Basierend auf Lessings Drama „Nathan der Weise“ von 1779 veröffentlichte Mirjam Pressler 2009 das Drama „Nathan und seine Kinder“. Der Ort des Dramas ist das Jerusalem im Jahre 1192 nach dem Dritten Kreuzzug. Die Zentralfiguren sind der jüdische Kaufmann Nathan und dessen Tochter Recha. Weitere Personen wären der Sultan Saladin und der Tempelritter Leu von Filnek. Zentrales Augenmerk ist die sogenannte „Ringparabel“, mit welcher Nathan auf Saladins Frage nach dem wahren Glauben antwortet. Zunächst bleibt der Frieden zwischen den Religionen ein Traum, da Nathan ermordet wird und die wahren Straftäter nicht gefunden werden. Die einzelnen 18 Kapitel des Dramas tragen die Namen von 8 Personen, da sie aus deren jeweiligen Perspektive erzählt werden.
Kurze Zusammenfassung
Die Christen versuchten im Dritten Kreuzzug Jerusalem, welches von den Moslems okkupiert ist, zurückzuerobern. Aber dies scheitert. Der Herrscher von Jerusalem, Sultan Saladin, hat mithilfe seiner Truppen unter Hauptmann Abu Hassan, den heimtückischen Angriff der Christen abgewehrt. Daraufhin lässt Saladin, bis auf den Tempelritter Leu von Filnek, alle Templer töten. Leu von Filnek rettet eines Tages Recha, die getaufte Pflegetochter des reichen jüdischen Kaufmannes Nathan, aus dessen brennendem Haus. Recha weiß nicht, dass sie nicht die leibliche Tochter von Nathan ist.
Empfehlung zur Analyse:
Es kommt wie es kommen muss und die jüdische Recha verliebt sich in den christlichen Tempelritter aber diese Verbindung zwischen zwei verschiedenen Religionen erscheint ausgeschlossen. Die Erzieherin Rechas, Daja, schaltet sich ein und verrät dem Tempelritter und in weiterer Folge auch Recha, dass diese eigentlich Christin sei und nur die Ziehtochter Nathans wäre.
Daraufhin wendet sich der Tempelritter ratsuchend an den Patriarchen von Jerusalem um dessen Hilfe zu suchen. Dieser möchte sofort nach Nathan, dem Juden suchen, um ihn auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Erst da merkt der Tempelritter, dass es ein Fehler war zu dem Patriarchen zu gehen.
Der in Geldnöten befindliche Sultan lässt Nathan zu sich rufen und möchte seine Weisheit auf die Probe stellen. Er stellt ihm die Frage nach der richtigen Religion. Als Antwort gibt Nathan dem Sultan die Ringparabel woraufhin dieser die Gleichberechtigung zwischen den drei Religionen rasch erkennt. Alle drei Religionen sind nämlich gleichrangig und die Liebe zu Gott und den Menschen sind in allen drei Religionen verpflichtende Werte.
Saladin und Nathan schließen Freundschaft, welche aber nur von kurzer Dauer ist, da Nathan brutal ermordet wird. Als mutmaßliche Täter kommen nicht nur fanatische Moslems aus der Gefolgschaft von Abu Hassan, sondern auch Christen, Handlanger des Patriarchen, oder auch einfache Räuber in Frage.
Recha, welche inzwischen aufgrund zahlreicher Erfahrungen gereift ist, verzichtet auf die Aufklärung der Tat und fordert keine Rache. Ihr Hauptziel ist es das Andenken ihres Ziehvaters zu wahren und sie findet am Ende versöhnliche Worte.
Im Epilog bezeichnet Mirjam Pressler ihr Buch als eine Abwandlung von Lessings Werk. In ihrem Buch kommt jede der Figuren zu Wort und erzählt die Handlung aus ihrer jeweiligen Sicht. Somit können sich die Leser sehr gut in eine bis dato fremde Lebenswelt einfühlen und finden sogar Zugang zu diversen historischen Ereignissen.
Lessings Nathan träumt von einem friedlichen Nebeneinander der drei monotheistischen Religionen, das auch in unserer multireligiösen Gemeinschaft des 21.Jahrhunderts nach wie vor ein aktuelles Thema ist.
Inhaltsangabe nach Kapitel
Geschem: 1. Kapitel
Der Küchenjunge Geschem berichtet, wie er unter einem Maulbeerbaum eingeschlafen ist.
Er wird erst durch die Flammen und durch das Geschrei von Recha, welche die Tochter Nathans ist, wach. Sie befindet sich im Haus und droht durch die Flammen getötet zu werden. Er sieht, wie ein fremder Tempelritter Recha aus den Flammen rettet. Er kann aufgrund einer Behinderung diese nicht retten. Nach der Heimkehr von Nathan ist dieser sehr froh, dass seine Tochter gerettet wurde. Der Junge kann in dieser Nacht nicht schlafen und geht zum Maulbeerbaum wo er auf Nathan trifft. Der Junge hat bis dato keinen Namen und so fordert Nathan ihn auf sich einen auszudenken, da jeder Mensch einen Namen braucht. Sie einigen sich auf Regen = Geschem und die Zuneigung, die Nathan ihm erweist, tut dem Jungen Geschem gut.
Daja: 2. Kapitel
Daja (die Erzieherin und Gesellschafterin Rechas) wacht in der Nacht nach dem Feuer schlaflos vor Rechas Bett und erinnert sich an die Geschehnisse vor vierzehn Jahren, als sie in Nathans Haus gekommen ist. Dabei erinnert sie sich an Gisbert, ihre erste große Liebe, und wie er sie überredet hat einem Kreuzzug nach Jerusalem beizutreten bzw. zu pilgern. Der Weg ist geprägt durch Hunger, Raubzüge und Überfälle, wo auch Gisbert ermordet wird. Als unglückliche Witwe begegnet sie hier Nathan, der sie aus Mitleid mitnimmt und sie als Erzieherin für seine Tochter anstellt. Sie ist aber auch eine heimliche Geliebte Nathans. Sie sagt, dass Nathan sie manchmal nachts zu sich ruft.
Elijahu: 3. Kapitel
Elijahu ist seit 18 Jahren Nathans Freund und sein Verwalter. Auch bei ihm löst der Brand und die anschließende Rettung Rechas Erinnerungen aus, wie in etwa das Massaker der Kreuzfahrer in deren Heimatstadt Gath, wo auch Nathans Frau und dessen sieben Söhne bei einem Feuer umgekommen sind. Nach der üblichen siebentägigen Trauerzeit der Juden kommt ein Klosterbruder auf Nathan zu und übergibt ihm einen christlichen Säugling, welcher später den Namen Recha trägt. Nathan dankt Gott dafür und schwört, dass er die Tochter wie sein eigenes Kind aufziehen werde.
Recha: 4. Kapitel
Nach dem Aufwachen macht sie sich Gedanken über das Feuer und über ihren Retter. Recha ist fest davon überzeugt, dass sie von einem Engel gerettet worden sei. Aber die anderen meinen, dass es sich hierbei um einen Menschen gehandelt haben muss. Recha schlendert durch Jerusalem und in der Nähe der Grabeskirche sieht sie ihren Engel in der Gestalt eines Tempelritters und ersucht Daja ihn in das Haus ihres Vaters einzuladen.
Der Tempelritter: 5. Kapitel
Nachdem der Waffenstillstand zwischen Richard Löwenherz und dem Sultan durch die Truppen der Kreuzfahrer gebrochen wurde, gerieten diese in einen Hinterhalt. Nach der Rettung Rechas denkt er wie seine Brüder und auch sein Freund Helmfried auf Befehl des Sultans enthauptet wurden. Saladin verschone ihn aber und schenkte ihm nicht nur sein Leben, sondern er stellte ihn auch unter seinen persönlichen Schutz. Der Tempelritter bemerkt, dass er nun an einem Wendepunkt steht, um sein Leben zu ändern. Er erkennt nun an, dass er nicht der Sohn Konrads, Curd von Stauffen ist, sondern nun mehr Leu von Filnek, der Neffe von Konrad und es fällt ihm schwer, diese Situation anzunehmen.
Tags darauf begibt er sich zum Patriarchen Jerusalems, um ihn für eine Aufgabe zu bitten. Dieser fordert ihn auf, er solle die Stärke und die Bewaffnung der Truppen des Sultans ausspionieren. Des Weiteren meint der Patriarch, dass es vielleicht sogar besser sei, wenn er den Sultan gleich töten könnte. Entsetzt weicht der Tempelritter zurück aber der Patriarch fordert von ihm die Einhaltung der Gehorsamspflicht gegenüber der Kirche.
Al-Hafi: 6. Kapitel
Al Hafi, der Vetter des Sultans Saladin, berichtet seinem Freund Nathan, dass er von nun als Schatzmeister des Sultans fungieren werde. Nathan ist nicht sonderlich begeistert, da er von der Grausamkeit des Sultans Bescheid weiß.
Des Weiteren vermutet Al-Hafi, dass der Tempelritter nur aus einem Grund begnadigt worden sei, weil dieser dem ältesten und verschollenen Bruder Saladins, Assad, sehr ähnlich sehe. Während Al-Hafi seinen Gedanken nachgeht, sieht er in einem Busch zwei flüsternde Männer. Es ist Melek al-Adel, der jüngere Bruder Saladins und der Hauptmann Abu Hassan.
Die Staatskasse des Sultans schreibt keine schwarzen Zahlen. Al-Hafi geht zu Sittah, der Schwester Saladins und teilt ihr dies mit. Sie schlägt Al-Hafi vor, dass er zu seinem Freund Nathan gehen soll und Geld von ihm für den Sultan leihen soll.
Daja: 7. Kapitel
Daja hat Nathan von der zufälligen Begegnung mit dem Tempelritter erzählt. Nathan möchte sich bei diesen für die Rettung seiner Tochter bedanken und trifft ihn unter einem Maulbeerbaum. Der Tempelritter ist Nathan gegenüber sehr schroff und weist dessen Dank zurück. Daja meint, dass er sehr überheblich sei. Dennoch lässt er sich zu einem Nachtmahl bei Nathan überreden. Während des Gastmahles reden beide sehr viel unter anderem über eine biblische Vision einer perfekten Welt und gehen als Freunde auseinander. Daja bemerkt, dass Recha während dieser Zeit sehr still ist und stellt fest, dass sie sich in den jungen Tempelritter verliebt hat.
Recha: 8. Kapitel:
In der Nacht träumt Recha, dass ihre Liebe zu diesem Tempelritter nie in Erfüllung gehen werde. Sie möchte über ihre Gefühle reden, aber ihre früheren Freundinnen sind entweder sehr weit weg oder haben andere Sorgen, wie in etwa die schwangere Lega. Von dieser wird nämlich erwartet, dass ihr Kind ein Junge sein soll.
Sittah: 9. Kapitel:
Sittah, die Schwester Saladins, macht sich Sorgen über den Vorschlag von Richard Löwenherz. Aufgrund eines Friedensabkommens soll ein Bruder von ihr, nämlich Melek, eine Schwester des englischen Königs ehelichen und sie selbst einen königlichen Vetter. Der Sultan Saladin traut seinem nach Macht strebenden Bruder Melek nicht so ganz und vermutet eine Kriegslist. Die englischen Gesandten werden mit Prunk erwartet und empfangen. Dem Sultan wird mitgeteilt, dass sich die Schwester des englischen Königs weigern würde einen Muslim zu ehelichen und auch dessen Vetter würde darauf bestehen, dass sich Sittah noch vor der Hochzeit taufen lassen soll. Saladin bittet um Bedenkzeit und sieht darin eine List des englischen Königs. Am liebsten würden sie jetzt die Eindringliche angreifen, aber leider lässt die Staatskasse dies nicht zu und so gerät das Vermögen der reichen Juden immer mehr in den Fokus der allgemeinen Überlegung des Sultans. Es wird sogar Raubmord oder Enteignung erwogen.
Abu Hassan: 10. Kapitel:
Saladins Hauptmann, Abu Hassan, ist maßgeblich für den Hinterhalt verantwortlich, in denen die Templer geraten waren und seitdem genießt er dessen Vertrauen. Was der Sultan nicht weiß ist, dass er sich einer Widerstandsgruppe angeschlossen hat, welche zum Ziel hat, den Sultan zu stürzen und Melek zur Macht zu verhelfen. In seinen Augen sei Saladin zu tolerant und er missbilligt auch sein Ziel, Frieden zu schließen.
Tempelritter: 11. Kapitel:
Der Tempelritter weiß, dass eine Verbindung mit Recha unmöglich ist, da sie Jüdin ist und er ein Christ. Während er fränkische Pilger durch Jerusalem führt, denkt er über seine Abstammung nach. Als ein Stauffen auf der Stauffenburg aufgewachsen, bemerkt er schon als Kind, dass zwischen ihm und seinen Brüdern ein Unterschied besteht. Damals hat er nicht gewusst, dass er nicht Curd, der Sohn von Konrad von Stauffen ist, sondern Leu von Filnek, seines Zeichens Sohn von Konrads Schwester, welche ihn als Kind auf der Stauffenburg zurückgelassen hat, weil sie ihren Mann in das Heilige Land gefolgt ist. Nachdem wieder ein neuer Kreuzzug mit dem Ziel Jerusalem zurückzuerobern zustande gekommen ist, beschloss Curd von Stauffen sich anzuschließen, wobei er unterwegs den Templer Helmfried kennen lernte, welcher dann zu seinem Lehrer und Vorbild wurde.
Al-Hafi: 12. Kapitel:
Al-Hafi holt Nathan ab und bringt ihn zum Sultan. Unterwegs teilt er ihm mit, dass der Sultan die Absicht hätte, von ihm Geld zu borgen. Beide sind komplett überrascht, als Saladin von Nathan wissen will, welche der drei Religionen eigentlich die richtige bzw. die wahre sei. Al-Hafi erkennt, dass dies eine Falle des Sultans ist. Aber Nathan antwortet, nach einer kurzen Bedenkzeit, mit einer Art Gleichnis der sogenannten Ringparabel: Seit Generationen wird ein Ring, der aus seinem Träger einen wohltätigen und angenehmen Mann machen soll, vom Vater an denjenigen Sohn weitervererbt, den dieser am liebsten hat.
Nachdem aber der Ring an einen Vater gelangt, welcher seine drei Söhne gleichermaßen liebt, lässt dieser zwei weitere Ringe anfertigen, die komplett identisch sind. So kommt es dazu, dass ein Richter, welcher über die Sache entscheiden soll, sich nicht entscheiden kann, wer den wahren Ring hat. Er rät so jedem der drei Ringbesitzer, dass sie so leben sollen und sich den Mitmenschen gegenüber auch so zu verhalten haben, als ob sie den echten Ring haben.
Das Gleichnis soll die drei Religionen als eigenständig veranschaulichen, wobei jede Religion den gleichen Wert und gleichen Rang besitzt. Saladin erkennt, dass jeder der Ringe für eine der drei monotheistischen Religionen steht. Auch wenn sie Gott auf verschiedentliche Weise dienen, so hätten sie doch denselben Auftrag: Liebe zu Gott und zu den Menschen sowie Dankbarkeit für das Leben zu zeigen. Der Sultan ist gerührt und er freundet sich mit Nathan an. Aus Dankbarkeit für die Schonung des Tempelritters bietet Nathan dem Sultan ein Darlehen an, damit er Jerusalem vor neuen Angriffen schützen kann.
Daja: 13. Kapitel:
Aus heiterem Himmel überkommt Daja ein Gefühl von Heimweh nach Europa. So trifft sie sich am Abend mit dem Tempelritter. Obwohl es ihr bewusst ist, dass eine eventuelle Wahrheit über die wirkliche Herkunft Rechas, Nathans Leben zerstören könne, erzählt sie dem Templer, dass Recha in Wahrheit Christin ist und nicht die leibliche Tochter Nathans sei. Sie verspricht sich davon, dass Recha den Templer heiratet und mit ihm nach Europa geht. Sie selbst könnte dann nämlich mitgehen und nach Hause kommen.
Der Tempelritter: 14. Kapitel:
Der Templer reagiert verwirrt über Rechas Enthüllung. Aber nicht nur das bereitet ihm Sorgen, sondern auch ein Keuschheitsgelübde, welches er damals als Knabe vor seinem alten Freund Helmfried abgelegt hat. So macht er sich auf den Weg zum Patriarchen, in der Hoffnung, dass dieser ihm vielleicht den richtigen Weg zeigen könne und ihm auch von dem Gelübde zu befreien. Er teilt dem Oberhaupt der Kirche mit, dass ein Jude eine Tochter, welche Christin sei, aufgezogen hat. Der Patriarch wird hellhörig und möchte sofort den Namen des Juden wissen. Der Templer erkennt die Gefahr, in welcher er Nathan gebracht hat und so beschließt er den Sultan um Hilfe zu bitten.
Geschem: 15. Kapitel
Es soll zu einer Geschäftsreise nach Jericho kommen, welche Nathan Recha zuliebe unternimmt und bei welcher auch Geschem, Elijahu und Jakob dabei anwesend sein sollen. Wenn nicht die Ungewissheit über seine religiöse Abstammung wäre, so könnte Geschem glücklich sein, weil Elijahu sich wie ein Vater um ihn kümmert. In Jericho trifft er einen muslimischen Jungen namens Mussa, welcher ihn alles über die Gewinnung von Balsam lehrt. Nachdem der abendliche Ruf des Muezzin Mussa zum Gebet ruft, beschließt dieser weiterhin als Jude zu leben.
Recha: 16. Kapitel
Recha hat von Daja erfahren, dass sie eigentlich ein christliches Findelkind ist. Daja wollte ihr mit diesem Geständnis eigentlich nur die Hochzeit zwischen ihr und dem Tempelritter ermöglichen. Aber Recha ist verzweifelt, fühlt sich heimatlos und schutzlos und irrt durch Jerusalem. Dort erkennt sie, dass ihr durch Nathan das Leben als ein bettelndes Straßenkind erspart blieb.
Elijahu: 17. Kapitel
Die Schiffe mit den Steuereinnahmen waren angekommen und Nathan und Elijahu gehen zum Palast, um seiner Schwester die kostbaren Stoffe zu verkaufen. Die Begegnung mit dem Sultan ist sehr herzlich. Anwesend ist auch der Tempelritter. Elijahu beobachtet, wie Abu-Hassan einem anderen Mann etwas zuflüstert. Beide zeigen auf Nathan und er merkt, dass beide was Böses im Schilde führen. Auf dem Weg nach Hause werden sie von vermummten Räubern überfallen und niedergeschlagen, wobei Nathan umgebracht wird. Auch er wurde verletzt.
Recha: 18. Kapitel:
Hier erzählt Recha über ihre Trauer um ihren Vater. Voll von Dankbarkeit erinnert sie sich an das vorherige Gespräch mit Nathan, wo er ihr über den Brand in Gath erzählt hat und den Verlust seiner Familie und über den Tag, an dem Recha ihm gebracht wurde. Obwohl sie keine Verwandten mehr hätte, so waren sie doch Vater und Tochter, die sich sehr liebten. Elijahu bezichtigt Abu Hassans Leute, nachdem er aus seiner langen Bewusstlosigkeit aufgewacht ist, als Mörder von Nathan. Aber der Templer glaubt, dass die wahren Mörder sich im Gefolge des Patriarchen befinden würden und er fühlt sich schuldig, weil er dem Kirchenoberhaupt gegenüber eine unbedachte Äußerung gemacht hat.
Recha teilt Elijahu und dem Tempelritter mit, sie wäre nicht auf Rache aus. Sie möchte das Andenken an Nathan, welcher ein besonderer und wohltätiger Mensch war, bewahren und dessen Erbe antreten.
Interpretation, Analyse & Unterschiede zu „Nathan der Weise“ von Lessing
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