»Der Zauberberg« ist ein Roman von Thomas Mann, der im Jahr 1924 erschienen ist. Er schildert darin den sieben Jahre dauernden Aufenthalt in einem Sanatorium in Davos. Der Kaufmannssohn Hans Castorp ist ursprünglich aus Hamburg. Die anderen Persönlichkeiten, auf welche Hans hier trifft haben die unterschiedlichsten Weltanschauungen, diese werden den Kaufmannssohn prägen. Der Roman spielt in dem Zeitraum von 1907 bis 1914.
Besuch des Cousins
Hans Castorp ist 24 Jahre alt und arbeitet als Ingenieur. Er kommt aus einer traditionsreichen und geschätzten Familie aus Hamburg. Sein Weg führt ihn zu seinem, an Tuberkulose erkrankten Cousin. Dieser hält sich in einem Sanatorium namens Berghof in der Schweiz auf. Dieses ist sehr hoch in den Bergen gelegen.
Hans und der Zauberberg
Hans gewöhnt er sich schnell an das Leben im Sanatorium. Vor allem die Tatsache, dass sein Alltag hier einem festen Rhythmus folgt, gefällt ihm. Der Kontakt zu den anderen Patienten wird schnell von hoher Bedeutung für ihn. Durch den Alltag in dem Sanatorium verändert sich sein Zeitgefühl, weshalb er seine Rückkehr mehrmals verschiebt. Als er allerdings beginnt unter Fieber zu leiden, ist er gezwungen auf dem Berghof zu bleiben. Das macht ihm jedoch nicht viel aus.
Nicht alle Gäste des Berghofes fühlen sich jedoch so wohl, wie er. Der Offiziersanwärter Joachim will beispielsweise so schnell, wie irgend möglich zurück ins Flachland und sieht seinen Aufenthalt mehr als einen Zwang an. Schließlich kann er hier nicht seiner militärischen Kariere nachgehen. Er gibt, ganz im Gegensatz zu Hans alles dafür, nicht das Zeitgefühl auf dem Berghof zu verlieren. Als er es nicht mehr aushält, verlässt er den Berghof.
Hans merkt währenddessen, dass er sich zu einer anderen Patientin hingezogen fühlt. Ihr Name ist Clawdia Chauchat. Sie ist aus Russland und einige Jahre älter als er. Vor allem durch ihre unkonventionelle Art, hat sie eine erotische Anziehung auf Hans. Er offenbart sich selbst seine Liebe zu einem früheren Mitschüler, namens Pribislav Hippe. Nach einer Festlichkeit zu Fasching verbringt Hans eine Nacht mit ihr. Kurz danach verlässt sie den Berghof.
Hans bleibt jedoch und verliert weiter jegliches Gefühl für die Zeit. Selbst einer der Lieferanten warnt ihn. Er rät ihm, den Berghof zu verlassen und unten im Flachland wieder als Ingenieur tätig zu werden. Schließlich wäre dies als verantwortungsvoller Staatsbürger seine Pflicht, anstatt es sich hier auf dem Berghof gut gehen zu lassen und seine Zeit zu verschwenden. Als Ingenieur könnte er schließlich dem Vaterland zu Fortschritt verhelfen.
Hans lernt währenddessen auch Leo Naphta kennen. Dieser vertritt eine ganz andere Meinung und spricht sich für einen katholischen Gottesstaat aus. Auch den Kommunismus befürwortet er. Durch weitere Aussagen von ihm, beschäftigt sich Hans eingehend mit dem Thema Tod. Eine anschließende Röntgenuntersuchung bestätigt den Verdacht, dass mit Hans etwas nicht stimmt. Er ist krank. Dennoch möchte er nicht nach Hamburg zurückkehren, auch wenn sein Onkel James Tienappel ihn eindringlich dazu zu überreden versucht.
Hans gerät bei einem Skiausflug in einen Schneesturm. Er wird bewusstlos und träumt von einem Spaziergang. Die Landschaft ist paradiesisch. Umso größer ist sein Entsetzen, als dieses traumhafte Szenario von dem Anblick zweier Hexen zerstört wird, die gerade ein Kind zerfleischen. Nach seinem Erwachen, prägt dieser Traum seine Einstellung zum eigenen Tod. Er wird sich darüber im Klaren, dass er den Tod nicht überhöhen, ihn jedoch genau so wenig mit Vernunft bekämpfen möchte. Damit möchte Hans seine Gedanken über den Tod abschließen.
Die Rückkehr von Clawdia Chauchat
Joachim Ziemßen kehrt wieder in den Berghof ein. Jedoch stirbt er dort nach einigen Wochen. Währenddessen wartet Hans auf die Rückkehr von Clawdia. Diese erscheint zwar, jedoch ist sie in Begleitung von einem Mann namens Mynheer Peeperkorn. Hans ist darüber unendlich enttäuscht. Jedoch merkt er schnell, dass er von dem Kaffeepflanzer fasziniert ist. Dieser zieht auch andere Patienten schnell in seinen Bann.
Clawdia spricht Hans darauf an, dass sie nur mit ihm befreundet sein möchte. Peeperkorns vergiftet sich jedoch nach einigen Tagen. Nachdem er gestorben ist, verlässt sie endgültig den Berghof. Auch Hans ist klar, dass sie nicht zurück kommen wird. In diesem Moment erkennt er auch, wie eintönig und stumpfsinnig sein Leben auf dem Berghof eigentlich ist. Ab diesem Zeitpunkt hofft er, so schnell wie möglich wieder gesund zu werden. Er probiert deshalb eine neue Behandlungsmethode aus, die sich allerdings als wirkungslos erweist.
Veränderungen und die Flucht vom Zauberberg
Die Behandlungsmethoden auf dem Berghof verändern sich. Der Analytikers Dr. Krokowski regt die Patienten an, Hypnosesitzungen und Séancen zu besuchen. Hans folgt dieser Aufforderung und kann dort tatsächlich durch das Medium Ellen Brand den verstorbenen Joachim sehen. Die Stimmung auf dem Berghof kippt allerdings. In einem Streit zwischen Naptha und Settembrini kommt es fast zu einem Schusswechsel. Naphta erschießt sich anschließend. Nachdem der erste Weltkrieg ausbricht, fliehen die Patienten. Hans tritt dem Freiwilligenregiment bei. Damit endet die Handlung.
Interpretationsansatz
„Der Zauberberg“ ist eine Art Parodie eines klassischen Bildungsromans. Ebenso wie in diesen auch, verlässt dabei die Hauptfigur seine Heimat und wird konfrontiert mit diversen neuen Einflüssen. Jedoch ist es in „Der Zauberberg„ genau andersherum. Denn sein Weg führt den Hauptdarsteller nicht etwa in die weite Welt, sondern auf einen abgeschiedenen Berg. Hier entwickelt sich Hans gerade nicht weiter und wird auch nicht zu einem tauglichen Mitglied der Gesellschaft.
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