Unterm Birnbaum – kurze Inhaltsangabe/Zusammenfassung

Der Autor

Unterm Birnbaum ist eine Novelle aus dem Jahr 1885. Verfasst wurde sie von dem deutschen Schriftsteller Heinrich Theodor Fontane. Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 in Neuruppin geboren und stab am 20. September 1898 in Berlin. Neben seiner Arbeit als Schriftsteller, war er auch Journalist und Kritiker. Er ist als ein bedeutender Vertreter des Realismus bekannt. Sein Vater war ein spielsüchtiger Apothekenbesitzer, der sein Unternehmen durch die Spielschulden verlor. Später konnte er eine neue, kleinere Apotheke erwerben und zog dafür mit seiner Familie um. Fontanes Romane sind zum Großteil erst nach seinem 60. Lebensjahr veröffentlich wurden. Fontane Werke sind für ein bestimmtes Stilmittel bekannt. Es werden wichtige Motive in die Erzählung fast nebenbei eingebracht und dann aber wieder relativiert. Später wird erneut auf diese Motive eingegangen und sie dadurch besonders hervorgehoben. Dieses Stilmittel ist besonders in seinem berühmten Werk Effi Briest verbreitet.

Die Novelle besteht aus zwanzig Kapiteln und meist wird in chronologischer Reihenfolge die gesamte Handlung geschildert. Wir haben für Sie den Inhalt zusammengefasst und ihn zum besseren Verständnis in einzelne Abschnitte unterteilt.

Hochzeit

Im Mittelpunkt von Theodor Fontanes Novelle steht das Ehepaar Hradschec. Abel Hradschek lernt seine Frau Ursula kennen, als er sich gerade auf dem Weg nach Holland befindet. Sein Plan ist es, nach Amerika auswandern. Er ist allerdings sofort fasziniert von seiner zukünftigen Frau und zieht bald mit ihr in das nahe Dorf Tschechin. Dort betreiben die beiden ein Gasthaus. Ursel konvertiert für ihn vor ihrer Hochzeit zum evangelischen Glauben.

Unter Verdacht

Leider hält das Glück der frisch gemahlenen Eheleute nicht lange an, denn sie erfahren großes Unglück. Ihre Kinder sterben und Abel verfällt dem Alkohol. Ursula kann Luxus nur schwer widerstehen. Die beiden verschulden sich und schieden in ihrer Verzweiflung einen Plan. Die Idee dazu kommt Abel, als er beim Umgraben seines Gartens unter einem Birnbaum das Gerippe eines französischen Soldaten findet. Sie ermorden den polnischen Szulski, der ein Schuldeneintreiber ist, um ihn bestehlen zu können. Seine Leiche vergraben sie im Weinkeller und lassen es so aussehen, als hätte Szulski einen Unfall gehabt. Dafür zertrümmern sie seinen Wagen und töten sein Pferd. Wagen und Pferd werden gefunden, Szulski selbst aber nicht. Abel gerät nun unter Verdacht, etwas mit dem Verschwinden des polnischen Reisenden zu tun zu haben.

Neubeginn

Er kommt in Untersuchungshaft und und auch die alte Frau Nachbarin Jeschke spricht sich gegen ihn aus. Sie soll ihn beim nächtlichen Umgraben im Garten gesehen haben. Das ist allerdings Teil des Planes, denn nun kann Abel von dem toten Franzosen unterm Birnbaum berichten. Er macht das, um den Verdacht zu entkräften. Der tote Franzose wird gefunden und da er schon sehr lange tot ist, wird Abel wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Abel genießt nun wieder das Vertrauen seiner Nachbarn und errichtet sogar ein Grabmal für den armen Franzosen. Außerdem beginnt er mit Umbauarbeiten am Haus, als wenn alles in bester Ordnung wäre. Ursel kann dagegen nicht so einfach vergessen, was passiert ist. Sie wird von ihrem Gewissen so sehr geplagt, dass sie daran erkrankt und nach kurzer Zeit stirbt. Abel fühlt sich weiter sicher vor der Justiz und nimmt scheinbar unverdrossen am gesellschaftlichen Leben teil.

Im Keller spukt es

Frau Nachbarin Jeschke ist allerdings weiterhin skeptisch und erzählt nun, dass es bei ihm im Keller spuke. Sie macht Andeutungen auf das Verbrechen, die Abel dann doch beunruhigen. Also beschließt er eines Nachts nach unten in den Keller zu gehen, und die Leiche des Franzosen auszugraben. Anschließend möchte er sie in die Oder werfen. Das ist zumindest sein Plan. Doch durch ein Missgeschick sperrt er sich selbst in den Keller ein. Am nächsten Morgen finden ihn seine Bediensteten neben Szulskis teilweise ausgegrabener Leiche. Abel Hradschec ist tot. Man sagt, er sei Opfer seines eigenen Aberglaubens geworden.

Der Mord an sich wird in der Geschichte nicht direkt beschrieben, stattdessen werden den LeserInnen immer wieder Hinweise gegeben. Man wird also selbst zum Ermittler oder zur Ermittlerin. So wird natürlich Spannung erzeugt. Die Novelle Unterm Birnbaum wird der Gattung der Kriminalliteratur zugeordnet und basiert auf wahren Rechtsfällen. Das ist typisch für die Epoche des Realismus. Wir möchten den Raum für Interpretationen offen lassen und wünschen Ihnen viel Spannung beim Lesen und gute Erkenntnisse mit dieser alten Geschichte.

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