„Klein Zaches, genannt Zinnober” ist ein 1819 veröffentlichtes satirisches Kunstmärchen von E. T. A. Hoffmann. Die Handlung spielt in einem fiktiven Fürstentum. Hauptprotagonisten sind der junge Dichter Balthasar und der böse Gnom Klein Zaches, der durch einen Feenzauber zu dem stattlichen Zinnober wird. Unter diesem Trugbild erobert er das Herz der schönen Candida. Doch Balthasar bricht diesen Zauber aus Liebe zu Candida und entlarvt Zinnober als den Betrüger Klein Zaches.
Kapitel 1:
Liese, die Mutter von Klein Zaches, ist Holzsammlerin. Eines Tages bricht sie im Wald zusammen. Ihre Last war zu schwer. Das Stiftsfräulein von Rosenschön findet Liese ohnmächtig neben Klein Zaches auf dem Waldboden liegend. Die mysteriöse Frau umarmt den missgestalteten Gnom, streichelt seinen Kopf und verschwindet wieder so plötzlich wie sie zuvor auftauchte. Tatsächlich ist sie die Fee Rosabelverde, die ihre Zauberkräfte nicht mehr in vollem Ausmaß nutzen darf. Schuld daran ist der Fürst Paphnutius und sein Einführen der Aufklärung in sein Reich.
Nachdem Rosabelverde wieder aus ihrer Ohnmacht erwacht, kehrt sie mit ihrem Sohn Heim. Im Dorf angelangt ist der Pfarrer plötzlich überwältigt von Klein Zaches Schönheit und möchte ihn als Mündel aufnehmen. Liese versteht nicht, weshalb ihr hässlicher Sohn plötzlich als schön auf den Pfarrer wirkt. Von der Armut getrieben nimmt sie das Angebot des Pfarrers allerdings an.
Kapitel 2:
Dank eines von einem berühmten Gelehrten verfassten Briefes tritt nun die Universität Kerepes in die Erzählung. Dieser Brief handelt von Studenten, unbekannten Wesen und einer fremden Kultur. Mosch Terpin ist Professor an der Universität Kerepes und Vater der schönen Candida. Er unterrichtet den Studenten Balthasar in Naturkunde, welcher sich in Candida verliebt. Balthasar zieht sich gedankenverloren und wehmütig in den Wald zurück. Er hat einen Freund namens Fabian, welcher zu ihm kommt und ihn aufmuntern möchte. Doch dann begegnen sie einem kleinen Mann, der von seinem Pferd fällt. Fabian hilft diesem Mann wieder aufzusteigen. Als Balthasar nach seinem Aufenthalt im Wald wieder in der Stadt ankommt, wird er von Professor Terpin zu einem Abend bei sich zu Hause eingeladen.
Kapitel 3:
Balthasar kann kaum erwarten, Terpins Einladung anzunehmen. Er schaut dem Abend mit voller Vorfreude entgegen. Als es so weit ist, ist auch der kleine Mann aus dem Wald unter den Gästen. Es stellt sich heraus, dass dieser kleine Mann „Herr Zinnober” ist. Dass er mal Klein Zaches war, bleibt unbekannt. Balthasar gerät wegen ihm in Schwierigkeiten, weil der Schwindler eine Katze nachahmt und damit die Gäste verschreckt, Balthasar jedoch derjenige ist, der für die daraus entstehende Unruhe verantwortlich gemacht wird. Zinnober hingegen erntet die Anerkennung für ein vorgetragenes Gedicht, welches eigentlich von dem jungen Dichter Balthasar stammt. Candida belohnt Zinnober für dieses Gedicht sogar mit einem Kuss und auch ihr Vater lässt sich von dem Trugbild täuschen.
Kapitel 4:
Balthasar leidet unter dem Schwindel des kleinen Mannes, doch ist er nicht der Einzige. Auch die Künste eines Geigenvirtuosen und einer Opernsängerin macht Zinnober zu seinen eigenen Errungenschaften. Zudem stiehlt er dem Referendarius Pulcher seinen Platz im Außenministerium auf die gleiche Weise, indem er dessen Prüfungsergebnisse als die seinen ausgibt. Balthasar begegnet dem armen Mann im Wald. Pulcher ist so verzweifelt, dass er seinem Leben ein Ende bereiten möchte. Doch dann wendet sich das Blatt und die beiden betrogenen Männer begegnen einem fremden, mysteriösen Mann in einem Triumphwagen, der ihnen Hoffnung schenken soll.
Kapitel 5:
Ebenso wie Candidas Vater lässt sich auch der Außenminister von Zinnober trügen, obwohl dieser sich nicht einmal Mühe gibt, sich zu benehmen. Währenddessen besucht Balthasar mit seinem Freund Fabian den mysteriösen Mann, den er zuvor im Wald traf. Dieser stellt sich als Doktor Prosper Alpanus heraus. Mithilfe eines Zauberspiegels zeigt er den jungen Männern, wie Candida und Zinnober sich umarmen, was Balthasar zu einem Wutausbruch bringt. Fabian spricht währenddessen seine Abneigung gegen Zauberei aus. Doch es wird noch schlimmer, als Balthasar in die Stadt zurückkehrt. Die Polizei sucht ihn nun. Er wird beschuldigt, in Terpins Haus eingebrochen zu sein und den Betrüger Zinnober zusammengeschlagen zu haben.
Kapitel 6:
Pulcher entdeckt Zinnober in einem Garten. Allerdings ist der kleine Mann nicht allein, sondern in Gesellschaft der Fee Rosabelverde, welche ihm die Haare macht. Candidas Vater ist bereits so weit in den Bann des Zinnober gezogen, dass er ihn zu seinem Schwiegersohn machen und so seine Karriere unterstützen möchte. Im weiteren Verlauf sucht Rosabelverde Prosper Alpanus auf. Mithilfe ihrer Zauberkräfte kämpfen sie gegeneinander. Dabei geht Alpanus als Gewinner aus dem Kampf. Doch zuletzt schließen sie Freundschaft bei einem gemeinsamen Kaffee.
Kapitel 7:
Balthasar, weiterhin von der Polizei gesucht, findet Zuflucht in einem nahe liegenden Dorf. Dort berichtet Pulcher ihm von weiteren Errungenschaften des Zinnober. Dieser steht jetzt sogar in Gunsten des Fürsten. Auch Terpins Karriere nimmt mit einer Beförderung einen positiven Verlauf. Allerdings beginnt Zinnober wegen seines Erscheinungsbildes unangenehm aufzufallen, denn seine Frisur ist nicht mehr so ansehnlich wie zuvor. Vor allem dem Fürsten missfällt dies ungemein. Allerdings erhält Balthasar nicht nur Besuch von Pulcher. Auch Alpanus sucht den jungen Dichter auf und berichtet ihm von dem Zauber, den Rosabelverde zuerst über den Gnom legte, als sie ihn als kleinen Jungen im Wald traf. Dieser Zauber entsteht, indem sie dem Gnom die Haare kämmt. Seine Wirkung ist, dass alle Errungenschaften eines Menschen, die in der Nähe des kleinen Mannes erbracht werden, als die seinen erscheinen. Der Zauberer erteilt Balthasar die Aufgabe, dem Gnom drei rote Harre vom Kopf zu reißen, damit der Zauber gebrochen werden kann.
Sofern der Plan gelingt, möchte Alpanus nach Indien reisen und Balthasar sein Landgut vererben. Balthasar wäre dadurch endlich in der Position, ehrenhaft um Candidas Hand anzuhalten.
Kapitel 8:
Balthasar stattet seinem Freund Fabian einen Besuch ab, der selbst schwer gegen Zauberei zu kämpfen hat. Sobald er sich eine seiner Jacken anzieht, verwandeln diese sich in ein Gewand, das so kurios ist, dass die Menschen denken, er sei ein Sektierer. Nun droht ihm deswegen eine Exmatrikulation. Doch vermag Balthasar seinem Freund mit Hilfe eines Gegenmittels von Alpanus zu helfen und den Zauber zu brechen. Zuletzt gelingt es Balthasar auch, die eingeforderten Haare von Zinnober zu stehlen. Als der betrügerische kleine Mann seine Verlobung mit Candida in einem Festsaal feiert, dringt Balthasar in diesen ein und reißt sie ihm vom Kopf. Der Zauber bricht sofort. Zinnobers wahre Gestalt wird vor Augen aller Gäste enthüllt und er selbst hinfort getrieben. Balthasar kann seiner geliebten Candida nun endlich seine Gefühle offenbaren und das neue Liebespaar erhält sogar den Segen Candidas Vaters.
Kapitel 9:
Obwohl Zinnobers Betrug auf der Vermählungsfeier von Balthasar entlarvt wurde, bleiben die Bediensteten des Schwindlers noch unwissend. Sie halten ihn weiterhin für einen stattlichen Minister, auch wenn sie sein Verhalten am vorherigen Abend als merkwürdig empfanden. Mit dem Besuch von Zinnobers Mutter wird dem Trugbild jedoch gänzlich ein Ende bereitet. Liese nennt ihn bei seinem wahren Namen „Klein Zaches”, was nun jeden erkennen lässt, wer der Mann in Wirklichkeit ist. Der dadurch ausbrechende Tumult ist so groß, dass er Klein Zaches zum Verhängnis wird. Der Gnom fällt in einen vollen Nachttopf und stirbt elendig. Dennoch soll der Gnom dank der Fee Rosabelverde ein stattliches Begräbnis als Zinnober bekommen. Zuletzt muss seine Mutter Liese auch nicht mehr in Armut leben, da sie als Zwiebel-Hoflieferantin eingestellt wird.
Kapitel 10:
Balthasar erbt, wie vereinbart, das Landgut von Alpanus. Nun kann er endlich um Candidas Hand anhalten. Mosch Terpin, der sich zuvor die Schenkungsurkunde von Balthasar zeigen lies, muss beim Besichtigen des besagten Landhauses zudem erkennen, dass die Welt mehr als nur Wissenschaft birgt. Denn Alpanus hinterlässt das Haus voller Magie. Auch die Hochzeit von Balthasar und Candida wird dank Rosabelverdes und Alpanus Zauber zu einer ganz besonderen. Nach der Hochzeit bricht Alpanus unter Verabschiedung nach Indien auf. Balthasar und Candida leben währenddessen glücklich vermählt in ihrem neuen Landhaus.
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