„Das Fenstertheater“ ist eine Kurzgeschichte der Autorin Ilse Aichinger. Der Text ist im Jahr 1953 erschienen. Insgesamt beschreibt der Text die fehlgeschlagenen Kommunikation zwischen einem Mann und einer Frau, welche auf gegenüberliegenden Straßenseiten wohnen und sich durch ihre Fensterscheiben begegnen. Im Laufe der Geschichte ruft die Frau aufgrund eines Missverständnisses die Polizei. Am Ende des Textes löst sich das Missverständnis auf und die Frau erfährt Klarheit über die Situation, in der sie sich wiedergefunden hat. Aller Ereignisse in dem Text sind in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben und bauen somit handlungstechnisch aufeinander auf. Die Kurzgeschichte ist aus der Perspektive der Frau geschrieben. Sie erschien in der Erzählsammlung „Der Gefesselte“. Themen in „Das Fenstertheater“ sind soziale Einsamkeit, gesellschaftliche Neugier, Nachbarschaftskommunikation und kreatives menschliches Sozialverhalten.
Zusammenfassung
Die Handlung der Kurzgeschichte setzt mit dem Auftreten der Frau ein, welche sich in ihrer Wohnung befindet. Die Frau wohnt in einer der höher gelegenen Wohnungen eines Etagenhauses. Sie geht an ihr Fenster und schaut hinaus. Dies ist eine der Tätigkeiten, der sie regelmäßig nachgeht. Sie schaut aus dem Fenster hinaus auf die Straße und hofft auf etwas, welches ihre Aufmerksamkeit erregt – etwa einen Unfall. Diese schaulustige Tätigkeit führt allerdings nicht zum erhofften Ergebnis der offensichtlich gelangweilten Frau. Es passiert kein Unfall und auch sonst nichts aufregendes und ungewöhnliches. Daraufhin ist die Frau enttäuscht und will sich schon vom Fenster wegdrehen. In dieser Bewegung sieht sie im Augenwinkel, dass jemand in der Wohnung, gegenüber ihrer eigenen Wohnung liegt, das Licht anschaltet – und das am hellen Tag.
Hauptteil
Es ist ein alter Mann, der dann sofort anfängt, Dinge zu machen, die sich als Faxen oder Quatsch beschreiben lassen. Der Mann tut dies auf dem Balkon. Dieser unerwartete Zustand erregt zunächst die Aufmerksamkeit der Frau, die Gefallen an den Faxen des alten Mannes findet und gefällig zusieht, was der Mann noch so alles macht. Der alte Mann scheint ihr außerdem zuzunicken. Die Freude der neugierigen Frau hält jedoch nicht lange an. Schnell ändert sich Stimmung und kehrt sich ins Gegenteil. Das passiert genau dann, als der alte Mann einen Kopfstand macht und somit nur noch die Beine des Mannes für die Frau zu sehen sind. Daraufhin zögert die Frau nicht und ruft im Glauben, einen Nachbarschaftsskandal aufzudecken, die Polizei. Als die Polizei ankommt, verlässt die Frau ihre Wohnung. Sie hört bereits die Sirenen des Polizeiautos und rennt beinahe aus ihrer Wohnung auf die Straße. Dann folgt die den Polizeibeamten bis ins Haus und zur Wohnungstür des alten Mannes, der die Frau plötzlich so verärgert bzw. irritiert hat. Der Mann reagiert jedoch nicht auf die Polizei und öffnet die Tür nicht. Daraufhin bricht die Polizei die Wohnungstür des Mannes erfolgreich auf. Es stellt sich dann heraus, dass der Mann nicht hören kann, weil er taub ist. Aus diesem Grund hat er die Polizei nicht hören können und ihnen die Tür logischerweise nicht geöffnet.
Auflösung
Nun sind der alte Mann, die Frau und die Polizei zusammen versammelt. Der alte Mann hat sich äußerlich mittlerweile verändert. Er hat sich einen Teppich um seine Schultern gelegt. Und auf seinen Kopf hat er ein Kissen gelegt. Im Anschluss daran löst sich die Situation auf und die Geschichte findet ihren Wendepunkt. Es stellt sich nämlich heraus, dass der Mann mit seinen Gesten und Spielen nicht die Frau unterhalten wollte. Nein, seine Faxen waren nicht einmal an die Frau gerichtet. Stattdessen wollte der Mann mit seinen Faxen einen kleinen Jungen belustigen, welcher sich in der Wohnung ein Stockwerk über der Frau befindet. Von seinem Fenster aus hat der kleine Junge dem alten Mann die ganze Zeit zugeguckt und sich prächtig unterhalten. Der Junge wohnt noch nicht lange mit seiner Familie in der Wohnung über der Frau. Zuvor stand die Wohnung leer. Daher ist die Frau davon ausgegangen, dass die Gesten des alten Mannes nur an sie gerichtet sein konnten. Die Frau hatte schlicht vergessen, dass eine neue Familie über ihr eingezogen ist, und daher Fehlschlüsse aus der Situation gezogen.
Schluss
Zum Schluss der Kurzgeschichte, wirft der Junge ein Lachen ins Gesicht der Polizisten. Dieses Lachen hat zuvor der alte Mann dem Jungen ins Gesicht geworfen. Außerdem wird klar, dass der Junge die ganze Zeit die Faxen des alten Mannes belustigt nachgemacht hat.
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