Maria Stuart von Friedrich Schiller – Inhaltsangabe

Allgemeines über Maria Stuart

Maria Stuart ist ein Drama, geschrieben von Friedrich Schiller und erschien 1800. Die Tragödie beginnt einige Tage vor der Hinrichtung der wirklichen Maria Stuart, die von ihrer Schwester Königin Elisabeth zum Tode verurteilt wurde, damit sie nicht den Anspruch auf den englischen Thron gelten machen kann. Das Stück ist in fünf Aufzüge gegliedert. Der erste Teil behandelt Maria Stuarts Aufenthalt im Schloss Fotheringhay, in dem sie bis zum Tag ihrer Hinrichtung gefangen gehalten wird. Sie versucht ihre Hinrichtung auf irgendeine Art und Weise noch abzuwenden. Der zweite Akt spielt im Palast von Westminter, in dem Elisabeth durch ihre Unsicherheit geplagt wird. Im dritten Akt treffen die Frauen das erste Mal aufeinander. Im 4. Akt wird Elisabeth von ihren Gräfen und Vertrauten dazu überredet, Maria Stuart hinrichten zu lassen. Der letzte und fünfte Akt behandelt Marias letzte Stunden vor der Hinrichtung und Elisabeth Wandel in ihrer Entscheidung Maria umbringen zu lassen, allerdings ist sie zu spät.

Erster Akt

Maria Stuart ist mit ihrer Amme Hanna Kennedy in ihrer Kammer in Schloss Forheringhay, wo sie gefangen gehalten wird. Ihr Bewacher Paulet lässt Maria’s Kammer von seinem Gehilfen Drury Dungeon untersuchen. Er glaubt Druckmittel gegen Maria’s Bedienstete auffinden zu können, mit denen Maria diese bestechen könnte. Die Amme Hanna versucht diese zu stoppen und ist empört darüber, wie die Königin von Schottland behandelt und gedemütigt wird. Maria hingegen nimmt die Demütigung mit Stolz auf und beklagt sich nicht über das Durcheinander, dass Paulet und Drury anstellen. Stattdessen bittet sie Paulet, Elisabeth einen Brief von ihr zu überreichen, in dem sie um ein Treffen mit ihr bittet. Paulet glaubt, dass Maria die Pläne der Königin damit beeinträchtigen will.

Auch diese Beschuldigung nimmt Maria gelassen entgegen und bittet Paulet um eine weitere Bitte. Sie möchte einen katholischen Priester sprechen, da niemand ihr diesen letzten Wunsch genehmigen möchte, für den sie durchaus berechtigt ist. Sie weiß, dass sie keinen fairen Prozess erhalten hat und möchte daher außerdem von jemanden regelmäßig informiert werden, was die Vorgänge bezüglich ihrer Hinrichtung im Palast von Westminster sind. Paulet versucht sich nicht darauf einzulassen, aber Maria bleibt eisern mit ihren Wünschen.
Im dritten Auftritt kommt Paulets Neffe Mortimer hinzu. Er bespricht etwas mit seinem Onkel und tut so, als wäre Maria nicht anwesend. Maria ist darüber empört, abr Paulet erhört sie nicht.

Stattdessen ist er froh darüber, dass sein Neffe sich nicht von Maria beeinflussen lässt. Paulet, Mortimer und Drury verlassen die Kammer und Maria kann endlich ihrer Amme erzählen, was sie ehrlich denkt und was ihr Sorgen bereitet. Maria erzählt Hanna, dass sie glaubt, dass der Tod ihres zweiten Mannes Darnley, ihre Schuld gewesen sei. Sie glaubt, dass die Hinrichtung die Strafe Gottes dafür sei. Hanna jedoch versucht, Maria zu trösten und versichert ihr, dass beide Vorkommnisse nichts miteinander zu tun haben. Der Tod ihres Ehemannes war ein dummer jugendlicher Streich, der falsch verlaufen ist. Die englische Königin hat sie aus anderen Gründen verhaften lassen, die noch nicht einmal legitim sind. Hanna glaubt an die Unschuldigkeit Marias und dass die Gerichte das auch einsehen müssen.

Mortimer kommt auf einmal wieder in die Kammer und gibt Maria eine Karte. Er bittet sie, ob er mit ihr alleine unter vier Augen sprechen kann. Maria schickt Hanna vor die Tür, um Wache zu schieben.
Wir erfahren, dass Mortimer ebenfalls dem katholischen Glauben angehört und daher Maria als rechtmäßige Erbin des Throns ansieht. Er und Maria’s Onkel, der Kardinal von Lothringen haben einen Plan, Maria aus dem Gefängnis zu befreien, ohne auf die rechtliche Schiene zu gehen. Das Gericht hat bereits entschieden, dass Maria dem Hochverrat schuldig ist. Aber Maria glaubt nicht, dass der Fluchtplan funktionieren wird und bittet stattdessen Mortimer, einen Brief von ihr an den Graf von Leicester zu überreichen.

Im siebten Auftritt kommt Lord Burleigh, der Großschatzmeister von England, zu Maria und teilt Maria das Urteil des Gerichts mit, dass sie dem Hochverrats angeklagt wurde und hingerichtet werden soll durch Köpfung. Maria tut so, als hätte sie die Nachricht noch nicht gehört. Sie ist empört darüber, dass ihr kein fairer Prozess gemacht worden ist. Die Richter seien nicht unparteiisch und keine ihrer Schreiben wurden vom Gericht gehört. Sie selbst erklärt sich wieder un wieder unschuldig. Für sie kann es keinen fairen Prozess geben, da der Hass zwischen England und Schottland so groß ist, dass es der Königin von England nicht um Gerechtigkeit in dieser Sachlage geht, sondern darum, dass sie ihre Macht über Schottland richtig ausspielen kann. In diesem Falle sei ihre Hinrichtung nicht ein rechtlicher Akt, sondern Mord.

Im achten und letzten Auftritt in diesem Aufzug sind Lord Burleigh und Paulet allein und diskutieren über die Hinrichtung. Paulet scheint ein schlechtes Gewissen bekommen zu haben und möchte einen fairen Prozess. Lord Burleigh ist dagegen. Stattdessen gibt er Paulet den Auftrag, der Königin davon abzuraten, die Hinrichtung selbst vorzunehmen. Entweder Paulet sollte es selbst tun, oder jemand anderes, ein Vertrauter von Paulet. Paulet möchte dies nicht tun.

Zweiter Akt

Im zweiten Aufzug sind wir im Palast von Westminster. Im erster Auftritt treten der Graf von Kent und Sir William Davidson auf. Sie unterhalten sich über die Königin und den Antrag, der ihr der französische Prinz gemacht hat. Der Graf von Kent ist sich sicher, dass Elisabeth den Antrag annehmen wird.

Elisabeth, Leicester, Lord Burleigh, und der französische Gesandtenhof mit Graf Aubespine, Bellievre und Graf Talbot Shrewsbury kommen im zweiten Auftritt hinzu. Elisabeth kündigt an, dass sie den franzöischen Prinzen heiraten werde, obwohl sie lieber eine unverheiratete Königin für ihr Volk sein möchte. Aber sie tut, was das englische Volk von ihr verlangt. Sie gibt Bellievre einen Ring, der als Symbol für ihre Zustimmung gelten soll. Bellievre soll diesen Ring dem französischen Prinzen überreichen. Graf Auberspine teilt ihr mit, dass Maria als schuldig erklärt worden ist und hingerichtet werden soll. Elisabeth macht klar, dass das franzöische Königshaus sich nicht in diese Affäre einmischen soll.

Jeder der Gesandten rät Elisabeth etwas anderes, was sie als nächstes tun soll. Burleigh drängt darauf, dass Elisabeth das Todesurteil sofort unterschreibe und Maria hinrichtee. Graf Talbot Shrewsbury hingegen glaubt nicht, dass über ein Todesurteil einer anderen Königin zu richten wirklich Elisabeths Recht ist. Er möchte, dass Elisabeth das Todesurteil nicht vollstreckt. Graf Leicester ist einer Elisabeths engsten Vertrauten und weiß, dass Elisabeth das Todesurteil vollstrecken möchte, nicht jedoch bei ihr selbst.

Paulet und Mortimer gesellen sich dazu. Paulet gibt Elisabeth den Brief von Maria. Burleigh versucht, Elisabeth davon abzuhalten, ihn zu lesen. Das kümmert sie aber nicht und liest den Brief. Ihre Gefühle überkommen sie. Graf Talbot versteht, warum Elisabeth von dem Brief so erfasst ist, aber Burleigh tut es als Gefühlsduselei ab und bestärkt Elisabeth, stark zu bleiben. Graf Leicester findet es besser, wenn Elisabeth sich mit Maria trifft und bis dahin an dem Todesurteil festhält.

Im fünften Auftritt sind Elisabeth und Mortimer allein. Sie erzählt ihm, dass sie sich ungewiss ist, ob sie das Todesurteil vollstrecken solle, da sie Angst hat, vor dem, was das englische Volk sagen würde. Mortimer tut so, als wäre er ihr neuer Verbündete. Daraufhin gibt sie Mortimer den Auftrag, Maria vor der Hinrichtung in ihrer Kammer umzubringen. Er stimmt ihr zu, dies zu tun.
Im sechsten Auftritt ist Mortimer alleine und gibt in einem Monolog seine Gedanken zu den beiden Königinnen preis. Er hat kein Problem, Elisabeth so zu belügen, da sie selbst jeden belügt und auch sich selbst. Er vertraut ihr nicht als Königin, da sie keinen Ehemann haben möchte, während Maria für ihn eine vollkommene Frau ist.

Paulet tritt hinzu und hat eine Ahnung, was Mortimer vor sich hat. Er gibt Mortimer zu verstehen, dass man bei Herrschern, vor allem wenn sie weiblich sind, Vorsicht walten zu lassen hat. Beide Frauen könnten mit ihm selbst ein Spiel spielen. Wenn sie herausfinden, was er treibe, können sie Mortimer sofort hinrichten lassen wegen Hochverrat. Leicster tritt hinzu und überbringt den Befehl der Königin Elisabeth, dass Mortimer in der Nähe von Maria bleiben soll. Für Paulet ist es nun klar, dass Elisabeth Maria von Mortimer umbringen lassen will.
Paulet geht und lässt Mortimer und Leicester allein. Endlich hat Mortimer die Möglichkeit, Leicester Marias Brief zu geben. Beide Männer gestehen ihre Liebe zu Maria. Leicester gibt zu, Elisabeth nie geliebt zu haben, er hat seit je her Maria geliebt. Er ist nut auf die englische Seite gegangen, um seine Macht besser ausspielen zu können. Allerdings hat Elisabeth ihm dies untersagt. Nach zehn Jahren hat er nun genug von dem Spiel. Mortimer ist froh darüber und fängt an, Fluchtpläne für Maria auszuarbeiten. Leicester ist nicht begeistert von diesen Plänen und möchte stattdessen eine andere Lösung, eine mehr legale Lösung finden. Mortimer ist damit nicht einverstanden und gibt bekannt, dass er den Plan selbst ausführen wird.

Im neunten und letzten Auftritt in diesem Akt plagen Elisabeth Schuldgefühle gegenüber Leicester. Sie glaubt, dass er sie liebt. Für das englische Volk hat sie sich aber nun für den französischen Thronfolger entschieden. Um ihre Schuld zu begleichen, stimmt sie Leicester Plan zu, Maria zu treffen. Das Treffen zwischen den beiden soll so aussehen, als würden sie sich zufällig begegnen.

Dritter Akt

Der dritte Aufzug befindet sich in einem Park. Den erste Auftritt haben Maria und ihre Amme Hanna Kennedy. Maria darf im Park spazieren gehen. Sie ist überglücklich, dass man ihr erlaubt hat, an die frische Luft zu gehen. Maria glaubt, dies zeige ihr Schicksal, frei zu sein und nicht hingerichtet zu werden. Die Amme glaubt dennoch nicht daran und warnt Maria, dass dies nichts zu bedeuten hat und sie den Tag nicht vor dem Abend loben solle.

Paulet kommt hinzu und gibt bekannt, dass Elisabeth als Antwort auf Maria’s Brief, diese sehr gerne sehen würde. Sie sei auf dem Weg zu ihr im Park. Maria ist überwältigt und weiß nicht wie sie sich verhalten soll und was sie der Königin sagen soll.
Graf Talbot Shrewsbury kommt hinzu und versucht, Maria zu beruhigen. Dies hilft jedoch nicht. Maria ist fuchsteufelswild. Sie hasst Elisabeth. Maria ist davon überzeugt, dass das Treffen mit Elisabeth nur negativ für sie ausfallen wird. Graf Talbot spricht ihr Mut zu und möchte, dass Maria nichts Schwarz malen soll. Wenn Maria ruhig und weise gegenüber Elisabeth auftritt, werde sich alles schon richten.
Der vierte Auftritt bezeichnet die Mitte des Dramas. Elisabeth trifft mit Graf Leicester und ihrem Gefolge auf Maria Stuart. Elisabeth ist davon überzeugt, dass Maria sich wie eine Schuldige verhalten wird, aber sie täuscht sich. Maria hat kein Problem sich als die Königin von Schottland zu zeigen, was die beiden auf gleiche Stufe stellt. Elisabeth kann nicht glauben, was sie hört. Anstatt sich mit Maria anständig zu unterhalten, gibt sie ihr vor, dass Marias Religion gegen die des englischen Volkes spräche und sie dafür nicht als legitime Schwester ansehen könne. Elisabeth macht sich lustig über Maria. Dies kann Maria nicht auf sich sitzen lassen und gibt Elisabeth zu verstehen, dass sie nicht die rechtmäßige Erbin des englischen Throns ist, sondern sie selbst, Maria Stuart. Bevor die beiden Frauen auf einander losgehen, muss Graf Talbot einschreiten. Die Frauen werden weggeführt. Das Treffen ist beendet.

Maria ist aufgeregt, über das, was gerade geschehen ist. Dennoch ist sie froh darüber, Elisabeth die Stirn geboten zu haben und sie vor ihrem Geliebten Leicester fertig zu machen. Hanna ist nicht glücklich darüber. Nun ist es ausgeschlossen, dass das Todesurteil zurückgenommen wird.
Mortimer gesellt sich zu den beiden. Eine neue Liebe zu Maria ist in ihm entfacht, die ihn verrückt nach Maria macht. Er erzählt ihr von seinem Plan, Maria zur Flucht zu verhelfen, bei dem sein Onkel Paulet und Elisabeth sterben könne. Maria möchte dies nicht und versucht, ihm den Plan auszureden. Doch Mortimer möchte nicht davon Abstand nehmen. Schweren Herzens muss Maria Mortimer als Vrbündeter gehen lassen.

Im siebten Auftritt treffen Mortimer, Paulet und Drury aufeinander. Paulet berichtet, dass Elisabeth angeblich auf offener Straße auf ihrem Weg zurück zum Palast von Westminster umgebracht worden sei. Es soll Maria gewesen sein. In Wirklichkeit wusste Maria davon nichts, Mortimer war derjenige, der einen Attentäter darauf angewiesen hatte, die Königin zu töten. Graf Talbot konnte die Königin retten. Von nun an werden die Attentäter verfolgt.

Im achten und letzten Auftritt des dritten Aktes treffen Mortimer und OKelly, der Attentäter, aufeinander. Er gibt Mortimer die Nachricht, dass der Mord gescheitert ist. Alle Verbündete der Maria Stuart sind nun unter Verdacht und werden verfolgt. Er möchte, dass Mortimer mit ihm flieht, aber dieser möchte Maria bis zum Ende treu bleiben.

Vierter Akt

Im vierten Akt sind wir zurück mit Elisabeth im Palast von Westminster. Graf Aubespine, der Graf von Kent und Leicester treffen sich und unterhalten sich über das eben geschehene Attentat. Es stellt sich dabei heraus, dass Okelly ein französischer Katholik ist. Dies bedeutet, dass Elisabeth den franzöischen Thronfolger nicht heiraten wird. Sie beschuldigt ebenfalls Aubespine, von dem Attentat gewusst zu haben und verband ihn zurück in sein Land. Burleigh gibt den Befehl an Davison weiter, Marias Hinrichtung in Kraft treten zu lassen und die Königin unterschreiben zu lassen.

Im dritten Auftritt treffen Leicester und Burleigh aufeinander. Während Leicester sich über den gescheiterten Plan Burleighs, Elisabeth mit dem französischen Thronfolger zu verheiraten, lustig macht, erinnert Burleigh Leicester daran, dass er Leicester verhaften lassen könnte durch seine Liebe zu Maria und nicht Elisabeth. Leicester muss nun seinen eigenen Hals retten. Dieser trifft sich mit Mortimer. Mortimer glaubt immer noch, dass er und Leicester Verbündete sind und erzählt ihm deshalb, dass Maria’s Brief an Leicester von Burleigh gefunden worden sei. Mortimer rät Leicester sich zu verstecken. Stattdessen ruft Leicester die Wachen und lässt Mortimer abführen. Dieser beschimpft Leicester als Lügner. Da Mortimer nicht in den Kerker geworfen werden möchte, greift er nach seinem Dolch und ersticht sich damit.

Im fünften Auftritt sind Elisabeth und Burleigh zusammen. Sie ist erschüttert über die Hinterhältigkeit Leicesters. Sie gibt den Befehl, Maria hinzurichten und Leicester zu verhaften. Bevor es aber dazu kommen kann, sucht Leicester sie auf, um alles richtig zu stellen. Elisabeth lässt ihn noch nicht verhaften und hört sich an, was Leicester zu sagen hat.

Leicester habe sich in den Vertrautenkreis von Maria eingeschlichen, um mehr über ihre Pläne in Erfahrung zu bringen. Dadurch habe er von dem Attentat gehört und Mortimer verhaften lassen. Bei seiner Verhaftung, hat Mortimer sich allerdings selbst umgebracht. Obwohl diese Geschichte Elisabeth einleuchtet, ist sie immer noch nicht ganz sicher, ob sie ihm glauben soll. Um seine Loyalität ihrer zu testen, soll er zusammen mit Burleigh die Verurteilung Maria’s vollstrecken.

Der Graf von Kent kommt hereingeplatzt. Anscheinend ist das Volk in Aufruhr und versucht in den Palast einzudringen. Um diese Katastrophe abzuwenden, soll sie endlich das Todesurteil unterschreiben. Elisabeth ist sich dennoch dessen nicht sicher.
Burleigh und Davison kommen herein mit dem aufgesetzten Todesurteil, bereit unterschrieben zu werden. Elisabeth hat Angst davor, diese Entscheidung zu treffen. Sie möchte vermeiden, dass das Volk sich gegen sie verschwört, wenn Maria auf ihren Willen hin umgebracht wird.
Graf Talbot stößt hinzu. Er gibt Elisabeth Recht. Maria könne mehr Unheil über England bringen als Tote und nicht als Lebendige. Burleigh hat von dem Hin- und Hergerede genug. Es müsse eine Entscheidung jetzt getroffen werden, andernfalls werde das Volk aufsässig. Alle verlassen den Saal, um Elisabeth mit der Entscheidung allein zu lassen. In ihrem Monolog zeigt sie sich als gebrochene Herrscherin, die es nicht mehr ertragen kann, von überall her in England und im Ausland Feinde zu haben, vor allem der Papst. Dies sei alles Maria Schuld als übrzeugte Katholikin. Elisabeth schließlich unterschreibt das Todesurteil.

Sie lässt Davison zu sich bringen und gibt ihm das unterschriebene Todesurteil. Nun ist es in seiner Verantwortung. Davison möchte nicht eine so große Verantwortung haben und will ihr das Urteil zurückgeben. Elisabeth ignoriert ihn.
Davison trifft auf Burleigh, der die Vollstreckung des Urteils entgegen nimmt. Davison will dies nicht geschehen lassen, aber Burleigh hat die Oberhand.

Fünfter Akt

Im fünften und letzten Akt sind wir zurück im Schloss Fotheringhay mit Maria. Wir eröffnen mit der Amme Hanna und Melvil, Marias Hofmeister. Die Amme ist darüber bestürzt, dass Maria hingerichtet wird. Dennoch erzählt sie Melvil, dass Maria stark und unverfroren dem Urteil entgegen sieht.
Die Kammerfrau Margareta Kurl kommt hinzu und möchte von Melvil wissen, wo ihr Ehemann ist. Diesen habe Maria verraten und hasst ihn dafür.

Marias Arzt Burgoyn kommt herein und gibt Maria Wein. Das soll ihr Kraft geben.
Mehrere Kammerfrauen von Maria kommen herein und beten mit ihr weinend das letzte Gebet. Kurl berichtet allen Umstehenden, dass sie den Hinrichtungsort bereits besucht hat und alle Zuschauer Maria endlich tot sehen wollen.
Maria verabschiedet sich von jedem ihrer Verbündeten und gibt ihr Testament auf. Sie möchte, dass jeder von ihnen nach Frankreich gehen soll nach ihrem Tod.

Melvil bietet Maria an, ihr die Beichte abzunehmen, da er kürzlich erst geweiht worden ist. Maria stimmt zu, da sie wie geleutert sich mit der katholischen Kirche versöhnen möchte und ihr vergeben möchte. Bei ihrer Beichte gesteht sie ihren Hass auf Elisabeth, dass sie Leicester geliebt hat und Mitschuld am Mord ihres zweiten Ehemannes hatte. Melvil möchte, dass sie den Hochverrat zugibt, aber Maria weicht nicht von ihrer Meinung, dass sie unschuldig ist, ab. Zuletzt gibt Melvil ihr die Absolution und Kommunion.
Burleigh kommt herein und fragt Maria nach ihrem letzten Wunsch. Sie gibt ihm ihr Testament und richtet Grüße an Elisabeth aus. Sie vergibt ihrer Schwester.

Maria wird nun abgeführt. Sie kann sich dazu durchringen, dass ihre Amme Hanna sie bis zum letzten Moment begleiten darf. Auch Leicester ist im Kerker. Als Maria’s und seine Augen sich treffen, wird Maria ohnmächtig. Er fängt sie auf. Maria macht sich lustig darüber, dass Leicester sie aus dem Kerker führt, wie er es ihr versprochen hatte. Sie wünscht ihm ein schönes Leben, sofern Elisabeth dies zulässt. Sie ist sauer, dass er Elisabeth ihr vorgezogen hat.

Im zehnten Auftritt ist Leicester bei sich allein. In seinem Monolog erkennt er, dass er Maria, die Frau, die er wirklich liebt, verraten hat. Er kann ihrer Hinrichtung nicht beiwohnen. Stattdessen hört er der Enthauptung nur zu.
Nach der Enthauptung sind wir mit Elisabeth allein, die aufgeregt auf die Nachricht von Burleigh und Leicester wartet, ob Maria nun endlich hingerichtet worden ist.

Ein Page betritt Elisabeths Zimmer und teilt ihr mit, dass Burleigh und Leicester aus der Stadt geflohen sind.
Graf Talbot tritt auf und erzählt Elisabeth, dass Maria’s Schreiber sie mit einer falschen Aussage belastet haben. Elisabeth lässt eine neue Untersuchung der Sachlage veranlassen.

Elisabeth möchte das Todesurteil von Davison zurück, dieser streubt sich aber, da er es Burleigh ohne der Königin Wissens gegeben hatte. Er erzählt ihr schließlich, was er getan hat. Elisabeth lässt Davison daraufhin ins Gefängnis werfen und verbannt Burleigh ohne sein Beisein aus England. Talbot lehnt die Beförderung, die Elisabeth ihm als enger Berater anbietet ab. Sie bleibt allein zurück.