In der Strafkolonie von Franz Kafka – Inhaltsangabe

Der Autor Franz Kafka lebte von 1883 bis 1924. Geboren wurde er in Prag, wo er sein Leben hauptsächlich verbrachte. Er gehört bis heute zu den wichtigsten deutschsprachigen Erzählern des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind oftmals so abstrus und grotesk, sodass sie jede Menge Interpretationsspielraum bieten. Viele Werke erschienen erst nach seinem Tod. Aufgrund der Einzigartigkeit seiner Werke lassen sie sich keiner bestimmten Stilrichtung zuordnen. Zu den bekanntesten zählen „Die Verwandlung“ und „Der Prozess“.

Kurzzusammenfassung

Das Werk ist im Jahr 1914 entstanden, kurz nach dem Ausbrauch des Ersten Weltkrieges, wurde aber erst 5 Jahre später erstmalig veröffentlicht. Es geht um einen Forschungsreisenden von hohem Rang, der aus dem europäischen Ausland kommt, der eine Einladung von einem Offizier erhält, damit er der Exekution eines Verurteilten beiwohnen kann. All dies findet auf einer kleinen Insel in den Tropen statt. Die Zeit ist unbestimmt. Im Folgenden wird die Handlung noch einmal detailliert zusammengefasst.

Detaillierte Übersicht

Zu Beginn des Geschehens beobachtet der Forschungsreisende den Offizier dabei, wie er eine Hinrichtungsmaschine daraufhin überprüft, ob sie auch wirklich funktioniert. Die Maschine wurde von einem früheren Kommandanten erfunden, der mittlerweile gestorben ist. Der Offizier versucht, sein Lebenswerk zu retten und zu ehren. Ganz angetan von der Art wie die Maschine funktioniert, versucht er den Reisenden mit seiner Begeisterung anzustecken. Der Apparat besteht aus insgesamt drei Teilen: einem Bett, auf dem der Verurteilte nackt zu liegen hat, einem Zeichner, der nach Vorlage arbeitet und einer Egge, die dafür sorgt, dass ihr spitzen Nadeln den Verurteilten stechen.

Reisende schwitzt unter der Hitze gar sehr, sodass er den Offizier bewundert, dem das alles trotz seiner Uniform nichts auszumachen scheint. Der Reisende ist aber immer mehr und mehr daran interessiert was der Offizier ihm nun erklärt, nämlich, dass die Egge dem Verbrecher sein Verbot auf den Körper schreiben wird. Nach 6 Stunden Folter erkennen die Verurteilten dann ihre Schuld. Es überrascht den Reisenden, dass die Verurteilten, wenn die Prozedur beginnt, weder das Urteil kennen, noch sich selbst verteidigen können. Bei dem Offizier handelt es sich um den einzigen Richter in dieser Strafkolonie. Die Schuld ist stets zweifelsfrei. Aufgrund einer bloßen Anzeige wird das Urteil vollstreckt und die öffentliche Hinrichtung ist stets gut besucht.

Dem Reisende erscheint dies fragwürdig und er setzt all seine Hoffnung in den neuen Kommandanten, der diese Maschine ablehnt und das Budget für ihre Unterhaltung gekürzt hat. Daraufhin beklagt sich der Offizier, dass es keine Anhänger dieser Maschine mehr gebe und er der einzige sei, der das Erbe des alten Kommandanten noch pflege. Inzwischen wurde der Verurteile auf das Brett geschnallt und der Reisende zweifelt zwar an dieser Methode, mischt sich aber dennoch nicht ein. Er verweigert dem Kommandanten seine Unterstützung für den Erhalt der Maschine.

Der Offizier merkt, dass er ihn nicht umstimmen kann und will sich selbst auf die Maschine legen. Der Verurteilte wird freigelassen und die Maschine auf „Sei gerecht“ eingestellt. Sie funktioniert aber anders als geplant. Der Offizier ist sofort tot. Der Reisende begibt sich zum Hafen und verlässt die Insel – allerdings ohne den Soldaten und den Verurteilten, die sich ihm eigentlich anschließen wollten.