„Rotkäppchen“, „Rapunzel“ und „Schneewittchen“ sind nur einige Beispiele von bekannten Märchen, die die meisten Personen seit dem Kindesalter kennen.
Bei Märchen handelt es sich um Prosatexte, die anfänglich nur mündlich überliefert wurden. Mit ihren fantasievollen, magischen Eigenschaften und der darin enthaltenen Moral nehmen sie noch immer eine entscheidende Funktion in der heutigen Zeit ein.
Aufbau eines Märchens
Märchen werden – so wie die meisten Geschichten – in Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert.
Die Einleitung zeigt einen groben Überblick über die kommende Handlung und den wichtigsten Personen, indem die W-Fragen beantwortet werden (wer, wie, was, wo, wann, warum).
Im Hauptteil steht die Hauptfigur vor einigen schwierigen Aufgaben, die sie entweder alleine oder mit Hilfe bestimmter Nebenfiguren lösen muss.
Die Spannung wird dabei nach und nach gesteigert, bis es zum Höhepunkt der Geschichte kommt – die Kollision mit dem Feind.
Sprachlich werden hier neben direkten Reden vermehrt beschreibende Adjektive verwendet.
Im Schlussteil werden offenen Fragen, wie zum Beispiel das Schicksal des Bösewichtes, beantwortet und die Freude der Hauptfigur sowie der Helfer wird dargestellt.
Die Merkmale eines Märchens
Es gibt bestimmte Merkmale, die ein Märchen kennzeichnen.
Sätze wie „Es war einmal…“ oder „Vor langer Zeit…“ am Anfang und der Endsatz „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ sind charakteristische Erkennungszeichen eines Märchens. Sprachlich ist außerdem zu beachten, dass Märchen im Normalfall im Präteritum verfasst werden.
Des Weiteren wird in Märchen weder der Ort noch die Zeit genau genannt; stattdessen werden fantasiereiche Plätze wie zum Beispiel Schlösser, Gärten und Wälder zum Ort der Handlung.
Nicht nur durch bestimmte Orte, sondern auch durch zauberhafte Tiere, Pflanzen und Menschen werden magische Welten erschaffen. So ist es charakteristisch, dass fantastische Gestalten wie etwa Hexen, Drachen, Zauberer und Trolle vorkommen, die
häufig auch in der Lage sind andere Erscheinungsformen anzunehmen.
Die Figuren haben oftmals keine eindeutigen, persönlichen Namen und werden als „Prinz“, „König“, „Hexe“ etc. bezeichnet.
Der Fantasie ist in einem Märchen keine Grenzen gesetzt: Tiere, Pflanzen und Dinge können sprechen und müssen in einigen Fällen von einem Zauber befreit werden.
Ein weiteres bedeutsames Merkmal ist, dass es immer eine Hauptfigur gibt, die eine auffällige Charaktereigenschaft aufweist. Trotz ihrer Schwächen gelingt es dieser Figur, in ihrem Abenteuer Hindernisse zu überwinden, das Böse zu besiegen und am Ende der Held der Geschichte zu sein.
Hierbei werden in Märchen Gegensätze stark voneinander getrennt, so gibt es beispielsweise „das Gute“ und „das Böse“ oder „ die Armen“ und „ die Reichen“.
Weiterhin treten in vielen Märchen bestimmte charakteristische Zahlen wie die Drei, die Sieben und die Zwölf auf. So sind es oftmals drei Brüder, drei Wünsche oder drei Aufgaben. Die Sieben wird in Märchen als Ganzheit beziehungsweise Unendlichkeit interpretiert. Eine ähnliche Bedeutung hat die Zahl zwölf, die für Vollkommenheit und Harmonie steht, sodass dieses Gleichgewicht in den Erzählungen anfänglich noch durch eine dreizehnte Person oder einen dreizehnten Gegenstand gestört ist.
Neben Zahlen findet man in Märchen zudem das Motiv der Farben. Vor allem die Farbe „Gold“, die sowohl den Reichtum als auch die Belohnung nach der Vollendung guter Taten symbolisiert, tritt in vielen bekannten Märchen auf.
Ebenso charakteristisch ist die Verwendung von Reimen und Liedern, wobei oft frei erfundene Wörter in den Text integriert werden.
Eines der wichtigsten Merkmale eines Märchens ist das gute Ende der Geschichte, in dem die Hauptfigur und die guten Nebenfiguren alle Prüfungen erfolgreich gelöst haben und glücklich sind.
Trotz der übermäßigen Verwendung fantasievoller Gegebenheiten weist ein Märchen eine Moral auf, die durch die Verwendung von typischen, menschlichen Charaktereigenschaften auf das Leben des Lesers übertragen werden kann.
Tipps zum Verfassen eines Märchens
Um ein Märchen zu schreiben, ist es empfehlenswert sich dazu erst einmal ein Mindmap zu erstellen.
Dabei sollten bestimmte Punkte, die in die W-Fragen gegliedert werden können, abgearbeitet werden. Die Figuren sollten typischen Charaktereigenschaften aufweisen, wobei zwischen „Gut“ und „Böse“ unterschieden werden sollte.
Dadurch kann ein grober Überblick über Handlung, Ort und Figuren geschafft werden.
Einzelheiten können zu einem späteren Zeitpunkt, mithilfe der Liste der typischen Merkmale eines Märchens, ergänzt werden.
Außerdem kann es hilfreich sein sich erst einmal die Moral, die man vermitteln will, zu notieren und den Rest darauf aufzubauen.
Es ist zwar schön möglichst viele Kennzeichen eines Märchens einzubauen, jedoch muss nicht jedes Merkmal erwähnt werden, um den Text als „Märchen“ bezeichnen zu können.
Wichtig ist, dass der Verfasser eine Menge Fantasie hat, denn durch die richtige Kombination der magischen Elemente mit der Realität, steht einem einzigartigem Märchen nichts mehr im Wege.
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