Der Roman „Der große Gatsby“ wurde von dem Autor F. Scott Fitzgerald, im Jahre 1925 veröffentlicht, spielt in der fiktiven Stadt „West Egg“, die sich angeblich nordöstlich von New York City auf der Insel „Long Island“ befindet, und stellt das Leben einiger wohlhabender Amerikaner im Sommer des Jahres 1922 dar.
Während das Manuskript vom Gatsby bei Fitzgeralds Verlag zunächst auf Ablehnung traf und die Kritiker nach der Erstveröffentlichung mäßig begeistert waren, stellte er sich letztendlich als das Meisterwerk Fitzgeralds heraus.
Inhalt
Inspiriert wurde das Geschehen im Roman von ausschweifenden und dekadenten Partys in Long Island, denen Fitzgerald beiwohnte und die ihn nachhaltig prägten. Durch persönlichen Erfahrungen trifft er das Bild der „Roaring Twenties“, in denen in den Vereinigten Staaten Prohibition, Kriminalität, Jazz und wirtschaftliches Wachstum die vorrangigen Themen waren, perfekt.
Die Geschichte dreht sich um den Sommer im Jahre 1922 und die Handlung findet ausschließlich auf „Long Island“ statt.
Obwohl der Roman von dem Protagonisten Nick Carraway in der Ich-Perspektive erzählt wird, ist der eigentliche Hauptdarsteller der Nachbar des jungen New Yorkers, der mysteriöse und überaus wohlhabende Jay Gatsby. Die Nachbarschaft wird regelmäßig zu berauschenden Tanzfesten im pompösen Haus des Millionärs eingeladen. Gatsby wirkt wie ein zufriedener Mann, doch in Wirklichkeit ist er vereinsamt und lebt in der Vergangenheit, die er unbedingt zurück will. Er trauert seiner alten Liebe, der schönen Richtertochter Daisy Buchanan, geborene Fay, nach, die er zu seinen Offizierszeiten in ihrer Heimatstadt kennengelernt hat. Diese hat den athletischen, grausam scheinenden Millionär Tom Buchanan geheiratet, während Gatsby im Ersten Weltkrieg in Frankreich gekämpft hat.
Später stellt sich heraus, dass all die Feste und der Reichtum Gatsbys allein einer Sache dienen: Daisy zurückzugewinnen. Diese wird von ihrem Ehemann und Vater ihrer dreijährigen Tochter betrogen.
Der Ich-Erzähler und Cousin zweiten Grades Daisys, Nick Carraway, hat den erfolglosen Ansatz einer Liebesgeschichte mit der selbständigen Jordan Baker. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass Gatsby und Daisy wieder aufeinander treffen. Daisy ist zwischen ihrem Mann und ihrer großen Liebe hin und her gerissen, was auch ihr Ehemann spürt. Diese Unentschlossenheit sieht er als Bedrohung an, was letztlich für einen Schlagabtausch zwischen den dreien sorgt. Verzweifelt fahren Gatsby und Daisy mit dem Auto nach Hause und überfahren Myrtle Wilson, die Geliebte Toms. Daisy begeht Fahrerflucht. Gatsby entschließt sich dazu, die Schuld an dem Unfall auf sich zu laden. Tom unterstützt unwissend diese Behauptung, indem er Myrtles Mann berichtet, dass der Wagen auf Jay Gatsby zugelassen ist. Der wütende Witwer erschießt am folgenden Tag erst den angeblichen Mörder seiner Frau und begeht dann mit derselben Waffe Selbstmord.
Der Roman endet mit der Beerdigung Gatsbys, der in Wirklichkeit James Gatz hieß. Anwesend sind lediglich drei Personen. Ein mysteriöser Fremder, der in der Geschichte ein weiteres Mal auftauchte, der Ich-Erzähler Nick und Gatsbys Vater.
Interpretationsansatz
Die Handlung der Geschichte soll das Ehebild der „Roaring Twenties“ darstellen, in denen Frauen schön, aber lediglich Gegenstände waren, die man besaß. Sie kritisiert auch die Frivolität der Zwanziger und zeigt, dass selbst die wohlhabendsten Menschen arm und einsam sind. Reichtum kauft einem keine echten Freunde, was man an der Beerdigung des Protagonisten erkennen kann. Er ist auch der einzige, der echte Liebe empfinden kann, was letztlich zu seinem Tod führt.
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