Der im Jahr 2002 erschienene Roman ‚Fast ein bisschen Frühling‚ von dem Schweizer Schriftsteller Alex Capus, handelt um einen Kriminalfall der während der Dreißiger Jahre stattfand. Die Kollegen Waldemar Velte und Kurt Sandweg versuchen das Dritte Reich zu verlassen.
Um genügend Geld für eine Flucht aufzutreiben, versuchen sie sich an einem Banküberfall. Gegen 1933/1934 verliebt sich Waldemar in Dorly Schupp, eine Schallplattenverkäuferin in Basel und die Geschichte nimmt ihren tragischen Lauf.
Ankunft in Basel
Die Ingenieure Waldemar Velte und Kurt Sandweg reisen am 13. Dezember im Jahre 1933 durch Basel. Ihr Alter wird um die Dreißig geschätzt, tatsächlich sind sie beide aber 23 Jahre alt. Während Kurt heiter und redselig auftritt, wirkt Waldemar schwermütig.
Trotz ihrer gegensätzlichen Charakteristika verbindet sie eine starke Freundschaft.
In einem Kaufhaus Globus in Basel tanzen die beiden Kollegen in einer Abteilung für Schallplatten Tango mit einer Frau mit dem Spitznamen Dorly. Ihr voller Name lautet Viktoria Schump, sie ist eine geschiedene Verkäuferin. Waldemar verliebt sich zur Musik Willi Kollo’s in sie, weswegen die beiden Freunde die Weiterreise verschieben. Zum Abschied verabreden sie sich für den morgigen Abend zu einem Spaziergang. Zu der Verabredung bringt Dorly eine Freundin mit, Marie Stifter, die zukünftige Großmutter von Max, dem Erzähler der Geschichte.
Banküberfall und Flucht in Stuttgart – Rückblick
Rückblickend wird über den Tathergang des Banküberfalls am 18. November im Jahr 1933 in Stuttgart berichtet. Durch verschiedene miteinander verkettete Missgeschicke, wird ein Filialleiter aus Versehen erschossen. Kurt und Waldemar machen sich mit der Beute auf in ihre Heimat in Wuppertal, wo ihre Familien mit der hohen Arbeitslosigkeitsrate Deutschlands zu kämpfen haben. Das damalige vorherrschende Naziregime wird von den beiden Männern als kriminell beschimpft, beide verweigern den Arbeitsdienst. Zur Flucht nach Indien oder Amerika wird ein Visa benötigt, das allerdings sehr schwer aufzutreiben ist. So führt sie die Flucht zunächst erst nach Antwerpen, schließlich nach Paris, wo sie ein Reisegrammophon erwerben, und nach sieben weiteren Tagen letztendlich nach Basel.
Die Großeltern des Erzählers
Max Großeltern sind Marie Walder, gebürtige Stifter, und Ernst Walder, welche beide ihre Heimat im Basler Hinterland haben. Zur Zeit der Erzählung sind sie 26 und 33 Jahre alt. Sie gelten in ihrem Dorf als Traumpaar. Entgegen der Erwartungen an sie, ist die Beziehung von Hass und Feindseligkeit geprägt, ihr Leben ist ein einziger Kampf gegeneinander, den jeder für sich gewinnen möchte.
Während des verabredeten Spaziergangs empfindet Marie an Kurts Seite seit langer Zeit wieder Freude. Die Vier werden von Ernst verfolgt und beobachtet. Marie merkt am nächsten Abend, dass Karl es ihr angetan hatte, doch sie wird krank, leidet an einer Grippe und kann ihr Bett lange Zeit nicht verlassen. Zum 4. Januar wird die Verlobung zu Ernst bekanntgegeben.
Banküberfall in Basel
Tagsüber besuchen Waldemar und Kurt Dorly und ihre Schallplattenabteilung, abends gehen die Drei zusammen spazieren. Zum 4. Januar beklauen die beiden Männer einen Waffenhändler und stehlen einen Wagen. Einen Tag später rauben sie eine Bank aus, und erschießen dabei einen Hauptkassierer und den Direktor der Bank. Die Beute fällt gering aus.
Sie nehmen am nächsten Abend Abschied von Dorly und zeigen ihr auf ihr Drängen hin ihre Pässe. Dorly handelt mit einem Hintergedanken, denn sie übermittelt der Polizei kurz darauf die Daten der beiden Männer.
Flucht nach Frankreich und Rückkehr nach Basel
Während der Weiterreise kommen die beiden durch Lyon nach Marseille. Waldemar plagt zeitgleich die Sehnsucht nach seiner Geliebten Dorly. Wegen dem Einreiseverbot in Spanien, machen sich die Freunde auf nach Berlin um dort einen Antrag auf Visa zu stellen. Zum 13. Januar finde sie sich wieder in Basel ein und besuchen erneut Dorly und das Schallplattenabtei. Sie fallen zurück in die alte Routine, gehen jeden Abend mit Dorly spazieren und kaufen bei ihr täglich eine Schallplatte.
Zeitgleich versuchen Einsatzkräfte die Bankräuber in Basel ausfindig zu machen. Die beiden werden am 19. Januar von einem Zivilpolizisten überprüft. Aufgrund dieses Vorfalls besorgen sie sich Fahrkarten um zurück nach Deutschland zu gelangen. Einen Tag später werden die Männer von Polizisten in ihrer Wohnung überrascht. Waldemar tötet zwei Polizisten. Sie versuchen mit Fahrrädern zu flüchten.
Großfahndung
Eine Großfahndung wird von der Polizei in die Wege geleitet und die erste Spur führt zu ihrer Freundin Dorly. Sie erzählt den Beamten alles was sie weiß. Zum Abend hin werden die beiden in der Nähe Dornachs entdeckt. Dort werden zwei Beamte von ihnen während einer Verfolgung angeschossen. Ein Beamter stirbt sofort, der andere überlebt.
Der Polizei gelingt es durch Verstärkungen, Waldemar und Kurt in einem nahegelegenen Wald zu umzingeln. Die Bevölkerung wird gewarnt und nimmt Deckung. Ein 21 jähriger Mann, Franz Zellweger, möchte auf eigene Faust handeln und die beiden Diebe stellen. Dabei wird er mit den Bankräubern verwechselt und von einem Beamten erschossen.
Die beiden verbringen die Nacht in der Deckung die ihnen der Wald bietet, sie fürchten, dies sei ihr Ende. Waldemar denkt über seine Eigenschaften nach, logisch Denken zu können und die absolute Wahrheit finden zu wollen, und schlussfolgert daraus einen Grund für den momentanen Konflikt mit der Menschheit. Er verachtet die Menschheit und bereut seine Taten nicht. Sie hoffen beide dass ihre Familien ihnen vergeben können.
Zu dem Glück der beiden rückt die Polizei am nächsten Morgen ab, da sie vermuten dass die beiden längst geflohen sind.
Ein Doppeldecker entdeckt Ernst Walder, der mit Kurt verwechselt wird und kurzzeitig von der Polizei verfolgt wird.
Verrat – Das Ende
Einen Tag später meldet sich Kurt bei Dorly, sie solle Essen besorgen und in einen Park bringen. Sie meldet diesen Vorfall stattdessen der Polizei, die den Park unverzüglich umstellen. Die Freunde geben die Hoffnung auf, Dorly hört Schüsse.
Da sie keinen Ausweg mehr sehen, möchten sie dem Leid ein Ende bereiten. Sie schießen gegenseitig auf sich, wobei Kurt stirbt und Waldemar verletzt zurückbleibt. In seinen letzten Minuten verfasst er einen Abschiedsbrief an Dorly und entschuldigt sich bei ihr. Anschließend tötet er sich durch einen Schuss.
Verschiedene Bevölkerungsgruppen reagieren unterschiedlich auf das geschehene Übel. Von den Katholiken werden sie als Teufelshuldiger bezeichnet, die Kommunisten sehen in ihnen Nazis und andere kritisieren Ausländer. Eine junge Frau sieht allerdings die Problematik in der eingeschränkten persönlichen Entfaltung von Jugendlichen.
Im abschließenden Kapitel wird über den Verbleib der überlebenden Personen berichtet. Dorly wurde als Mittäter beschuldigt, Aufzeichnungen über sie sind bis ins Jahre 1942 verfügbar.
Interpretationsansatz
Vom Autor beabsichtigt, kann der Roman auf vielseitige Art interpretiert werden. Dem Freiraum einer Interpretation sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es obliegt der Kreativität des einzelnen Lesers, einen passenden Ansatz zu finden und fortzuführen.
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