Unterm Rad von Hermann Hesse – kurze Inhaltsangabe/Zusammenfassung

Der Händler und sein begabter Junge

Der Händler Joseph Giebenrath lebte mit seinem 14-jährigen Sohn Hans in einer kleinen Stadt im Schwarzwald, die Mutter ist leider vor vielen Jahren gestorben. Joseph ist ein anständiger Durchschnittsbürger, sein Sohn Hans ist allerdings ein hochbegabter Junge, dass er es später noch weit bringen wird, davon ist die ganze Stadt überzeugt. Hans ist der Einzige in seiner Klasse, der sich für die theologische Aufnahmeprüfung in Maulbronn vorbereitet, um später das Landesexamen zu absolvieren, hierfür bekommt er jeden Tag nach der Schule Nachhilfe vom Stadtpfarrer sowie von seinem Rektor. Ist er hiermit fertig, sitzt er schlussendlich noch bis nachts an seinen Hausaufgaben, dank der vielen Lernerei hat er so gar keine Zeit mehr für Freizeit.

Die Prüfung

Das Landesexamen muss Hans in Stuttgart absolvieren. Als der Tag der Abreise da ist, rät ihm sein Rektor, jetzt mit dem Lernen aufzuhören, damit er bis zum Examen auch ausgeruht ist. Dies kommt gar unerwartet für Hans, denn somit hat der den restlichen Nachmittag frei. Ohne Ziel schlendert Hans nun am Fluss entlang, und erinnert sich wie viel Spaß er doch früher beim Angeln gehabt hat.

Beim Spazieren trifft er den Schuster Flaig, den er früher öfter einmal besucht hat. Der Schuster wünscht Hans viel Glück für das Examen, gibt ihm aber auch auf dem Weg mit, dass es noch wichtigere Dinge als Erfolg und Leistung im Leben gibt, und Hans dies bitte nicht vergessen soll. Doch bevor Hans darüber nachdenken kann, kommt auch schon der Pfarrer um die Ecke. Der Schuster kann den Pfarrer nicht sonderlich leiden, er hält ihn für einen neumodischen Kauz. Hans wird nun nochmals eindringlich vom Stadtpfarrer angewiesen, unbedingt bestehen zu müssen, denn jeder aus der Stadt setzt sehr große Hoffnung auf ihn.

Zu Hause angekommen, findet Hans im Garten einen alten Hasenstall und ein Wasserrad aus Holz. Er kann sich erinnern, dass er beides einst mit seinem Freund August aufgebaut hatte. Leider hat er für solche Sachen schon lange keine Zeit mehr, ebenso musste er die Hasen auch hergeben, damit er noch mehr Zeit fürs Lernen hat. Sein Freund August ist schon mit der Schule fertig und macht eine Ausbildung zum Mechaniker, seit dem haben die Freunde keinen Kontakt mehr zueinander. Da der Hasenstall zu nichts mehr zu gebrauchen ist, holt Hans eine Axt aus dem Schuppen und zerschlägt den Stall in Stücke.

Das Landesexamen

Am Tag darauf reist Hans mit seinem Vater nach Stuttgart. Die große fremde Stadt schüchtert Hans ganz schön ein, er ist sehr aufgeregt. Das Examen dauert drei Tage und als Hans damit fertig ist, ist er davon überzeugt, dass er nicht bestanden hat. Traurig stellt er fest, dass er somit ja wohl in seiner Heimat bleiben muss und vermutlich ein Handwerker wird. Diese Zukunft macht ihm Angst, er wollte doch einmal jemand ganz Besonderes werden. Falls er die Prüfung tatsächlich nicht bestanden hat, fragt er im Vorfeld schon vorsichtig seinen Vater, ob er dann wohl noch das Gymnasium besuchen dürfte.
Der Vater hält dies für einen Scherz, denn fürs Gymnasium ist kein Geld da.

Hans, seine Selbstzweifel waren unnötig, denn als die Auswertungen kamen, hatte Hans das Examen nicht nur bestanden, sondern war auch der Zweitbeste. Nun hatte er große Ferien, bevor er im Anschluss direkt ins Internat wechseln kann. Auf die Ferien freut sich Hans besonders, denn nun hat er endlich Zeit, sich einmal zu erholen und Dinge zu tun, für die er lange keine Zeit hatte. Er möchte endlich mal wieder schwimmen und angeln gehen.

Die Ferien

Der erste Ferientag beginnt sonnig und Hans hat Zeit, ausgiebig zu angeln. Am folgenden Morgen bringt er dem Stadtpfarrer direkt ein paar frische Fische zum Dank für die Nachhilfe vorbei. Bei diesem Besuch bietet der Pfarrer Hans sogleich an, ab sofort jeden Tag mit ihm Griechisch zu lernen, damit ihm der Einstieg in das neue Seminar leichter fällt. Dies gefällt Hans nicht, er hatte seine Ferien anders geplant, aus Respekt zum Pfarrer traut er sich aber nicht abzulehnen. Kurze Zeit später wird Hans auch von seinem Rektor besucht, der ihm eindringlich rät auch zu Hause in den Ferien viel zu lernen, er möchte ja schließlich einmal der Beste werden und im Internet wird er auf viele gute Schüler treffen.

Durch dieses Programm hat Hans nun wieder einen vollen Stufenplan, auch wenn er dadurch häufig sehr müde ist und Kopfschmerzen hat, ist er bereit, dies alles auf sich zu nehmen, und ist auch stolz auf seine Leistungen, er möchte schließlich einmal der Beste werden. Der Rest ist auch stolz auf ihn, bis auf den Schuster Flaig. Der Schuster sieht das Ganze sehr skeptisch und macht sich Sorgen um Hans, denn dieser sieht immer blasser aus.

Freundschaft

Als Hans im September in das Kloster Maulbronn eintritt, finden seine Mitschüler schnell untereinander Freundschaften. Hans bleibt lieber alleine für sich, genauso wie sein Klassenkamerad Hermann Heilner, auch er ist ein Einzelgänger. Hermann ist allerdings sehr frech und exzentrisch, schreibt allerdings, wenn er alleine ist heimlich Gedichte.

Nach dem Heilner nach einer Schlägerei im Schlafraum in Tränen ausbricht, wird er von den Jungs ausgelacht und er soll sich dafür schämen gehen. Hermann sieht für Scham keinen Grund und verlässt den Schlafraum. Hans geht ihm nach und findet ihn draußen in Dunkeln. Nachdem er erst abweisend reagiert, gibt Hermann Hans dann plötzlich einen Kuss. Hans ist zuerst sehr verwirrt, aber seit diesem Tag sind beide Freunde.

Hans ist sehr glücklich über die Freundschaft zu Hermann, auch wenn Hermann nicht so fleißig ist wie Hans. Nachdem Hans so viel Zeit mit Hermann verbracht hat, muss er die Zeit des Lernens noch konzentrierter arbeiten. Eines Tages fängt Hermann Streit mit Lucius an und tritt ihn schlussendlich in das Zimmer des Schulleiters. Zur Strafe muss Hermann in den Karzer und wird seit dem noch mehr von seinen Mitschülern gemieden. Hans ist unsicher und traut sich ebenso nicht mehr öffentlich zu Heiler zu stehen, was ihn noch mehr zu einem Einzelgänger macht.

Nachdem einige Zeit vergangen war, versöhnen sich Hans und Hermann bei der Suche eines Klassenkameraden wieder miteinander. Hans verspricht, ab sofort immer zu Herman zu halten, komme, was wolle. Hans und Hermann sind jetzt fest befreundet, was man auch an den schulischen Leistungen von Hans spürt, das Lernen ist ihm gleichgültig geworden.

Probleme

Nachdem Hans seine Leistungen immer schwächer werden und er im Unterricht schlussendlich gar nicht mehr reagiert, wird er von einem Arzt untersucht, der eine Nervenschwäche bei ihm diagnostiziert. Hans soll ab sofort jeden Tag spazieren gehen, aber alleine und ohne Heilner.

Dieser hält sich nicht an das Verbot und wird somit mit Arrest bestraft. Am nächsten Tag, als Hans wieder spazieren geht, ist Hermann verschwunden. Er floh aus dem Internat und wurde zur Strafe der Schule verwiesen, keiner darf mehr Kontakt zu ihm haben. Hans schreibt ihm trotzdem immer Briefe, erhält aber nie eine Antwort.

Versagen

Nachdem die Lehrer und Mitschüler Hans nun als Komplizen erkennen, wird er vollständig gemieden. Mittlerweile ist er der schlechteste in der Klasse und wird nach einem Zusammenbruch zur Erholung nach Hause geschickt, jeden war klar, dass er nicht mehr zurückkommen wird.

Es vergeht viel Zeit, Hans wird depressiv und weiß nichts mit seiner Zeit anzufangen, meist geht er alleine im Wald spazieren und plant seinen Suizid, den er nur die durchführt. Plötzlich lernt er Emma kennen und verliebt sich in sie. Sie treffen sich zweimal, Hans darf sie sogar küssen. Eines Tages erfährt Hans, dass Emma wieder abgereist ist, ohne ihn darüber zu informieren. Hans ist sich jetzt sicher, sie hat nur mit ihm gespielt.

Da aus ihm wohl kein Schreiber wird, soll er jetzt Mechaniker werden, vor diesem Tag fürchte er sich, seine ehemaligen Mitschüler verspotten ihn als Landesexamenschlosser.
Die körperliche Arbeit ist sehr anstrengend für Hans, er ist erschöpft. Sein Freund August lädt ihn ein, am Abend mit seinen Freunden ein wenig wegzugehen. Sie ziehen von Kneipe zu Kneipe und trinken dabei Bier, was Hans nicht gewohnt ist und er dadurch sehr schnell betrunken geworden ist. Hans macht sich im Anschluss alleine auf den Heimweg und denkt dabei über sein Leben nach.

An diesem Abend kehrt Hans nicht nach Hause zurück, er wird am nächsten Morgen von seinem Vater tot im Fluss gefunden. Hans ist ertrunken, ob das Ganze ein Unfall oder ein Selbstmord war, konnte nie geklärt werden.

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