Frankenstein – kurze Inhaltsangabe / Zusammenfassung

Mary Shelley gehört zu den bekanntesten Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Die in Somers Town (London) als Mary Godwin geborene Mary Shelley hat am 1. Januar 1818 den berühmten Roman über einen modernen Prometheus anonym veröffentlicht. Der Roman ist vielfach gelesen worden und es sind über die Jahrhunderte viele neue Erzählungen und Verfilmungen hinzugekommen. Die Ursprungsgeschichte, die der Roman erzählt, handelt von Viktor Frankenstein. Es handelt sich bei der Person „Frankenstein“ nicht um das „Monster“, sondern Dr. Viktor Frankenstein ist der Erschaffer des als „Frankensteins Monster“ bekannten Geschöpfs.

Der Schweizer Viktor Frankenstein

Viktor Frankenstein ist einer der Protagonisten des Romans von Mary Shelley. Der junge Schweizer studiert an der Universität Ingolstadt in Bayern und erschafft aus den Leichenteilen verstorbener Menschen ein künstliches Geschöpf. Das Geschöpf ist seit vielen Generationen als Frankensteins Monster bekannt. Die Handlung des Romans hat verschiedene Erzählstile. Es wird beispielsweise die Sichtweise von Viktor Frankenstein in der Ich-Erzählsituation vermittelt. Ich-Erzählsituationen gehen mit Briefroman-Präsentationen einher. Die Mischung zwischen Ich-Erzählung und Briefroman führt zu einem komplexen Geschehen, das in den Erzählzeiten springt. Neben Briefroman und Ich-Erzählsituationen von Viktor Frankenstein wird auch die Sichtweise des Schiffeigners, dem Viktor Frankenstein seine Geschichte erzählt, als Ich-Erzählsituation wiedergegeben.

Frankenstein als Schauerroman

Mary Shelley’s Frankenstein beginnt mit der Rettung von Viktor Frankenstein in der Arktis. Die Arktis ist als Handlungsort nicht zufällig gewählt und ist Start- sowie Schlusshandlungsort der Geschichte. Der Protagonist Viktor Frankenstein wird von Kapitän Walton während einer Arktis-Forschungsexpedition gerettet und erzählt dem Kapitän seine Geschichte. Frankenstein geht auf die Erschaffung seines 1. Geschöpfes und auf seine Studien an der damals berühmten ingolstädter Universität ein. Erzählart und Handlung der Geschichte sorgen dafür, dass Mary Shelleys Frankenstein als Schauerroman kategorisiert wird. In der heutigen Zeit zählt der Roman noch immer zu den bekanntesten Schauerromanen und wird zum Horrorgenre gezählt. Die Geschichte Frankensteins gehört zudem zu den populärsten britischen Romanen.

Der Schauerroman wird nicht nur als Gruselgeschichte empfunden, sondern kann auch als erste veröffentlichte Science Fiction Novelle betrachtet werden. Mary Shelley’s Frankenstein hat zur Entwicklung des Science Fiction Genres beigetragen und inspiriert noch heute Science Fiction Filme. Selbstverständlich wird Frankensteins Monster ebenfalls vielfach in Horrorfilmen porträtiert.

Frankenstein – Inhalt kurz erklärt

Mary Shelley’s Roman beginnt in der Arktis mit dem geretteten Dr. Victor Frankenstein. Dieser erzählt dem Kapitän des Forschungsschiffes seine Geschichte, beginnend mit seinen frühen Lebensjahren. Victor ist Teil einer reichen, altruistischen Schweizer Familie. Caroline Beaufort und Alphonse Frankenstein heißen die Eltern von Victor und diese adoptieren die Waise Elizabeth Lavenza. Victor ist der älteste Sohn und er hat noch einen Bruder namens William. Victors Mutter stirbt und wünscht sich vor ihrem Tod, dass Victor Elizabeth heiratet.

Der Protagonist löst sich von seiner Familie und studiert an der berühmten Universität in Ingolstadt. Während seiner Studien entdeckt Victor, wie er Leben erschaffen kann. Der Naturwissenschaftsstudent stielt humane Organe und Extremitäten aus Gräbern und erschuf ein künstliches Geschöpf. Er hauchte dem Geschöpf Leben ein und bereute seine Kreation später. Frankenstein lief vor seinem Geschöpf davon und wird krank. Nachdem sich Frankenstein von seiner Krankheit erholt hat, stellt er erleichtert fest, dass sein Geschöpf fort ist. Er erhält später die Nachricht, dass sein Bruder William ermordet wurde und Justine, die Bedienstete des Hauses, verdächtigt wird. Frankenstein kehrt in die Schweiz zurück und weiß sofort, dass sein Bruder von seinem Geschöpf ermordet wurde und Justine unschuldig ist. Er mischt sich nicht in den Prozess ein, der gegen Justine läuft und in dessen Verlauf Justine zum Tod durch den Strick verurteilt wird.

Victor Frankenstein wird fortan von seinem Geschöpf verfolgt und im Laufe der Geschichte auch von ihm konfrontiert. Sein Geschöpf erzählt ihm, wie schwierig sein Leben ist und er sich selbst, durch das Beobachten anderer Menschen, alles beigebracht hat. Victors Geschöpf möchte eine Gefährtin, die kein Mensch, sondern wie er sein soll. Frankensteins Monster hat ihn aufgesucht, damit dieser ihm eine Gefährtin kreiert, mit der er fortan sein „Leben“ verbringen kann. Das Geschöpf warnt ihn, dass er mehr Menschen ermorden wird, wenn Victor seinem Wunsch nicht nachkommt. Frankenstein beginnt daraufhin eine Gefährtin für sein Geschöpf zu kreieren, beendet seine Arbeit allerdings nicht. Das Geschöpf ist darüber so wütend, dass es seinen Freund Clerval tötet und auch Frankenstein droht, am Tag seiner Hochzeit zurückzukommen.

Frankenstein nimmt an, das Monster will ihn töten. An der Stelle von Victor wird jedoch seine Verlobte Elizabeth von Frankensteins Geschöpf umgebracht. Victor will sich für Elizabeth Tod rächen und folgt seinem Geschöpf zum Nordpol. Dort wird er von Kapitän Walton, dem Leiter einer Forschungsexpedition zur Arktis gerettet. Hier schließt sich der Erzählkreis und Victor Frankenstein stirbt. Frankensteins Monster erweist seinem Schöpfer den letzten Respekt und sucht Walton auf. Das Geschöpf erzählt Walton, dass er sich selbst in das Feuer stürzen möchte und sterben will.

Kapitän Walton muss in der Zwischenzeit mit einer Meuterei rechnen und bricht seine Expedition daraufhin ab. Ihm wird bewusst, dass manche Entdeckungen und Vorhaben nicht die Folgen wert sind, die diese mit sich bringen.

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