Egmont von Goethe – Inhaltsangabe / Zusammenfassung

Bei dem historischen Theaterstück „Egmont“ von Johann Wolfgang von Goethe handelt es sich um ein Drama um einen Grafen von Egmond. Das Geschehen spielt sich in Brüssel während der sechziger Jahre im 16. Jahrhundert ab. Der Dichter verwendet die Zeit der Unruhen der Provinzen der Niederlande gegen die spanischen Provinzen. Nachfolgend soll ein Überblick über das Drama geschaffen werden.

Inhaltsangabe von „Egmont“ von Johann Wolfgang von Goethe

Bereits zu Beginn des Stücks werden drei Personengruppen etabliert: zunächst hätten wir das Volk, dann die Regierung der Niederlande und zuletzt den Personenkreis um die Geliebte Egmonts. Sowohl die Bürger als auch die Soldaten sprechen ihre Gedanken, ihre Meinung bezüglich der Regierung frei aus. Der niederländische Adel steht ihnen wohlwollend gegenüber. Darunter Graf Egmont, der Statthalter von Brüssel. Dieser genießt unter den Bürgern ein hohes Ansehen. Allerdings verbreitet sich die Furcht unter dem Volk, dass einige Psalme aufgrund der anstehenden Inquisition nicht mehr verwendet bzw. gesungen werden dürfen und unter Strafe stehen.

Hinzu kommt die Bestrafung bei Beiwohnung von protestantischen Predigten. Man wird als Rebell bezichtigt und auch entsprechend bestraft. Egmont weist stets ein scherzhaftes Verhalten auf, auf diese Weise tritt er für eine Verbesserung der niederländischen Verfassung ein. Die niederländische Regentin hingegen missbilligt sein Verhalten. So ist es nicht verwunderlich, dass sie Egmont auf der Seite der Rebellen sieht.

Egmonts Geliebte heißt Klärchen. Sie schaut sich zusammen mit ihrer Mutter den Einmarsch der neuen Soldaten in Brüssel an. Brackenburg verehrt Klärchen und erklärt ihr, dass der Einmarsch aufgrund von Aufständen von der Regentin in Auftrag gegeben worden ist.

Vansen ist ein Schreiber, der das Volk über die Privilegien aufklärt, die ihnen eigentlich bereits seit über zwei Jahrhunderten zustehen. Das Volk liebt die Herrschaft des Adels, es verfolgt deren Fähigkeit zu regieren – allerdings ohne die Beteiligung der Spanier, welche zu befürchten ist. Der entstehende Tumult kann lediglich durch die Ankunft des Grafen beendet werden. Egmont ist sehr loyal. Genau diese Eigenschaft verhindert, dass er sich mit den anderen Adligen, darunter Wilhelm von Oranien, verbündet, um sich gegen den König zu stellen.

Oranien kündigt die Ankunft des Herzogs von Alba an. Tatsächlich vermutet er eine Täuschung des Königs, die gegen den niederländischen Statthalter gerichtet ist. Im Gegensatz dazu befürchtet das Entstehen eines Krieges, wenn sich der Adel gegen die Obrigkeit auflehnt und sich derer widersetzt. Er geht außerdem davon aus, dass sich die Spanier nicht ihm entgegenstellen würden. Die Regentin ist sich ebenfalls der baldigen Ankunft Albas bewusst. Aus diesem Grund fasst sie den Entschluss, die Stadt zu verlassen und so Alba und seinem Vorgehen den Weg frei zu machen.

Egmont lebt sein Leben wie bisher, geht seinen alltäglichen Geschäften nach, stattet seine Geliebte Besuche ab. Während dieser Zeit wird es still in der Stadt. Alba kommt und mit ihm gehen die Freiheiten der Bürger. Redet jemand schlecht über die Regierung, so ist die Strafe der Tod.

Schließlich kommt Egmont der Bitte, den Palast zu besuchen, nach. Man erwartet ihn dort zusammen mit Wilhelm von Oranien. Sie sollen beide zusammen festgenommen werden. Doch Oranien hat zwischenzeitlich die Stadt verlassen, niemand wusste davon. Mit der Folge, dass nur Egmont verhaftet wird.

Klärchen, Egmonts Geliebte, versucht diesen zu befreien, indem sie versucht, Menschen zusammenzurufen – leider vergeblich, denn niemand folgt ihr. Stattdessen bringt Brackenburg sie zurück nach Hause. Da Klärchen davon ausgeht, dass Egmont bald sterben wird, nimmt sie sich aus Verzweiflung selbst das Leben. Noch am selben Abend verkündet man das Urteil gegen den Grafen – es ist sein Todesurteil. Ferdinand, Albas Sohn, ist ein Bewunderer und ein Freund Egmonts. Zu gerne würde er diesem helfen, allerdings erscheint eine Flucht vollkommen aussichtslos.

Egmont legt sich ins Bett um zu schlafen. Sein Tod scheint gewiss. Plötzlich erscheint ihm im Traum ein Geist, der die Gestalt Klärchens aufweist, Egmont sieht sie als Siegesgöttin. Am darauffolgenden Morgen kommen die Wachleute, um Egmont abzuholen und zu seiner Hinrichtung zu bringen.

Interpretationsansätze zu „Egmont“ von Johann Wolfgang von Goethe

Das Drama „Egmont“ wurde in fünf Akte unterteilt. Ungewöhnlich trotz des bewährten Aufbaus ist hingegen die Vorstellung und Einführung der Personen im zweiten bzw. vierten Akt. Egmont scheint einem von Goethe verfolgten moralischen Ideal zu entsprechen. Es handelt sich um die Tragödie eines großen Mannes und eines mit ihm zugrunde gehenden Volkes. Es handelt sich wahrscheinlich nicht um ein historisches Drama, sondern um eine Darstellung des Weltverhältnisses und der Veränderung der menschlichen Zustände. Man könnte dieses Drama auch auf die heutige Zeit übertragen, beispielsweise verkörpern die Figuren Egmont und Alba nicht nur geschichtliche Charaktere, sondern stehen für generell gültige Lebensformen. Bei Egmont handelt es sich um eine Führungspersönlichkeit, ohne die das Volk nicht sein möchte, es ist auf ihn angewiesen. Mit seinem Tod geht es zugrunde.

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