Moon Palace – Inhaltsangabe nach Kapitel

Überblick

Der Ich-Erzähler Marco Stanley Fogg gibt in dem 1989 veröffentlichtem Roman Moon Palace (auf Deutsche „Mond über Manhattan“) einen Einblick in Abschnitte seines Lebens. Eine Reihe eigenartiger Begebenheiten führen zu einem Wandel in seiner Persönlichkeit. Die Handlung spielt 1969 und enthält auch biografische Erzählungen von Nebenfiguren aus diesem Roman. Zahlreiche Doppelung von Ereignissen und Brüchen beschreiben den Aufbau. Der Leser wird in eine fragmentarische Wirklichkeit begleitet, aus der er mit eigenen Interpretation versucht Sinnesstrukturen zu erkennen.

Kapitel Eins

Die Lebensgeschichte der Hauptfigur Marco Stanley Fogg wird erzählt bis in das Jahr 1969, der 1947 als Kind der ledigen Emily Fogg geboren wird. Als Emily 1958 stirbt, muss der Junge bei Onkel Victor in Saint Paul aufwachsen. Zum Studium geht er später nach New York, wo er eine Wohnung bezieht. Von hier aus kann er das chinesische Restaurant Moon Palace übersehen.

Marco gerät in eine seelische und finanzielle Krise, als Victor Fogg 1969 stirbt. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er aus dem Verkauf von Büchern, die er ihm zuvor schenkte und verweigert sich sonst anderen Tätigkeiten. Als er nach seinem früheren Freund David Zimmer sucht, lernt er Kitty Wu kennen, eine 20-jährige Chinesin.

Kapitel Zwei

Im Central Park lebt Marco mehrere Wochen als Obdachloser und erkrankt an der Grippe. David und Kitty finden den schwer erkrankten und fiebernden Marco und pflegen ihn in Davids Wohnung.

Kapitel Drei

Marco erholt sich unter Davids Aufsicht und lernt, dass Kitty in ihn verliebt ist. Er erfährt von David Kitty‘s Lebensgeschichte. Marco erstellt für David eine Übersetzung dieser Lebensgeschichte an, als er und Kitty ein Paar werden. Da er sich intensiv damit beschäftigt, keimt in ihm zum ersten Mal nach langer Zeit ein Gefühl der Zufriedenheit auf.

Kapitel Vier

Marco lernt seinen zukünftigen Arbeitgeber Thomas Effing am ersten November 1969 kennen, einen gehbehinderten und blinden 86-Jaehrigen. Er bezieht eine Stelle als Sekretär und Begleiter an und zieht bei diesem ein. Erst 13 Jahre später wird er David aus Zufall wiedertreffen. Als seine Arbeit bei Effing erledigt ist, erfährt er, dass er für ihn einen Nachruf schreiben soll. So beginnt Effing seine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Effing hieß ursprünglich Julian Barber und war ein begabter Maler. Er begab er sich 1946 gemeinsam mit dem damals dem 18-jährigen Edward Byrne auf eine Exkursion in den Westen der USA. Wahrend Byrne während der Expedition verstarb, kämpfte ich Barber allein durch.

Kapitel Fünf

Er überlebte in einer Höhle, wo er auch Proviant fand. Leider lag dort auch Effings Leiche. So entschloss sich Barber, Effings Identität anzunehmen. Er nahm die Beute dreier Kriminellen an, die er zuvor erschoss. Im Mai des Jahres 1917 verließ er die Höhle und begab sich nach Kalifornien. Hier verliert er einen Großteil des Vermögens bei Wetten und Freudenmädchen. 1919 wurde er in China Town von San Francisco brutal überfallen.

Er erlitt eine Lähmung und begab sich für die nächsten Jahre nach Frankreich, kehrte im Jahr 1940 wieder zurück in die USA. 1970 schloss er die ausführlichen Versionen des Nachrufs ab. Später findet er drei Bücher von Solomon Barber und erhält Gewissheit, dass Solomon Effings Sohn war. Als Effing 1970 verstirbt, soll er Solomon die Nachrede übermitteln. Effing verteilt als eine Art Wiedergutmachung im April des Jahres als Teil seiner früheren Schuld 50-Dollar-Noten an Passanten. Anschließend setzt er sich starkem Donnerwetter aus. Er erkrankt wieder und erfüllt somit die Vorhersage seines Todeszeitpunktes.

Kapitel Sechs

In New York beziehen Kitty und Marco ein Apartment. Marco ist erfolglos, Effings Nachrufe Zeitungen anzubieten. Er trifft vier Monate später Salomon in einem Hotel in New York. Salomon erzählt ihm seine Lebensgeschichte. Bedeutenden Universitäten lehnten den begabten Wissenschaftler aufgrund einer kurzen Affäre mit der 19-jährigen Emily Fogg ab – Marcos Mutter. Als Solomon 17 Jahre alt war, schrieb er einen Roman mit dem Titel Keplers’ Blood. Dieses Kapitel rekapituliert den Inhalt ausführlich. Die Hauptrollen darin spielen sein Vater und eine Reihe fabelhafter Mondwesen. Später begeben sich Kitty und Marco auf die Suche nach der Höhle, in der sein Vater überlebte. Allerdings trennen sich Marco und Kitty während diesem Unterfangen.

Kapitel Sieben

Als Salomon und Marco 1971 auf eine Expedition nach Utah aufbrechen, machen sie Zwischenstation am Grab von Emily Fogg. Salomon gesteht ein, dass Marco sein Vater ist. Als Salomon in einem Streit stürzt, verbringt er zwei Monate lang querschnittsgelähmt in einem Hospital und stirbt schließlich am 04.09.1971. Marco nimmt die Expedition wieder auf, auch wenn seine Suche erfolglos bleibt. Als er ausgeraubt wird, muss er seine Suche zu Fuß fortfahren. Nach drei Monaten erreicht er sie Pazifikküste von Kalifornien.

Die Realität von Paul Austers Roman entwickelt sich zum Teil in einer Interpretation und des willentlichem Handelns. Dem Leser bleibt überlassen, welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind. Er mag sich fragen, ob es eine übergeordnete Macht gibt, die die Ereignisse bestimmt. Oder ob alles nur Zufall ist, wenn das Ergebnis einer Aneinanderreihung sich wiederholender Geschehnisse der Aufmerksamkeit eine Bedeutung zukommt lässt. Im Roman wird keine Antwort darauf gegeben. Er mag aber kräftig am Weltbild des Lesers rütteln, wie es schon die erste Mondlandung tat.