Dshamilja von Tschingis Aitmatow – Inhaltsangabe

Der Autor Tschingis Aitmatow wurde im Jahr 1928 in Kirgisien geboren. Von seiner Großmutter erbte er die Liebe zu Epen, Sagen und Legenden der Nomandenstämme in Mittelasien. Die Literatur Kirgisiens spielte in seinen Werken später eine große Rolle.
1958 entstand die Novelle „Dshamilja“, die erstmalig in der Zeitschrift Nowyj erschienen ist. Es geht um die Liebe zwischen fröhlichen Dshamilja und Danijar, der charakterlich eher das Gegenteil ist. Alles findet statt in einer Dorfsiedlung in der Steppe Kasachstans. Zeitlich befindet man sich im Jahr 1943, mitten im 2. Weltkrieg. Im Folgenden wird der Inhalt der Novelle noch genauer beschrieben.

Inhaltsangabe

Der Ich-Erzähler nennt sich Said und ist 15 Jahre alt. Er hat zwei große Brüder, die an der Front kämpfen. Nach der muslimischen Tradition ist sein Vater mit einer weiteren Frau, einer Witwe, verheiratet. Diese hat ebenfalls zwei Söhne, die sich im Krieg befinden. Der ältere von ihnen, Sadyk, hat Dshamilja geheiratet kurz bevor er einberufen wurde.

Dshamilja ist ist nicht nur jung, sondern auch attraktiv und strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Die stellt die althergebrachten Traditionen in Frage und akzeptiert es zum Beispiel nicht, dass sie in den Briefen, die ihr Mann von der Front schickt, immer an letzter Stelle steht. In ihrer Familie ist sie sehr beliebt. Vor allem ihr junger Schwager Said schwärmt sehr für sie, kann es aber noch nicht in Worte fassen.

Alle Männer aus dem Dorf sind mittlerweile eingezogen worden, daher lastet die Verantwortung auf den Frauen und Kindern. Dshamilja, Said und der von der Front heim gekommene Danijar zum Beispiel sind für den Transport des Getreides zum Bahnhof verantwortlich. Danijar ist ganz anders als Dshamilja, nämlich bedrückt, melancholisch und zudem ist er ein Eigenbrötler. Mit einer schweren Beinverletzung ist er aus dem Krieg in sein Dorf zurück gekehrt. Er kommt ursprünglich dort her, ist aber in der Fremde als Waise aufgewachsen.

Als Dshamilja und die beiden Männer sich zum ersten Mal zum Arbeiten treffen übernimmt die patente Frau das Kommando und sorgt für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Danijar wirkt zwar abweisend, man merkt aber dennoch, dass die junge Dame ihn fasziniert. Diese macht sich darüber lustig, was er wortlos erträgt.

Said und seine Schwägerin provozieren Danijar, was dieser aber mit Würde trägt. Danijar fängt eines Tages auf der Heimfahrt an zu singen und alle sind von seinem Gesang verzaubert. Ab da singt er jeden Abend, was dafür sorgt, dass Dshamilja in sich gekehrt wird und Said verspürt eine Berufung nach Kunst in sich.

Said merkt, dass sich Dshamilja in Danijar verliebt, auch wenn die beiden sich aus dem Weg gehen. Eines Tages schmiegen sie sich aneinander, was Said sieht und malen möchte. Die erste Zeichnung ist so gut geworden, dass Dshamilja sie gerne als Andenken hätte. Sie gesteht Danijar ihre Liebe und die beiden werden ein Paar, was Said berührt. Said verrät sie nicht, auch als die beiden das Dorf verlassen.

Saids Kindheit endet mit dem Verlust seiner großen Liebe. Auch er geht fort um Künstler zu werden. Das Bild der beiden Liebenden wird zu seiner Diplomarbeit.