1998 erschien von Nick Hornby About a Boy. In diesem Roman geht es um das Erwachsenwerden. Als Protagonisten agieren Will Freeman, der 36 Jahre alt ist und der zwölfjährige Marcus. Der eine ist ein Lebemann und egomaner Single, während der andere einen altklugen Außenseiter darstellt. Die Zwei befreunden sich und entwachsen jeder für sich und zusammen der Kindheit. Handlungsort ist die englische Hauptstadt, vom späten Sommer im Jahr 1993 bis zum Frühling 1994.
Ganz anders, als im Titel erwähnt, handelt es sich nicht um einen, sondern um zwei Kerle, nämlich Marcus und Will.
Im Alter von zwölf Jahren ist Marcus mit seiner Hippie-Mutter und Musiktherapeutin, der alleinerziehenden Fiona, erst kürzlich von Cambridge in die britische Hauptstadt umgezogen. Seine Haarfrisur und sein Kleidungsstil sind genauso altmodisch wie seine Musikrichtung. Neu angekommen in der noch fremden Schule wird er gleich gehänselt und ausgegrenzt. Oft weint seine Mama und das anscheinend grundlos, was Marcus überfordert.
Als sechsunddreißigjähriger hat Will Freeman noch niemals in seinem Leben gearbeitet. Er lebt als Alleinstehender von den Vergütungen für ein berühmtes Weihnachtslied, das 1938 sein Vater komponiert hat, der zwischenzeitlich verstarb. Sein Leben verbringt er mit Musikhören, Fernseh schauen, Nichtstun und Frauen, die er ständig wechselt. Kinder und Familie möchte er nicht. Nach einer kurzzeitigen und sehr reibungslosen Affäre, die er mit der alleinstehenden Angie hatte, hat Will den Einfall, ab jetzt sich für alleinerziehende Mütter zu interessieren. Im Single Parents – Alone Together, auch kurz SPAT genannt, einer Selbsthilfegruppe hofft er, sie kennenzulernen. Für diesen Zweck denkt sich Will Ned aus, den er als seinen zweijährigen Sohn betrachtet.
Die Selbsthilfegruppe veranstaltet ein Picknick, bei dem Marcus und Will aufeinander treffen. Die bezaubernde Suzie, die mit Fiona befreundet ist, nahm Marcus dazu mit. Als Will Suzie anmacht, prügelt Marcus ohne Absicht eine Ente tot. Später wird Marcus von Will und Suzie heimgefahren, wo seine Mama einen Selbstmordversuch unternahm, indem sie zu viele Tabletten einnahm. Sie überlebte, doch Marcus ist sich sicher, dass er sich an dieses Ereignis immer erinnern wird.
Als nicht beteiligter Betrachter ist Will froh, dass in seinem Leben kein derartiges menschliches Durcheinander herrscht. Obwohl er es sich nicht erklären kann, fasst er den Beschluss, dass er sich um Marcus und Fiona kümmert. Marcus erwartet nun, dass Fiona und Will zusammenkommen. Allerdings wird daraus nichts.
Marcus fängt an, bei Will nach dem Unterricht vorbeizukommen und deckt das Lügengebilde um Ned auf. Will mag nicht, dass man in seine Wohnräume eindringt. Die beiden nähern sich sehr langsam an. Von der harten Wirklichkeit, die es außerhalb seiner Umgebung gibt, hat Will kaum Ahnung. Marcus dagegen hat ständig Angst um seine Mutter und erträgt andauernd, dass er von seinen Mitschülern geärgert wird. Will besorgt Marcus moderne Turnschuhe, damit dieser sich vom Äußeren nicht mehr so sehr von seinen Klassenkameraden unterscheidet. Fiona entdeckt die Freundschaft von den beiden und untersagt Marcus die Treffen. Sie verbietet Will, ihren Sohn zu erziehen. Will ist erleichtert, dass er nicht mehr für Fiona und Marcus verantwortlich ist.
Marcus lernt die fünfzehnjährige Ellie in der Schule kennen. Sie ist ein widerspenstiges Mädchen, vor der jeder Angst hat. Gegenüber Marcus verhält sie sich arrogant und führt ihn an der Nase herum, weil er keine Ahnung hat von Kurt Cobain, einem Rocksänger. Marcus ist trotz allem von ihr entzückt. An einem Nachmittag läutet Marcus daheim bei Will, bis dieser die Tür aufmacht. Marcus lässt sich von Will erklären, dass Kurt Cobain der Frontsänger in der Musikgruppe Nirwanna ist. Es wird ihm klar, dass Marcus eine vertraute Person benötigt, die ihn dabei hilft, dass er ein gewöhnlicher zwölfjähriger Junge wird. Trotz erheblicher Vorurteile geht Will auf Marcus‘ Einladung ein, dass er bei ihm daheim Weihnachten mitfeiert. Er überreicht Marcus ein Geschenk. In diesem sind Nevermind, das Album von Nirwana und ein T-Shirt, auf dem Kurt Cobain abgebildet ist, verpackt.
Während einer Silvesterfeier trifft Will die alleinerziehende Mutter, die einen zwölfjährigen Sohn Ali hat und verliebt sich in sie. Will spricht so über Marcus, dass sie meint, er ist sein Sohn. Allerdings stellt er diese Angelegenheit erst viel später klar. Während dieser Enthüllung ist Rachels Reaktion respektvoll und erfreulich.
Indessen begegnet Marcus auf der Silvesterfeier von Suzie erneut Ellie. Die Zwei sprechen miteinander und nähern sich an. Kurze Zeit später wird Marcus vor einem Zeitungsgeschäft von Klassenkameraden geärgert. Ellie hilft ihm und verprügelt einen seiner Unterdrücker. Marcus ist fasziniert, doch Will klärt ihn auf, dass eine Liebesbeziehung keinesfalls darauf aufbauen kann, dass die Dame für den Mann schlägt.
Neben einer neuen Brille hat Marcus einen neuen Haarschnitt. Er erfreut sich an den positiven Veränderungen seines Alltags, während seine Mutter erneut in Depressionen verfällt. Marcus sucht nach Hilfe bei Will. Doch dieser weigert sich ausdrücklich. Er hat Angst, dass er auf Fionas Frage, die um den Sinn ihres Lebens gehen soll, keine Antwort hat. Nach der Meinung von Rachel kommt der Sinn des Lebens aus dem fortschreitendem Tun. Will trifft sich mit Fiona, nachdem er mit Rachel ein aufmunterndes Gespräch hatte. Ihm wird erzählt, dass keine einzelne traumatische Erfahrung Fiona depressiv werden lies, sondern alle Probleme, die sie in ihrem Alltag hat.
Währenddessen fährt Marcus mit der Bahn nach Cambridge zu seinem Vater. Ellie ist mit dabei. Es passiert an dem Tag, als die Zeitungen über Kurt Cobains Tod schreiben. Ellie betrinkt sich mit Wodka und trauert sehr über diesen Star. Marcus wird klar, dass sie kein Paar werden können, weil er und Ellie zu verschieden sind. In Royston steigt Ellie aus dem Zug aus und Marcus folgt ihr dabei. Mit Steinen wirft sie die Schaufensterscheibe eines Plattengeschäfts ein. Dann werden die beiden zur Polizeiwache gefahren. Nicht nur die Eltern der Heranwachsenden, selbst Will Freeman kommt auf die Polizeistation. Zwischen den ganzen verärgerten Menschen wird ihm klar: Er ist keinesfalls mehr ein Beobachter, sondern zählt zu Menschen, die einander gehören.
Sein Vater und seine Mutter entschuldigen sich nacheinander bei Marcus, dass sie so miserable Eltern für ihn waren und ihn nicht halfen, als er sie gebraucht hat. Marcus erwidert, dass er super klarkomme. Er kennt mehrere Menschen, mit denen er regelmäßig Kontakt hat und die ihn in schweren Situationen helfen.
1994 im Sommer: Mittlerweile ist Will mit Rachel ein Paar. Wie ihm klar wird, ist er herzlicher und empfindsamer geworden. Jeden Samstag verbringt er Zeit mit Marcus und Ali. Markus zieht jetzt Kleidung an, die seinem Alter entspricht. Er hört die Musik seiner Mitschüler und findet Akzeptanz. Das stellt auch eine Entlastung für Fiona dar, deren Wohlbefinden sich stets verbessert.
Interpretationsansatz
Mit About a Boy gab es einen Bestseller in Amerika und Großbritannien. In Deutschland war er auch erfolgreich. Mit Ausnahme von Fionas Suizidversuch liest man wahrscheinlich im Roman genau genommen weder über dramatische Vorkommnisse noch über ein glückliches Ende. Hier handelt es sich um einen Entwicklungsroman, an dessen Ende die zwei Hauptfiguren emotional reifer wurden. Das passiert aus deren täglichen Leben heraus. Diese Lektüre wurde in einer einfach und klaren Sprache verfasst und ist während des Lesens unterhaltsam. Im Original ist dieses Werk für diejenigen ideal, die Englisch lernen.
Im Jahr 2002 wurde diese Geschichte mit Hugh Grant verfilmt, der Will Freeman darstellt. Der Grundgedanke des Films ist eine Aussage des englischen Poeten John Donne, der von 1572 bis 1631 lebte: Keiner ist eine Insel für sich alleine. Jeder ist Teil des Kontinents, ein Teil vom Wichtigen.
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