zu analysierenden Werk um eine Komödie oder eine Tragödie? Als letzten Satz der Einleitung beschreiben Sie kurz und knapp in einem Satz, worum es in der jeweiligen Szene geht.

Hauptteil der Szenenanalyse

Der Hauptteil jeder Szenenanalyse beginnt mit der Inhaltsangabe, hier werden zu Beginn die bekannten Fragen: „Wer?“, „Was?“, „Wann?“ und „Wo?“ geklärt. Wichtig ist in der Inhaltsangabe weiterhin, wie sich die handelnden Personen verhalten und auch, warum sie so handeln. Gehen Sie hier auf die Wirkung ein. Fassen Sie in Ihrer Inhaltsangabe für die Szenenanalyse also folgende Punkte zusammen:

  • – Personen
  • – Handlung
  • – Ort
  • – Zeit
  • – Verhalten
  • – „Was will der Autor uns damit sagen?“

Anschließend folgt im Hauptteil der Szenenanalyse eine vollständige Dialoganalyse. Achten Sie dabei sowohl auf die Syntax als auf auch rhetorische Stilmittel (Link) im Dialog. Stellen Sie kurz dar, wie sich der Umfang der Dialoge im Vergleich zum Rest des Textes verhält. Sprechen die Hauptpersonen in etwa gleich viel oder gibt es hier auffällige Ungleichheiten? Beleuchten Sie die Gesprächssituationen: Gibt es Diskussionen oder Monologe in der Szene? Arbeiten Sie die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen heraus – sind diese asymmetrisch oder lässt sich eine Symmetrie erkennen? Untersuchen Sie abschließend die Regieanweisungen, gehen Sie hier insbesondere auf die gewollte Wirkung ein!

Schluss der Szenenanalyse

Im Schluss Ihrer Szenenanalyse gehen Sie nun ausführlicher darauf ein, was das vorliegende Stück als zur entsprechenden Epoche gehörend kennzeichnet. Sie können dafür Ihren Gedanken aus der Einleitung aufgreifen, um einen runden Schluss zu verfassen und den roten Faden in Ihrer Szenenanalyse erkennen zu lassen. Haben Sie es mit einer sogenannten Schlüsselszene zu tun, die für das gesamte Stück ausschlaggebende Wendepunkte bietet? Wie wirkt sich die Szene auf die einzelnen Figuren aus, die beteiligt sind? Ist die vorliegende Szene eher untypisch für die Literaturepoche, können Sie natürlich darstellen. Vergessen Sie die Begründung nicht! Schön ist es immer, im Schluss noch Daten aus der Biografie des Verfassers zu nennen. Auf diese Weise können Sie Hintergrunde angeben, unter denen das vorliegende Drama geschrieben worden ist. Sind Sie sich unsicher, lassen Sie diesen Punkt aber lieber weg. Zusätzliches Hintergrundwissen wird Ihnen grundsätzlich Pluspunkte einbringen, solange es sich um korrekte Fakten handelt!

Abschließend geben Sie Ihre persönliche Meinung zu der analysierten Szene ab. Eine Leseempfehlung müssen Sie nicht abgeben, wohl aber kann es nützlich sein, das vorliegende Drama oder auch nur die einzelne Szene mit anderen bekannten Werken in Beziehung zu setzen. Diese können, müssen aber nicht, vom selben Autor stammen.

Tipps für die Szenenanalyse

Markieren Sie sich alle Teilschritte aus der Aufgabenstellung farbig, damit Sie später beim Schreiben keine wichtigen Details vergessen. Verwenden Sie Zitate und kennzeichnen Sie diese entsprechen, Aussagen und Meinungen müssen mit Textstellen begründet werden. Benennen Sie die aktiven Personen als „Figuren“ und trennen Sie Ihre Inhaltsangabe im Hauptteil der Szenenanalyse sauber von der nachfolgenden Analyse der Dialoge. Sparen Sie sich persönliche Gedanken für den Schluss und arbeiten Sie sonst sachlich und objektiv die Anweisungen der Aufgabenstellung ab.