Man soll sich nicht mit anderen vergleichen! Die beiden Parteien vor Gericht einigen sich auf einen Vergleich. In den Medien werden aktuelle Zustände permanent mit vergangenen verglichen und nun soll auch noch ein Vergleich von zwei oder mehreren Texten angefertigt werden. Keine Sorge, mit Hilfe nachstehender Hinweise gelingt Ihnen das garantiert. Aber genug gequatscht, los geht´s!
1. Aufgabenstellung durchlesen
Es mag komisch klingen, sorgt aber für einen wenig beachteten Vorteil: Wenn man sich gleich zu Beginn die Aufgabenstellung vor Augen führt, werden die zu vergleichenden Texte gewissermaßen durch die Lupe gelesen. Das gilt selbstverständlich nur, wenn die Aufgabenstellung nicht zu allgemein gehalten ist. Aber das weiß man eben erst dann, wenn zuerst die Aufgabe gelesen wurde.
2. Entwurf anfertigen
Als nächstes gilt es einen Entwurf zu erstellen. Er dient als Leitfaden für den späteren Reintext und sorgt dafür, dass die Arbeit eine saubere Struktur erhält. Beim Schreiben des Entwurfs sollten Sie unbedingt auf die Zeit achtgeben, damit es nach hinten raus nicht zu knapp wird. Nichts ist schlimmer, als ein unvollständiger Reintext, womöglich ohne Fazit!
a. Texte lesen und markieren
Zuerst sollten Sie selbstverständlich den Text lesen und das zweimal. Beim zweiten Mal
markieren Sie sämtliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Texte. Sinnvoll ist hier
der Einsatz von Textmarkern. Die eine Farbe wird dann für die Unterschiede, die andere
für die Gemeinsamkeiten verwendet. Wer seine Textmarker vergessen hat, ist nicht gleich
verloren, sondern kann sich mit Wellenlinien und geraden Linien behelfen.
Tipp: Überlegen Sie sich möglichst früh Kategorien, nach welchen die
Texte untersucht werden können.
Achtung: Bei Gedichtsvergleichen ergeben sich Besonderheiten, da sie
zuvor nach den Regeln einer Gedichtsanalyse erfasst werden
müssen und eigentümliche Kategorien aufweisen ( zB. Gedichts-
art, Stilmittel, Reimschema usw. )
b. Unterschiede und Gemeinsamkeiten notieren
Als nächstes werden die Markierungen auf den Entwurf übertragen. Hierbei ist zu
beachten, dass möglichst systematisch vorgegangen wird, um der späteren Reinschrift
Struktur zu verleihen, die für einen überzeugenden Vergleich unverzichtbar ist. Dabei
kann auch auf besonders auffällige Umstände verwiesen werden.
Tipp: Halten Sie den Entwurf so knapp wie möglich und so umfangreich
wie nötig. Die Zeit ist ohnehin knapp und wird größtenteils beim
Verfassen der Reinschrift benötigt. Also: Besser den Entwurf in
Stichpunkten abfassen!
c. Mit Blick auf das Fazit
Jeder Vergleich endet mit einem Fazit. Dieses dient gewissermaßen dazu, Bilanz aus den
verschiedenen Texten zu ziehen. D.h.: Wie sehr unterscheiden sich die Texte insgesamt?
War das Ergebnis vorauszusehen und wenn ja / nein, warum? Erkenntnisse dieser Art
lassen sich insbesondere beim Schreiben des Entwurfs gewinnen, denn zu diesem Zeitpunkt
haben Sie den besten Überblick über die Texte. Was Ihnen auffällt, sollten Sie daher
gleich notieren, bevor es im Eifer des Reinschrift-Gefechts untergeht.
3. Reintext schreiben
Sie haben nun alle erforderlichen Informationen, um den Vergleich in die Reinschrift zu übernehmen. Da die Vorarbeit die eigentliche Arbeit ausmacht, nur ein paar Worte hierzu: Gliedern Sie Ihre Arbeit in die üblichen Punkte…
Einleitung: In die Einleitung gehören Basisinformationen zum Text, d.h. über die Autoren, Erscheinungsjahr, ggf. Gattung und thematische Einordnung. Auch hier gilt es, sich nicht zu lange aufzuhalten, andernfalls könnte die Einleitung disproportional zum Hauptteil und Schluss geraten.
Hauptteil: Der Hauptteil bildet den Kern des Vergleichs. Hier werden die im Entwurf herausgearbeiteten Unterschiede und Gemeinsamkeiten, sowie Besonderheiten der Texte in Reinschrift gebracht. Achten Sie dabei auf einen sauberen Stil, korrekte Grammatik und vermeiden Sie orthographische Fehler. Der Hauptteil sollte das größte Volumen Ihrer Arbeit haben.
Schluss: Werfen Sie die Erkenntnisse Ihres Vergleichs in die Waagschale, wenn es nicht bereits auf der Ebene des Entwurfs geschehen ist. Hier sollten nochmals alle stilistischen Kräfte mobilisiert werden, denn was der Korrektor als letztes liest, bleibt am deutlichsten in Erinnerung. Bleiben Sie hart an den herausgearbeiteten Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Texte und vermeiden Sie waghalsige Interpretationen, nur so entsteht beim Leser der Eindruck von Sachlichkeit.
Viel Erfolg beim Anfertigen Ihres nächsten Vergleichs!
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