„Die Entdeckung der Currywurst“ wurde 1993 von Uwe Timm geschrieben. Es handelt sich hierbei um eine Novelle mit Rahmenerzählung.
Der Inhalt
Die Rahmenhandlung besteht darin, dass ein Mann, nicht mehr ganz so jung, nach Hamburg, die Stadt seiner Kindheit, fährt und dort sieben mal Frau Brücker besucht. Sie besaß früher eine Imbissbude. Heute ist sie im Altenheim von wo aus sie dem Mann aus ihrem Leben erzählt. Damit beginnt die Binnenhandlung:
Sie beginnt in den letzten Kriegstagen, im April 1945 und die Frau war damals 43 Jahre alt.
Als sie eines Tages ins Kino geht lernt Frau Brücker Hermann Bremer, einen Bootsmann, kennen. Sie finden zusammen in einem Luftschutzbunker Schutz und nachdem Entwarnung gegeben wird nimmt Frau Brücker ihn mit zu sich nach Hause. Er ist ein Fahnenflüchtiger und bleibt erst mal für eine Weile bei ihr.
Frau Brücker ist verheiratet mit zwei Kindern, 16 und 20 Jahre alt, und er ist ebenfalls verheiratet mit einem neugeborenen Baby. Das verschweigt er ihr allerdings. Das benutzt sie später als Gerechtfertigung für die Tatsache, dass sie ihm das Ende des Krieges verschwiegen hat.
Während Bremer sich in Lenas Wohnung versteckt widmen sie sich nachts und abends der körperlichen Liebe.
Bremer kann aus dem Fenster zwar die Engländer sehen, trotzdem reimt er sich eine Wunschwelt zusammen und lässt in seiner Fantasie die Deutschen und Engländer gemeinsam gegen die Russen kämpfen. Dazu muss Lena Brücker dann nur noch einige kleinere Lügen hinzufügen.
Der Krieg ist aus
Lena Brücker sieht Bilder vom Massenmord der Juden in der Zeitung. Daraufhin verliert sie die Fassung und Bremer erfährt, dass der Krieg vorbei ist. Kurz darauf ist dieser verschwunden.
Nachdem der Krieg nun verloren ist muss Lena eine neue Arbeit zum Überleben finden. Über einige Zufälle erfindet sie schließlich die Currywurst. Die Imbissbude, in der sie Currywurst verkauft, wird nun zu ihrem Lebensunterhalt. Als der Erzähler Frau Bremer wieder besucht, erfährt er, dass sie verstorben ist.
Ein Interpretationsansatz
Diese Novelle lässt sich vielfältig interpretieren. Da wäre zum einen der Pullover, den Lena Brücker im Altenheim strickt, was der Erzähler beobachtet. Dann gibt es noch das Thema Krieg, Kriegsende und Verdrängung. Eine alleinerziehende Frau, die sich ohne Mann und mit zwei Kindern durchschlägt, bietet ebenfalls allerhand Spielraum für Analysen und Interpretationen.
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