Es ist über ein Jahrhundert her, als die Figur des Tarzan zum ersten Mal einem größeren Publikum vorgestellt wurde. Erdacht durch Autor Edgar Rice Burroughs, schwingt sich der muskulöse Dschungelheld seit je her durch das Blattwerk und kämpft gegen Bösewichte aller Art. Lianen, Gorillas, seine große Liebe Jane und sein unverwechselbarer Schrei sind es, was Tarzan ausmachen. Heute existieren unzählige Bücher, Serien und Filme über diese Figur, die nach wie vor die Menschen zu faszinieren scheint. Dabei wird vor allem eines ersichtlich: Nirgendwo trägt Tarzan einen Bart, obwohl auch er, wie jeder erwachsene Mann, über Bartwuchs verfügen müsste.
Hat sich Tarzan ganz einfach mit natürlichen Werkzeugen rasiert?
Schon vielfach wurde spekuliert, warum Tarzan in keiner Erzählung einen Bart trug. Grund hierfür könnte gewesen sein, dass sich der Charakter ganz einfach rasiert hat, wenn Barthaare anfingen zu wachsen. Ein Vorgang, der zwar nie in einer Geschichte erwähnt wurde, aber auch im Dschungel Sinn ergeben kann, wenn Tarzan hierfür Steine geschliffen und sie als Rasierwerkzeug genutzt hätte. Diese Lösung kannten bereits unsere Vorfahren, die Neandertaler, die ähnlich wie Tarzan abseits der heutigen Zivilisation und in dem Sinne ohne moderne Technik auskommen mussten. Eine Alternative, die Historikern durchaus bekannt ist, wäre die Rasur mithilfe von Muschelschalen. Wurde diese ausreichend abgeschliffen, wirken sie ähnlich scharf wie Rasierklingen und können auf diese Weise dementsprechend verwendet werden.
Warum sollte Tarzan aber auf die Idee kommen, sich überhaupt zu rasieren, wenn er inmitten haariger Gorillas aufwuchs, die allesamt nicht nur Haare im Gesicht, sondern auch auf dem Körper trugen? Hat Tarzan womöglich andere Menschen heimlich aus dem Dschungel heraus beobachtet, wie sie sich rasieren und versucht, den Vorgang zu imitieren? Oder hat Tarzan einen derart starken Bartwuchs, dass er ihn rasieren muss, weil in ihm ansonsten allerlei Insekten des Dschungels eine neue Heimat finden würden? Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos, da sie innerhalb der Geschichte nie von Bedeutung waren. Deshalb ist es spekulativ anzunehmen, ob Tarzan nur deshalb keinen Bart trug, weil er sich stets rasiert hat.
Litt der Held aller Männer unter Testosteronmangel?
Sein schriller Schrei, seine angeschwollene Brust und auch die nie sichtbaren Hoden können ein Hinweis darauf sein, dass Tarzan unter Testosteronmangel litt. Dabei kommt es bei Betroffenen auch zu einem Ausbleiben des verstärkten Haarwuchses im Gesicht. Bei manchen wächst nicht einmal ein einziges Barthaar. Wenn Tarzan einen zu niedrigen Testosteronlevel hatte, würde dies erklären, wieso er keinen Bart und häufig auch sonst keine Körperbehaarung besaß. Dem widerspricht allerdings Tarzans Kampfeslust, sein häufig draufgängerisches Verhalten und auch seine ausgeprägte Muskulatur, die er benötigte, wenn er von Liane zu Liane schwang. Osteoporose geht mit einem Mangel an Testosteron einher und führt dazu, dass Knochen anfällig für Brüche werden. Ein Faktor, den es Tarzan erschweren würde, durch den Dschungel zu springen. Falls Tarzan aber tatsächlich an der Erkrankung litt, würde ihm die gesunde Ernährungsweise des Dschungels helfen, einen Ausgleich zu erzielen und somit seinen Bartwuchs anzukurbeln. Experten raten daher dazu, in solch einem Fall auf das Essen von Knoblauch, Austern und Kakao sowie Paranüsse zu vertrauen.
Hatte es marketingstrategische Gründe, dass Tarzan keinen Bart besaß?
Meistens wird Tarzan als Manifestation des typischen, männlichen Helden-Vorbilds dargestellt. Oft ist er dabei in einer Weise inszeniert, deren Ursprung in den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts liegt. Bärte und Haarwuchs im Gesicht galten, wenn sie nicht akkurat gepflegt waren als unrein. Viele Stars der damaligen Zeit besaßen keinerlei Gesichtsbehaarung, weshalb dementsprechend die Heldenrolle mit einem bartlosen Schauspieler besetzt wurde. Von Gordon Griffith über Johnny Weissmüller bis hin zu Casper van Dien wurde die Figur des Tarzans immer ohne Bart verkörpert. Selbst in der Verfilmung von Disney als Zeichentrick aus den 90ern muss Tarzan ohne Bart versuchen, das Leben des Dschungels zu verstehen. Lediglich seine Kopfbehaarung wuchs ab diesem Zeitpunkt, die später Interpretationen durch Alexander Skarsgård oder das Disney-Tarzan-Musical inspirierte. Der Ursprung des Heldenbildes aus dem vergangenen Jahrhundert hat sicherlich mit dafür gesorgt, dass unsere Vorstellung eines Tarzans bis heute ohne Bart existiert, obwohl sie geschichtlich nicht viel Sinn zu ergeben scheint. Im Zuge des Zeitgeistes könnte die neue Strategie der Vermarktung bei einer weiteren Verfilmung durchaus auf einen Darsteller setzen, der einen Vollbart trägt. Ähnlich etwa der Figur des Chuck Noland verkörpert von Tom Hanks im Film „Cast Away – Verschollen“, die dem Schicksal des Haarwuchses im Gesicht erliegt.
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