Beispiel Kommunikationsanalyse von „Happy End“ – Kurt Marti

Einleitung

Die Kurzgeschichte „Happy End“ wurde von Kurt Marti geschrieben und im Jahr 1960 veröffentlicht. Selbst für eine Kurzgeschichte gilt dieses Werk als sehr kurz. Es handelt von der Konfrontation des Geschaffenen mit der Wirklichkeit, von Illusion und Desillusionierung.

Hauptteil

Die Situation, in der das Gespräch stattfindet, ist, dass beide Gesprächspartner nach einem Kinobesuch auf der Straße einen Konflikt austragen, weil beide sehr unterschiedliche Bindungen zu dem eben gesehenen Liebesfilm entwickelt haben. Da man normalerweise eher abends, wenn es schon dunkel ist, einen Film im Kino schaut und keine weiteren Menschen auf dem Straße beschrieben werden, was für leere Straßen und damit für eine späte Stunde spricht, ist davon auszugehen, dass sich der Konflikt zu später Abendstunde auf einer dunklen, schwach beleuchteten Straße abspielt. Die Geschichte kann sehr gut in der Gegenwart spielen und kann nicht allzu weit in der Vergangenheit liegen, weil ein Kino darin vorkommt. Es muss also zumindest bereits die Digitalisierung stattgefunden haben.
Im Folgenden werde ich die Geschichte auf die Frage hin inwiefern der Titel „Happy End“ zu der Geschichte oder auch nur zu Teilen der Geschichte passt analysieren.

Jene Kurzgeschichte handelt im genaueren von einem Pärchen, das sich im Kino einen Liebesfilm angesehen hat. Am Ende stürzt der Mann geschwind nach draußen ohne auf seine Partnerin zu warten. Sie tippelt mit kleinen Schritten und auf Grund des schönen Endes des Filmes weinend hinterher. Nun streiten sich beide, weil er sie für zu emotional hält und sie ihn für gefühlslos.

Die ganze Situation wird von einem auktorialen Erzähler dem Leser übermittelt. Dies sieht man zum Beispiel an „Zornig schiebt er zum Ausgang <…>“ (Z. 2) und „Sie keucht“ (Z. 6). Des Weiteren sind innere Monologe beider Personen ein sehr präsentes Phänomen dieser Erzählung: „<…> so eine Gans, denkt er, so eine blöde, blöde Gans, und wie sie keucht in ihrem Fett“ (Z. 7/ 8). Dies war ein innerer Monolog von dem männlichen Protagonisten. Ein innerer Monolog seiner Partnerin ist ebenfalls aufzufinden: „Sie <…> denkt, was für ein Klotz von Mann, was für ein Klotz“ (Z. 11/ 12).

Man kann also sagen, dass die Frau sich unverstanden fühlt, es jedoch aufgegeben hat sich zu währen. Dies deutet ziemlich klar darauf hin, dass sich diese Beziehung dem Ende zuneigt und bereits seit längerem in Brüchen zu liegen scheint. Dies wird besonders durch den dargestellten Kontrast zu dem Kinofilm deutlich. Dieser endet mit einer Versöhnung und stellt die Hoffnung und die Illusion der Frau da. Für den Mann stellt der Kinofilm jedoch lediglich eine Geschichte da, die nichts mit der Realität zu tu hat. Dies ist besonders in folgenden Zeilen zu erkennen: „Schön, sagt er, dieser Mist, dieses Liebesgewinsel, das nennst du also schön, dir ist ja wirklich nicht zu helfen“ (Z. 10/ 11). Wenn man weitergeht, könnte man sogar sagen, dass die Frau sich wegen ihrem „Klotz von Mann“ (Z. 10/ 11) in die Geschichte zu fliehen versucht. Aus diesem Grund ist ihre Mitempfindung mit den Protagonisten in dem Film überdurchschnittlich groß. Doch nun wird sie zeitgleich mit dem Ende des Films auch mit der Realität konfrontiert. Doch diese scheint ihr nicht zu gefallen, weshalb sie einen normalen Liebesfilm als besonders schön erachtet: „<…> ich kann doch wirklich nichts dafür, es war so schön, und wenn es schön ist, muss ich einfach heulen“ (Z. 9/ 10).

Aus diesem Grund kann man in Bezug auf meine Leitfrage sagen, dass der Titel „Happy End“ wie die Faust auf´s Auge zu dem Kinofilm und damit zum ersten Teil der Geschichte passt. Im Verlauf der Geschichte, als die Protagonisten der Kurzgeschichte mit der Realität konfrontiert werden, wandelt sich der Einklang des Titels mit dem Thema der Kurzgeschichte. Dies geht soweit, dass sie am Ende gar gegenteilig einen Kontrast darstellt und in Ironie endet. So ist also ein deutlicher Wandel der Emotionen in der Kurzgeschichte zu erkennen.

Schluss

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wahl des Titels eine sehr gute ist, weil sich die Bedeutung im Laufe der Geschichte von offensichtlicher Übereinstimmung hin zu Ironie wandelt.
Die Moral dieser Geschichte könnte folgende sein: In einer Partnerschaft ist es unglaublich wichtig über seine Gefühle, Bedürfnisse und Sorgen zu sprechen. Bei dem Pärchen aus der Kurzgeschichte ist dies in Vergangenheit nicht geschehen und nun scheint es überflüssig damit anzufangen.

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