Zusammenfassung
„Wallenstein“ ist eine Trilogie in der Form des Dramas, in das Friedrich Schiller zehn Jahre Arbeit gesteckt hat. Im Oktober 1798 wurde „Wallensteins Lager“ das erste Mal aufgeführt. Die Aufführung des zweiten Teil namens „Piccolomini“ und des ersten Akts des dritten Teils „Wallensteins Tod“ war im Januar 1799. Ein Jahr später erschien das Buch zu dem Drama. Das Gedicht handelt von dem Heeresführer Wallenstein, der während des Dreißigjährigen Krieges zu Tode gekommen ist.
Erster Teil „Wallensteins Lager“
Das Werk beginnt mit einem Prolog, in dem schon Ereignisse der folgenden elf Auftritte geschildert werden. Der Beginn liegt im Dezember 1633, an einem Sonntag. In einem Soldatenlager in Pilsen wird die Situation von Wallenstein und seinen Soldaten im Dreißigjährigen Krieg geschildert. Die Vorgesetzten misstrauen Wallenstein und die Soldaten sind mit der Regierung unzufrieden, aber sie mögen ihren Kommandanten. Als es eine Verschwörung gegen ihn geben soll, wollen sie ein Schreiben verfassen, in dem sie sich für ihn einsetzen, und es dem Oberst Max Piccolomini übergeben.
Zweiter Teil „Die Piccolomini“
1. Aufzug
Der zweite Teil hat insgesamt fünf Aufzüge und spielt am selben Sonntag wie der erste Teil. Wallenstein hat einige Generäle zusammen mit Generalleutnant Octavio Piccolomini und Oberst Max Piccolomini geladen. Vater und Sohn Piccolomini gelten als Freunde von Wallenstein, und erscheinen mit Wallensteins Frau und Tochter. Es kommt zu Unstimmigkeiten in der Versammlung, da Kriegsrat Questenberg, auf Befehl des Kaisers, Wallenstein in seiner Macht Grenzen setzen soll, Buttler dagegen von Wallenstein schwärmt. Auch Vater und Sohn sind sich uneins, was Max aber nicht weiß.
2. Aufzug
Wallenstein erfährt von seiner Frau, dass viele führende Männer nicht mehr auf seiner Seite stehen. Bei einem Treffen mit Max Piccolomini und Graf Terzky drückt der Oberst seine Anerkennung zu Wallenstein aus. Da Terzky der Auffassung ist, dass Wallenstein ihm nicht seine Pläne offenbart, kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden. Vom Kriegsrat bekommt Wallenstein den Befehl, mit seinen Soldaten Böhmen zu verlassen.
3. Aufzug
Der Feldmarschall von Illo unterbreitet Terzky den Plan, dass den Generälen Alkohol verabreicht werden soll, damit diese unter dem Einfluss ein Dokument unterzeichnen, mit dem sie sich zu bekennen und nicht zum Kaiser zu stehen.
Unterdessen bekennen sich Max und Wallensteins Tochter Thekla zu ihrer Liebe.
4. Aufzug
Beim Bankett unterschreiben alle Generäle das von Illo vorgelegte Formular, nur Max unterschreibt nicht.
5. Aufzug
Max erfährt am nächsten Tag von seinem Vater, dass Wallenstein sich mit den Schweden verbünden will. Es kommt zu einem Streit zwischen Vater und Sohn, in den die Meldung platzt, dass bei einem Kurier von Wallenstein Briefe an die Schweden einkassiert wurden.
3. Teil „Wallensteins Tod“
1. Aufzug
Terzky informiert Wallenstein darüber, dass der Kurier abgefangen wurde. Zuerst will Wallenstein den Inhalt der Briefe leugnen, sieht aber ein, dass es dafür bereits zu spät ist. Als ein schwedischer Oberst ihn sprechen will, erkennt er, dass er sich entscheiden muss. Der Unterhändler Wrangel bietet Wallenstein die böhmische Krone an, sollte dieser sich mit den Schweden verbünden. Wallenstein kann sich zuerst nicht dafür entschließen, bis die Gräfin Terzky ihm klarmacht, dass er bereits jetzt beschuldigt wird, Verrat begangen zu haben.
2. Aufzug
Wallenstein glaubt, dass Octavio sein Verbündeter ist und erteilt diesem den Auftrag, Generäle zu verhaften, die nicht nach seinem Befehl handeln. Doch Octavio sorgt dafür, dass sich Alliierte von Wallenstein sich von ihm lossagen. Max Piccolomini ist dagegen immer noch auf Wallensteins Seite.
3. Aufzug
Schließlich sind nur noch die Regimenter von Terzky auf Wallensteins Seite und Soldaten zielen mit Kanonen auf sein Haus. Wallenstein will kämpfen. In seinem Haus befindet sich Max, der zu Thekla gekommen ist. Nachdem sie sich beide erneut die Liebe geschworen haben, trennen sie sich. Wallenstein und Max wollen mit ihren Regimentern Pilsen verlassen.
4. Aufzug
Nachdem Max im Kampf gegen die Schweden fällt, erklärt Buttler, der zusammen mit Wallenstein in Eger ankommt, Wallenstein, Terzky und Illo töten zu wollen. Thekla erfährt von einem Hauptmann, wie Max zu Tode gekommen ist und wo sein Grab liegt. Danach will sie fliehen.
5. Aufzug
Illo und Terzky werden auf einem Bankett getötet. Gräfin Terzky sieht in Träumen den Tod von Wallenstein und berichtet ihm davon. Wallenstein will davon aber nichts wissen. In der Nacht wird er von Buttler ermordet, der sich mit den Hauptmännern Deveroux und Macdonald in Wallensteins Zimmer geschlichen hatte. Kurze Zeit später erscheint Octavio, der Buttler für den Mörder von Wallenstein hält. Gräfin Terzky richtet sich selbst. Der Kaiser kürt Piccolomini zum Fürsten.
Lange Zeit lang war „Wallenstein“ eines der liebsten Gedichte in Deutschland. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Wallenstein mit mehrdeutigen Charakterzügen entworfen wurde. Ursprünglich entwickelte Schiller Wallenstein als einen egoistischen Verräter, dem es nur um Macht ging. Während er an dem Werk arbeitete und sich näher mit dem Protagonisten beschäftigte, änderte sich seine Ansicht. So kann die Figur immer wieder neu interpretiert werden, was das Ziel von Schiller war.
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