Die Judenbuche – Inhaltsangabe / Zusammenfassung

Titel des Werkes: Die Judenbuche
Vollständiger Name des Autors: Annette von Droste-Hülshoff
Textart / Textsorte: Novelle
Erscheinungsjahr bzw. Jahr der Uraufführung: 1842 im Cotta’schen Morgenblatt für gebildete Leser
Ort und Zeit der Handlung: 1842

Von vor der seiner Geburt steht Friedrich Mergels Werdegang mit der Begründung fest, da in seiner Familie eine böse Wirtschaft und sogar viel Unordnung herrschen würde.

Seine Mutter Margreth hat aufgrund verletzten Stolz spät geheiratet und dies nicht aus Liebe, sondern nur aufgrund der Tatsache, dass sie nicht als eine alte Jungfer ins damals soziale Abseits geraten möchte. Friedrich Mergels Vater, welcher ein starker Alkoholiker ist, nahm seine Mutter nur deshalb zu Frau, da seine erste Braut in dessen Hochzeitsnacht davongelaufen ist und später verstarb.

Margreth versucht seine allwöchentlichen Saufgelagen und die damit verbundenen Handgreiflichkeiten vor der Dorfbevölkerung zu verbergen.
Im Alter von neun Jahren verliert Friedrich durch einen Unfall seinen Vater da dieser nachts, in einer stürmischen Winternacht, betrunken im Wald einschläft und erfriert. Friedrichs Ansehen im dörflichen Leben sinkt daraufhin noch tiefer und somit hütet er fortan die Kühe.
Durch die Adoption seines Onkels Simon, welche wenigen Jahre später erfolgt, kommt Friedrich durch diffusen Geschäften zu Ansehen und en wenig zu Geld. In dieser Zeit macht Friedrich Bekanntschaft mit dessen unehelichen Sohn Johannes Niemand, der als Schweinehirt arbeitet. Johannes Niemand ist ein verängstigter Junge welcher Friedrich äußerlich sehr ähnlich sieht. Aufgrund dieser Tatsache beschließt Friedrich Johannes wie einen Diener zu behandeln
Durch immer wiederkehrende Holzdiebstühle beschließen die Förster ihre Kontrollen zu verstärken um diese Diebe auf frischer Tat zu ertappen.

Friedrich fühlt sich an dem Tod des Oberförster Brandis schuldig da er in dieser Nacht Schmiere gestanden hat. Er hat die Absicht durch einen Pfiff die Blaukittel zu warnen wenn Brandis kommt und hat ihn somit in den Hinterhalt gelockt Friedrich wird anlässlich bei einer Hochzeitsfeier im Oktober 1760 vom Juden Aaron bloßgestellt als dieser von ihm 10 Taler fordert für eine bereits zu Ostern gelieferte Uhr.

Nachdem man wenig später Arons Leiche unter einer Buche, welche sich im Brederwald befindet, gefunden hat wird sofort Friedrich verdächtig. Nachdem die Polizei sein Haus umstellt hat, flieht er mit Johannes Niemand durch ein Fenster um der damit verbundenen Verhaftung zu entkommen.

Dieser Verdacht wird später durch ein weiteres Geständnis eines Dritten entkräftet aber es bleibt unklar, ob dessen Aussage sich wirklich auf den Mord an Aaron bezieht. Trotz der Suche und des entkräfteten Mordverdachtes bleiben Friedrich und Johannes weiterhin verschwunden.

Kauf der Buche:

Nach dem Kauf der Buche durch eine Delegation der jüdischen Dorfbevölkerung wird in diesem Baum mit hebräischen Schriftzeichen folgender Satz in dessen Rinde eingeritzt „Wenn sich jemand diesem Ort nähert, so ergeht es demjenigen gleich wie es mir getan hat. Seit diesem Zeitpunkt wird dieser Baum von den Bewohnern „die Judenbuche“ genannt.

Die Heimkehr:

Als der Mord längst verjährt und vergessen ist, kehrt nach 28 Jahren, an einem Heiligen Abend, im Jahre 1788, ein Mann ins Dorf B. zurück welcher sich Johannes Niemand nennt.

In der Zwischenzeit sind Friedrichs Mutter und dessen Onkel verarmt verstorben. Der zurückkehrende Johannes Niemand findet bei einem Gutsherrn des Dorfes Unterkunft und verdient durch Botengänge und dem Schnitzen von diversen Holzlöffeln sein Auslangen.
Eines Tages kehrt Johannes Niemand aus dem Brederwald zurück. Der Sohn des ermordeten Oberförsters Brandis findet ihn an der Judenbuche erhängt wieder. Nach der Untersuchung der Leiche entdeckt der Gutsherr eine alte Halsnarbe die ihn als Friedrich Mergel identifiziert. Der Tote wird ohne geistlichen Beistand auf dem Schindanger verscharrt.
Rezeption:

Die damalige Literaturkritik lobte das Können der Verfasserin und fand die Novelle aber düster und mit geringer poetischer Verklärung ausgestattet.