Barock Epoche – Merkmale, Literatur, Zeitraum, Vertreter

Der Barock ist eine Epoche der europäischen Kunstgeschichte. Dies begann Ende des 16. Jahrhunderts und dauerte bis ca. 1760 bzw. 1770. Der Barock führte zu sehr verschiedenen künstlerischen Ausprägungen und Unterströmungen. Von der zeitlichen Spanne her erstreckt sich der Frühbarock dabei in die Zeit bis 1650 und der Hochbarock – also die Blütezeit – von 1650 bis 1700. Der Spätbarock ist in der Zeit von 1700 bis 1730 angesiedelt und der Rokoko wird in die Zeit von ab ca. 1730 bis 1760 bzw. 1770 eingeordnet. Dem Barock folgte der Klassizismus und voraus gingen dem Barock die Epochen Renaissance und Manierismus. Vom Schwerpunkt her gesehen ging der Barock und seine Bewegung in Sachen Architektur und Kunst vor allem von Italien aus. Ein europäisches Zentrum war zu Zeiten von König August dem Starken von Sachsen aber auch Dresden.

Kunst im Barock

Charakteristisch für den Barock war das Pompöse. Dieses spiegelte sich nicht nur in der Architektur von Gebäuden wieder und in Form von Mode, sondern auch in der Innendekoration und der Kunst. Die Kunst im Barock kann dabei als ausdrucksvoll, sehr bewegt und gefühlsbetont bezeichnet werden. Die Innendekoration war üppig und voller Prachtentfaltung. Beeinflusst wurde die Kunst dieser Epoche vor allem von politisch-religiösen Idealen, insbesondere der Gegenreformation und vom Absolutismus der regierenden Könige und Fürsten.

Prunkvolle Räumlichkeiten

Ausgehend von Frankreich hatten Schlösser und Herrenhäuser einen typischen Aufbau: Ein oder zwei Vorzimmer, einen Audienzraum oder ein (Parade-)Schlafzimmer und ein oder mehrere Kabinette. Darüber hinaus gab es verschiedenfarbige Salons und ein großes Treppenhaus und einen großen Ballsaal bzw. Festsaal. Typisch für in dieser Epoche entstandene Kloster- und Stiftsanlagen war das Vorhandensein von großen und prächtigen Bibliotheksräumen. Farbige Marmorsorten oder andere dekorative Gesteine sowie vielfarbige Dekorationen an Wänden und Fußböden waren typisch für die Zeit des Barocks. Im Spätbarock wurde auch Kunstmarmor verwendet, wie auch Holzvertäfelungen mit Schnitzereien (Boiserien), die mit verschiedenen Ornamenten, Maskarons und mit Arabesken oder Grotesken bemalt waren, meist gehalten in Weiß und Gold oder auch Silber. In England liebte man indes die Natürlichkeit, wodurch englische hochherrschaftliche Wohnräume im Barock eine gewisse Schwere erhielten. Die Decken waren im Barock in Schlössern und Palästen und Profanbauten mit Gemälden oder Fresken dekoriert – mit Verzierungen aus Stuck oder Schnitzereien. Üblich war auch die Illusionsmalerei. Hinzukamen Fußböden aus Keramikfliesen und Marmor. Auch Wandteppiche sind typisch gewesen für den Barock. Bei den Möbeln hat sich ein Möbelstück bis heute gehalten – allerdings ohne die aufwändigen Vorhänge – das Himmelbett. Und wieder im Kommen sind Armstühle, wie sie zu Zeiten des Barocks üblich waren. Für die sogenannte Kabinettschränke wurde hochwertiges Holz verwendet, alles einheimische Hölzer wie Lindenholz, Nussbaumholz oder Rosenholz.

Gartenkunst

Die Zeit des Barocks war auch die Geburtsstunde der Gartenkunst. Der königliche oder fürstliche Garten war dabei auch ein Ort der Repräsentation und der Vergnügungen. Die Form der Wege, die Form der Sträucher und vor allem die Skulpturen, die nicht nur im Schloss selbst zu finden waren, fanden sich auch im Garten. Die Gartenkunst war in Barockzeiten ein Spannungsfeld von Geometrie und Planung auf der einen Seite und von höfischer Lust auf der anderen Seite.

Malerei und Musik

Zu den großen Malern des Barocks gehören in Bezug auf die Kunst bei der Fresken- und Deckenmalerei Pietro da Cortona und Luca Giordano sowie Giovanni Battista Piazzetta und natürlich Peter Paul Rubens und Rembrandt. Die Themen waren Stillleben, Landschaften und die Genremalerei. Die Musik wurde in der Zeit des Barocks bestimmt von Michael Praetorius und Heinrich Schütz sowie Johann Pachelbel.

Dresden und August der Starke

Ein sehr gutes Beispiel für Monarchen, die dafür sorgten, dass der Barock bis heute sichtbar ist, waren die französischen Könige und auch August der Starke, Kurfürst von Sachsen und zeitweise König von Polen. Die Bälle am Dresdner Hof waren in dieser Epoche legendär. Aufgeführt wurden zudem an den Höfen der europäischen Fürsten auch Komödien, Opern und Schauspiele. Besonders August der Starke war ein Gönner der Kunst und er schaffte Bauwerke, die das Gesicht von Dresden nachhaltig veränderten. Dresden verdankt August dem Starken umfangreiche Kunstsammlungen wie die im Grünen Gewölbe und in der Gemäldegalerie Alte Meister. Zu den Bauwerken Dresdens, die in die Regierungszeit von August des Starken fallen gehören der Zwinger und die Frauenkirche. Zur Regierungszeit von August dem Starken trug Dresden den Beinamen Elbflorenz.